Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 03.06.25 09:35
eröffnet am: 05.11.12 08:09 von: permanent Anzahl Beiträge: 198365
neuester Beitrag: 03.06.25 09:35 von: xivi Leser gesamt: 40229610
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04.11.12 14:16
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20752 Postings, 7863 Tage permanentÖkonomen streiten über Verteilungsfrage


Wirtschaftswissenschaften : Ökonomen streiten über Verteilungsfrage 13:15 Uhr Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

Die Einkommensungleichheit destabilisiert die Volkswirtschaften, sind

... (automatisch gekürzt) ...

http://www.handelsblatt.com/politik/international/...age/7328592.html
Moderation
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Original-Link: http://www.handelsblatt.com/politik/...gsfrage/7328592.html

 

 
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198339 Postings ausgeblendet.

28.05.25 16:26
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7755 Postings, 2849 Tage CoshaHamed Abdel-Samad & Henryk Broder im Interview

28.05.25 17:44
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111792 Postings, 9212 Tage Katjuschastarkes Interview von beiden

Auch wenn ich Broder oftmals für einen Provokateur halte, der in manchen Fragen schlicht meschugge ist, so kann ich sowohl seiner Sicht als auch der von Abdel-Samad gut folgen. Ist halt kompliziert.  
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the harder we fight the higher the wall

29.05.25 11:07
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23576 Postings, 6895 Tage Malko07Wie wäre wohl die Entwicklung nach

1945 bei uns verlaufen, hätte man uns uns selbst überlassen und ausländische Hilfsorganisationen hätten uns vor dem Verhungern gerettet und die Nazilehrer in der Schulbildung wären von ausländischen Hilfsorganisationen und Staaten finanziert worden? Jeder darf sich die Entwicklung selbst ausmalen. Damit will ich nicht sagen dass die Palästinenser und ihre politischen Organisationen Nazis wären, auch wenn sie mit diesen stark sympathisiert hatten. Aber sie hegen schon sehr lange den Traum Israel inklusive Bewohner zu vernichten und haben eine jahrzehntelange Terrortradition, zeitweise gegen die gesamte Welt, heute schwergewichtig gegen Juden und Israelis.

Ein selbständig verwaltetes Gaza wird es nicht erneut geben und eine autonome Westbank auch nicht. So meschugge ist keine politische Richtung in Israel mehr. Es bliebt nur die ausländische Besetzung und Verwaltung des Gazas von einer akzeptierten Koalition der Willigen aus Europäern und Arabern. Ansonsten wird es nicht friedlich im Gaza werden und die Bevölkerung immer weiter schrumpfen. Die potentiellen Staaten dieser Koalition der Willigen haben riesige Angst vor dieser Aufgabe und verlangen deshalb immer lauter Israel soll die Probleme lösen. Israel bleibt also nicht anderes übrig als die Probleme so zu lösen dass sie einer Lösung zustreben. Das wird keinen begeistern, besonders nicht jene die mit schlechten Gewissen laufend Sprüche klopfen in dem sie eine gemäßigte Reaktion, mit den daraus resultierenden großen Opfern auf der israelischen Seite, verlangen.  

31.05.25 11:07
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4363 Postings, 6043 Tage DreiklangWelche Zukunft hat der Gazastreifen?

Im Gazastreifen leben ca. 2,15 Mio Einwohner auf 360 km² . Es sind aber nur ca. 300 km², denn ca. 60 km² werden von Israel als Sicherheitszone beansprucht (das war schon vor dem 7. Oktober so).

Zum Vergleich: Leipzig hat 600.000 Einwohner auf 300 km². Leipzig hat aber ein Umland und hat Zentrumsfunktion, Leipzig hat Industrie, Leipzig ist ein Dienstleistungszentrum.

Nichts davon ist in Gaza. Gaza ist vollständig von ausländischer Hilfe abhängig - die nicht einmal von den reichen arabischen Staaten, sondern vom "Westen" aufgebracht wird.

Die Bevölkerung in Gaza wird als Surrogat für einen "Palästinenserstaat" gehalten - einen Staat, den es nie gegeben hat und nie geben wird.  Die Menschen in Gaza erfüllen eine rein politische Funktion. Von dieser muss man sich endlich(!)  verabschieden, gegen alle Narrative.

