Ich habe mich nach ein paar Tagen Forums-Abstinenz vorhin durch die letzten Tage "gewühlt" und mir dabei auch die schier unendliche Geschichte der "geheimen Mediationsabsprachen" angeschaut. Ich denke, es ist einfach einmal an der Zeit, diese Sache nüchtern auszudiskutieren. Im Grunde genommen gibt es in diesem Forum drei Parteien: 1. Die Fantasievollen, die ihre Behauptungen bislang nicht belegen konnten (z.B. Union, wamu wolle etc.). 2. Die fantasievollen Realisten, die zumindest einige Teilaspekte ihrer Ansichten aus verschiedenen Dokumenten herleiten können (z.B. waswesichx). 3. Die Realisten, die sich strikt an die offiziellen Dokumente halten (z.B. Pfandbrief, Van Delft). Ich habe bewusst auf die Betitelung "pusher" oder "basher" verzichtet, weil es m.E. an der Zeit ist, solche Vorurteile ein für allemal ad acta zu legen. In Bezug auf die "geheimen Mediationsabsprachen" sehe ich mich übrigens deutlich der dritten Gruppe zugehörig, was ich durch die folgenden Fakten gerne belegen möchte: 1. Es gibt bei den "Fantasievollen" m.E. zwei ganz schwere Logikprobleme: JPM war nachweislich (Beweise folgen) bei der Mediation nicht anwesend, ergo kann es mit dieser Partei KEINE "geheimen Mediationsabsprachen" geben. Gleiches gilt für die FDIC. Außerdem wird immer behauptet, es würde neben dem PoR "Geheimvereinbarungen" geben. In Wahrheit ist der bestätigte PoR das Ergebnis der Mediation. Quellen: www.kccllc.net/documents/0812229/0812229120106000000000006.pdf (Seite 11, Q+A vom Equity Committee) www.kccllc.net/documents/0812229/0812229111011000000000012.pdf (Order Appointing Mediator) www.kccllc.net/documents/0812229/0812229111215000000000004.pdf (Order Amending Order Appointing Mediator) www.kccllc.net/documents/0812229/0812229111010000000000011.pdf (Hearing Transcript vom 6. Oktober 2011, ab Seite 24 des Docs) 2. Setzen wir einmal voraus, dass das o.g. nicht zutreffen sollte, weil es so geheim war, dass selbst in den offiziellen Docs gelogen wurde, dass sich die Balken biegen und es dennoch "geheime Mediationsabsprachen" geben würde, die in einer Recovery für die Aktionäre münden würden. Es stellt sich die Frage, warum das alles geheim gehalten werden sollte? O.k., das Hauptargument für die "Fantasievollen" ist die 180-Tage-Frist für die Revocation der Confirmation Order. Nun, ich setze als Argument dagegen, dass es sich bei einem solchen Fall schlicht und ergreifend um Betrug handeln würde. Betrug an wen, es saßen doch alle Parteien am Tisch, würde die "Fantasievollen" entgegnen. Ich halte dagegen, ganz eindeutig Betrug an den Aktionären, nämlich an diejenigen, die ihre Aktien vor dem Effective Date veräußert haben. Betrug an den vorrangigen Klassen (PIERS etc.), die natürlich vor den Prefs und Commons voll hätten bedient werden müssen. Und jetzt kommen wir zum verzwicktesten Punkt: Wie bitteschön sollte eine solche Recovery denn aussehen? Um den Aktionären zu Gute zu kommen, müssten die finanziellen Zuwendungen an die WMIH fallen und somit am Liquidating Trust "vorbeischifft" werden. Spätestens damit wäre m.E. der Tatbestand des Betruges erfüllt. Was dann auf Walrath und Co. einprasseln würde, kann man sich vorstellen. Ich halte dieses Szenario schlichtweg für UNDENKBAR. p.s. Gerne wäre ich bereit, mich mit den Thesen der "Fantasievollen" zu beschäftigen, sofern diese dafür auch nur irgendeinen Anhaltspunkt beibringen, der in den offiziellen Docs zu finden ist (ich nenne hier z.B. einmal eine etwaige Anwaltsvergütung der JPM- und/oder FDIC-Anwälte für die Mediationsteilnahme, denn ich glaube nicht, dass alles so geheim war, dass diese auf ihr Honorar verzichten würden)... ;-) |