Ich glaube nicht, dass sich der Immobilienmarkt von so grundsätzlichen Kräften wie Angebot und Nachfrage abkoppeln kann. Ich halte den Markt lediglich für sehr träge, weil Immobilienbesitzer in den wenigsten Fällen echten Zeitdruck haben, bei Menschen, die unbedingt eine Immobilie erwerben möchte ist das anders. Aber diese Ist-mir-egal-was-es-kostet-und-wie-lange-ich-abzahlen-muss-Gruppe spiegelt in meinen Augen nicht den breiten Markt wider. Man konnte ja sehen, wie sehr sich die Zinserhöhungen ausgewirkt haben. Viele potenzielle Käufer sind komplett rausgeflogen, weil sie sich die Finanzierung gar nicht mehr leisten können oder keinen Kredit in der Höhe bekommen würden. Die Nachfrage springt nicht einfach wieder auf das alte Niveau, wenn die Rahmenbedingungen für Käufer weiter schlecht sind. Ich sehe in meinem Umfeld so viele "zu verkaufen"-Schilder an Häusern, die da schon Monate stehen. Das gab es vor den Zinserhöhungen und der Inflation nicht. Warte mal ab, wenn in den nächsten Jahren durch den demografischen Wandel Häuser auf den Markt kommen, die die erbenden Kinder nur noch möglichst schnell verkaufen wollen, weil sie selbst schon ein Haus haben und nicht Monate auf einen Käufer warten wollen. Das wird die Preise neben dem Sanierungsthema ebenfalls unter Druck bringen. |