Als einzige humanitäre Perspektive bleibt eine Umsiedlung. Wohin? Wenn man die Politik beiseite lässt (alle sagen nein) muss man dafür ein Konzept entwickeln. Mit mehreren Alternativen. Im Vordergrund darf dabei nicht die Politik, sondern  müssen die Menschen in Gaza stehen.  Aber wie geschrieben, diese Perspektive wird nicht mehr in Gaza sein.
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Alea iacta est

31.05.25 13:22
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73402 Postings, 6205 Tage Fillorkillreihe alienation of affections

heute: Linke Leute von rechts aussen

'Viel war zuletzt von einer Umkehrung des gesellschaftlichen Mainstreams die Rede: von linksliberal zu rechtsautoritär. Das allein wäre für linke Parteien schon blöd genug. Hinzu kommt allerdings, dass dieser Umschwung nicht bloß als schlichter Rechtsruck daherkommt. Es ist vielmehr ein Ideologie-Fasching. In manchen Punkten sind die Rechten einfach rechts, in anderen klingen sie wie die besseren Linken: Globalisierungskritik, Konsum- und Kapitalismuskritik, Wachstumskritik, Verzichtsethik – vieles von dem, was sich Linke bloß zu flüstern trauten, sprechen die Rechten offen aus. Als in den USA Kritiker des Präsidenten sagten, dass aufgrund seiner Zollpolitik Regale in Geschäften leer bleiben könnten, antwortete der, dass Kinder dann statt 30 Puppen nur zwei haben würden, statt 250 Stiften nur fünf.

Was wäre wohl los gewesen, wenn Robert Habeck das gesagt hätte? Genau, es wäre die Hölle los gewesen. Grund genug, einmal zu fragen, was hier eigentlich im Gange ist. Und was es für die Linke bedeutet, wenn Rechte plötzlich so reden wie man selbst, nur ohne dabei rot zu werden.

Es könnte allerdings sein, dass man sich aus der Lage nicht heraustaktieren kann. Dafür sind die Probleme zu groß, die Fragen zu grundsätzlich. Über Jahrzehnte war die Anordnung klar: Globalisierungskritiker sind links, Freihändler sind rechts. Mehr Staat ist links, weniger Staat ist rechts. Freie Märkte, Standortwettbewerb, Lohnkonkurrenz – so ging rechte Wirtschaftspolitik. Ökologische Linke fragten skeptisch, ob man Bananen rund um den Globus schiffen sollte. Sie kritisierten die Konsumgesellschaft und den Wachstumsfetisch. Sozialdemokraten wiederum wollten, dass die Politik sich nicht nur für den Konsumenten interessiert (also die Preise der Güter), sondern auch für die Produzenten (die Arbeitsbedingungen, die guten Jobs im Inland).

Zu einer Demonstration gegen die Freihandelsabkommen TTIP und Ceta 2015 in Berlin kamen etwa 150.000 Menschen. Als Donald Trump jüngst von amerikanischer Seite aus den Handel mit Europa hinterfragte und Zölle verhängte, gab es dafür kein Lob von links, kein Aufatmen, dass die Globalisierung nun zurückgedreht werde. Sondern stattdessen Gelächter: Der weiß nicht, was er tut. Der zerstört die Märkte, die Institutionen, die Weltordnung. Aber seit wann sind Linke die Hüter der Weltordnung? War es nicht die Weltordnung, die Reiche reicher gemacht hat und Arme ärmer? War man da nicht – dagegen?

Fragen, die üblicherweise auf dem Kirchentag oder in einem grünen Ortsverein diskutiert werden, werden plötzlich von rechts gestellt: Was ist der wahre Preis für all den billigen Kram? Brauchen wir ihn? Macht er uns glücklich? Plötzlich ist die degrowth-Idee Teil der Regierungspolitik des Herzlands des Kapitalismus und der größten Volkswirtschaft der Welt. Das ist einigermaßen verrückt, aber es führt auch dazu, dass alle verrückten Zusammenhänge des globalen Wirtschaftssystems plötzlich auf dem Tisch liegen: Tatsächlich kann ein Präsident mit ein paar Worten für den Verlust und dann wieder für den Gewinn von Milliarden an der Börse sorgen. Politik hat sehr wohl Einfluss auf Preise, wenn sie sich traut. Märkte sind nicht gottgegeben, sondern menschengemacht.

