"Durfte" geht ja noch, aber wenn man an die Schwiegermutter von Thomas Mann denkt - die "musste", und das, obwohl sie für Hitler zunächst eine "zarte Bewunderung" hegte. Und in der Schweiz musste die vormalige "„femme du monde der bayrischen Kapitale“ (*lol*) dann verarmt und krebskrank dahinsterben, während es der Galionsfigur der Sippschaft in Amerika erst einmal ganz gut ging. (Soll kein Vorwurf sein)
Mit seinen Propagandareden aus dem feindlichen Ausland gegen das Inland dürfte Thomas Mann weit weniger Schaden angerichtet haben, als er mit Propagandareden aus dem Inland gegen das feindliche Ausland hätte anrichten können, wenn er in Deutschland geblieben wäre. Zuzutrauen wäre ihm das letztere gewesen, seine "Betrachtungen eines Unpolitischen" legen diesen Gedanken immerhin nahe. Aber seine Anpassungsfähigkeit und sein vorausschauendes Wesen scheint dann doch die Oberhand gewonnen zu haben. Nach dem Krieg wurde er zwar als - man glaubt es kaum - "Stalinist" verfemt, aber dann ging er eben wieder zurück in die Schweiz und residierte mondän über dem Zürisee. Von "verschärften" Schweizern (#1) konnte er mit Sicherheit damals nichts mitbekommen.-
Soviel zum Hintergrund deines überaus anregenden Postings aus meiner Sicht. (Gut, dass ich dich nicht wirklich auf "ignore" gestellt habe; ignorieren kommt für mich grundsätzlich nicht in Frage. Nur zum Schein nehme ich die Angebote hin und wieder mal an. *g*) |