Das Ziel, das Trump – zumindest rhetorisch – verfolgt, kommt Linken eigentlich bekannt vor: eine "blue collar nation", ein Amerika für die Arbeiter, eine Reindustrialisierung schwebt ihm vor. Weniger Billiggüter aus dem Ausland, dafür gute Jobs daheim, so geht die Rechnung. Und wenn die Waschmaschine aus amerikanischer Produktion doppelt so viel kostet? Dann ist das ein notwendiges Opfer.

Das wirklich Verblüffende an dem Trump-Vance-Projekt sei nicht nur, dass es die neoliberale Lehre zurückweist, schreibt der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze. "Sie tun es mit einer Rhetorik der Opferbereitschaft." Hierin, so Tooze, liege die eigentliche Kränkung für die politische Linke: Die Rechte übernehme nicht nur eine linke Agenda – sie erkläre den Leuten auch noch, dass hierfür leider ein bisschen Verzicht notwendig sei. Trumps Handelspolitik, schreibt Tooze, sei in Wahrheit das, was sich Linke nie getraut hätten: "Ein Angriff auf die Konsumgewohnheiten der Amerikaner im Namen einer besseren Zukunft." Vielleicht ist das das Niederschmetterndste an allem'.

zeitonline, komplett in https://archive.ph/e5p8I#selection-2109.0-2109.53

Wenn man noch die anti-imperialistische Linke hinzulegt, die einen völkischen Blut und Boden Nationalismus propagiert, wenn ja wenn er nur 'indigen' zustandekommt, rundet sich das Bild ab. Denn dann hat man die rechten Leute von linksaussen.  
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it's the culture, stupid

02.06.25 10:11
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530 Postings, 576 Tage xiviWidersprüche

Zitat aus obigem Artikel im Beitrag von fill: "Ein Angriff auf die Konsumgewohnheiten der Amerikaner im Namen einer besseren Zukunft." Vielleicht ist das das Niederschmetterndste an allem'....

Die Widersprüche sind ja nicht neu. Wo und von wem wurde z.B. der Klimawandel und die Energiewende thematisiert? Von den Arbeitern? Eher von den sogenannt linken Parteien, welche aber eben oft nicht mehr mehrheitlich von den Proletariern gewählt werden, eher auch vermehrt von einem Bildungsbürgertum, auch von "gut situierten" Rentnern und von Staatsangestellten und auch von gut situierten Leuten aus der Mittel- bis Oberschicht. So spiegelte sich z.B. dieser Widerspruch auch am WEF, wo ja eine "Elite" aus Wirtschaft und Politik sich eben auch "linken" Themen annahm.  

Die Meinungen zu den Themen Migration und Klima wurden auch zu einer Frage des "Lebensstils". So stehen gut ausgebildete Fachkräfte nicht in einem Konkurrenzverhältnis im Arbeitsmarkt mit zugewanderten Migranten aus z.B. Entwicklungsländern, ihre Löhne sind davon auch kaum betroffen und für sie spielt es auch weniger eine Rolle, wenn z.B. ein Flug etwas teurer wird oder auf das Benzin und Energien zusätzliche Abgaben erhoben werden, sie werden auch kaum weniger Auto fahren deswegen, dafür Elektrisch, oder weniger fliegen, was man ja auch im eher linken "Kulturkuchen" beobachten kann. All die Kultur beansprucht sehr viel Mobilität.
So ist die Forderung nach "Konsumverzicht" oft an solche gerichtet, die schon weniger verkonsumieren und weniger rum reisen.

Ich glaube dieser Widerspruch hat den rechtspopulistischen Parteien Wähler aus den unteren Schichten zugetrieben, die sich nicht mehr vertreten fühlen von den linken Parteien.  

So wurde auch der Milliardär Trump von vielen gewählt, für die er sich nur verbal einsetzt.
Doch die Demokraten und die linken Parteien auch in Europa haben eben auch vieles getan, was nicht zu einer gerechteren Verteilung führte, sondern im Kern eben eine "neoliberale" Wirtschaftsordnung begünstigte, bei der eben die Reichen reicher wurden, die dann folgerichtig eben auch teilweise zu den Wählern und Spendern dieser Parteien gehören und die "Prolos" wendeten sich vermehrt, oft auch angewidert, ab und wählen die Konkurrenz, auch wenn die in Wirklichkeit auch nichts Reales für sie bereit hält, aber diese Lücke füllt mit Inhalten, die bei den weniger gut situierten Teilen der Gesellschaft "verstanden" werden, denn da spielt ja dieser Groll mit gegen die "Eliten".  

02.06.25 11:14
3

73402 Postings, 6205 Tage Fillorkill'Widersprüche'

Der Witz im referierten Beitrag und im postmodernen Faschismus überhaupt besteht ja darin, dass der der Arbeiterklasse abverlangte materielle Verzicht immer dann in Ordnung geht, wenn er nicht von linksgrün sondern von den postmodernen Faschisten eingefordert wird. Es geht schon lange nicht mehr um Economics, sondern nur noch um 'Identität'. Und gerade hier wurde die Phraseologie der Linken nahezu 1:1 übernommen, es musste ja auch nur das Vorzeichen ausgetauscht werden. Sichere und mehr Jobs, sicherer und mehr Lohn macht die Arbeiterklasse nicht mehr satt, das geht nur noch mit exklusiven Rechten über die Gesamtgesellschaft für das eigene ethnische bzw soziokulturelle Kollektiv. DAFÜR ist man zu jedem Verzicht bereit.  
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it's the culture, stupid

02.06.25 14:39
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8337 Postings, 9259 Tage fws#335: Völkermord durch Israel in Gaza oder nicht?

Vermutlich hast du nicht die völkerrechtliche Expertise von Amnesty International. Diese Menschenrechtsorganisation sieht einen Genozid in Gaza schon länger als gegeben an:

"... Amnesty International hat hinreichende Belege dafür, dass der israelische Staat Genozid an der palästinensischen Bevölkerung im besetzten Gazastreifen begangen hat und weiterhin begeht. Zu diesem Schluss kommt ein umfassender Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Der Bericht mit dem Titel "'You Feel Like You Are Subhuman': Israel’s Genocide Against Palestinians in Gaza" dokumentiert auf 296 Seiten, wie Israel nach den von der Hamas und anderen bewaffneten Gruppen verübten brutalen Kriegsverbrechen vom 7. Oktober 2023 im Zuge seiner Militäroffensive absichtsvoll Leid und Zerstörung über die Palästinenser*innen im Gazastreifen gebracht hat. ..."

https://www.amnesty.de/pressemitteilung/...nser-innen-amnesty-bericht

Völkerrechtler haben aktuell aber immer noch ganz unterschiedliche Auffassungen - vermutlich je nach Interessenlage. Einige Experten sehen „Anzeichen für einen Genozid“ und halten die Vorwürfe für ernstzunehmend, wobei sie betonen, dass die Nachweisbarkeit der spezifischen Absicht schwierig ist. https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/...aestinensern-vor-gaza-krieg

Wenn man sich die entsprechende UN-Konvention durchliest, gibt es dort m.E. mehrere Punkte, die für einen Genozid in Gaza sprechen könnten. Fündig wird man m.E. in Artikel II, Punkte (a), b) und c) und auch in Artikel IIl:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/...d_Bestrafung_des_V%C3%B6lkermordes

Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag behandelt derzeit immer noch die Klage Südafrikas gegen Israel wegen des Vorwurfs des Völkermords. Der IGH hat Israel bereits in mehreren Eilentscheidungen verpflichtet, seine Verpflichtungen aus der Völkermordkonvention einzuhalten, mehr humanitäre Hilfe zuzulassen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Israel hält sich daran jedoch offensichtlich nicht.

Ob tatsächlich ein Völkermord bzw, Genozid vorliegt, ist jedenfalls Gegenstand des laufenden Hauptverfahrens und noch nicht abschließend entschieden. Die israelische Regierung weist den Vorwurf natürlich völlig pauschal zurück und dies wird sich vermutlich auch nach einem möglichen Urteil gegen Israel nicht ändern.
https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/...wa-israel-boykott
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/...lage-suedafrika-voelkermord

Unabhängig davon wie in der Sache vor Gericht am Ende entschieden wird, sollte Deutschland sich jedenfalls keinesfalls an einem weiteren Völkermord durch Unterstützung mit der Lieferung von Kriegswaffen beteiligen. Die Genozide an den Juden in Europa (Holocaust) und an den Herero und Nama im deutschkolonialen Namibia sind schon schlimm genug.

Deutschland sollte sich auch nicht mit verbaler Unterstützung an den unzweifelhaften Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligen, die von der rechtsradikalen Netanjahu-Regierung unter dem Deckmantel der „Terrorbekämpfung” mit Bombenangriffen auf Zivilisten in Gaza begangen werden. Laut UN sind rund 70 % der circa 53.000 Todesopfer Kinder, Frauen und andere zivile Opfer – ein völlig unverhältnismäßiger Prozentsatz in diesem Krieg.

 

02.06.25 19:15
3

4363 Postings, 6043 Tage DreiklangWer Trump ökonomisch etwas glaubt

der kann auch gleich eine Münze werfen.

Trump will den Dollar abwerten, um US-Exporte zu fördern. Er will aber die Seigniorage des Dollarsystems, das ist das Privileg der Weltleitwährung, unbedingt behalten. Mit diesem Privileg können die USA quasi kostenlos weltweit einkaufen, was dem US-Dollar eine immerwährende Aufwertung verleiht.

Warum selbst etwas mühsam produzieren, wenn man es  mit gedrucktem Geld auf dem Weltmarkt  kaufen kann?

Mit Einfuhrzöllen stärkt Trump den Dollar noch zusätzlich, da diese Zölle auf die Importpreise Druck ausüben. Das Gegenmittel hat man im Weißen Haus auch zur Hand: Das Ausland soll keine US-Staatsanleihen mehr kaufen können, zumindest keine, die einen Zinsertrag abwerfen. Ggf. wird auch der Kauf von US-Unternehmen eingeschränkt. Da man so mit dem Dollar nichts mehr anfangen kann, würde er sofort weggetauscht werden (in andere Währungen, Gold, Bitcoin...)

Aber dann wäre es mit der "Weltleitwährung" auch vorbei.

Mit "libertär" hat das alles nichts zu tun. Es ist nicht einmal Merkantilismus.  
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Alea iacta est

02.06.25 22:14

73402 Postings, 6205 Tage Fillorkill'Mit "libertär" hat das alles nichts zu tun'

'Libertär' in Gänsefüsschen zu setzen beweist einmal mehr deinen richtigen Riecher. Der postmoderne Faschismus zitiert frei Schnauze aus dem Ideologiebaukasten und stellt die abgestaubten Zitate in einem geradezu endlosen Remix tagtäglich in einen neuen Sinnzusammenhang. Nichts ist wirklich ernst gemeint, nichts ist von Bestand, aber immer inszeniert als Spektakel. Der postmoderne Faschismus ist keine Weltanschauung mehr wie seine Vorgänger, sondern ein popkulturelles Ereignis. Eben darin drückt sich auch seine historische Chancenlosigkeit in der echten Welt aus, was sie ahnen aber nicht wissen. Dem verhassten Zivilisationsprozess einmal schriftlich,  als Dekret, um die Ohren zu hauen, dass man - theoretisch - auch ganz anders könne, ist schon der ganze Triumph auf den man hier spickt.  
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it's the culture, stupid

02.06.25 23:59
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8337 Postings, 9259 Tage fws52+53: Die "kleinen" Wähler, die aktuell ...

... vermehrt rechtsradikale Parteien oder Personen bevorzugen, haben leider (noch) nicht verstanden, daß von diesen künftig keineswegs ihre Bedürfnisse als selbstbestimmter Mensch, Arbeitnehmer oder Sozialhilfeempfänger und Familie in einer gesunden und sicheren Umwelt befriedigt werden, sondern nur den Bestrebungen der maximal reichsten 0,1% der Gesellschaft dienen werden.

Die nationalistische, religiöse, minoritöten- und fremdenfeindliche Karte, die dabei meist von diesen Leuten mit gespielt wird, um die "kleinen" Wähler in ausreichend großer Zahl zu gewinnen, dient nur der Ablenkung vom eigentlichen Ziel dieser Hochfinanzelite, das da lautet, möglichst niedrige Steuern und Abgaben zu zahlen, keine Staatskontrolle und wenig Demokratie zu haben oder noch etwas prägnanter ausgedrückt: es geht diesen Leuten um noch viel mehr Geld, noch größeren Einfluss und noch mehr politische Macht als sie jetzt schon haben! Dafür werden dann einmal an der Regierung alle erlaubten und unerlaubten Register gezogen.

Trump ist dafür das beste Beispiel: es geht ihm an der Spitze des US-Staates und mit seinem aberwitzigen Regierungsstil in erster Linie, um die Erzeugung eines Klimas der Angst, die maximale Aushöhlung der Gewaltenteilung, auch zum persönlichen Vorteil und die Einhegung staatlicher Administration, und ebenso stark, um die Beweihräucherung und Überhöhung seiner Person im Amt, sowie um die Vermehrung seines persönlichen Reichtums und den seines unmittelbaren Umfelds.

 

03.06.25 00:15

8337 Postings, 9259 Tage fws100% der Gaza-Bevölkerung von Hungersnot bedroht

... (siehe 1. Link)und dies ist nach den Änderungen im Ton gegenüber der Netanjahu-Regierung zu urteilen (Link ganz unten), wohl selbst für Bundeskanzler Merz und seine Regierung einfach nicht tragbar:

"Krieg in Nahost
Uno warnt: 100 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen von Hungersnot bedroht

Israel hat die Blockade für Hilfsgüter in den Gazastreifen etwas gelockert, doch die Lage bleibt desolat. Nach Einschätzung des Uno-Nothilfebüros erreicht der Nahrungsmangel nun ein nie dagewesenes Ausmaß.

30.05.2025, ...

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist verheerend, die Vereinten Nationen haben nun eine weitere erschütternde Einschätzung abgegeben. Gaza sei der »hungrigste Ort der Welt«, sagte der Sprecher des Uno-Nothilfebüros Ocha, Jens Laerke. Es seien aufgrund der langen Blockade Israels hinsichtlich humanitärer Hilfe fast keine verzehrfertigen Lebensmittel in das Gebiet gelangt. ..."

https://www.spiegel.de/ausland/...f00f83b-6fab-4839-8c8b-a1768a119d86

https://www.tagesschau.de/inland/...regierung-haltung-israel-100.html

 

03.06.25 08:57

530 Postings, 576 Tage xiviBedürfnisse als selbstbestimmter Mensch

Nun sind eben die Reichen auch unter Obama und Biden immer reicher geworden, fast unverschämt reich teilweise, und auch in z.B. Deutschland, mit Beteiligung der Grünen und SPD an der Regierung, hat sich daran nicht viel geändert.
Für viele weniger gut gestellte  Wähler sind das dann ja auch enttäuschte Wahlversprechen, man fühlt sich betrogen, welche die gewählten Parteien jeweils gar nicht einhalten können oder wollen, mehr Renten, höhere Löhne für die wenig verdienenden und weniger Belastungen durch den Staat usw.
Unter der von der SPD geführten Regierung änderte sich für den ärmeren Teil der Bevölkerung wohl nicht viel. Vielleicht sogar im Gegenteil, es fühlt sich für manche vielleicht so an, als würden eben auch die linken Parteien die Wohlhabenden, Besitzenden, die gut verdienenden und die Reichen begünstigen, was ja auch der Fall ist in manchen Belangen.
Vielleicht sollten die Parteien weniger versprechen...?

Ein selbstbestimmtes Leben für alle, das ist auch eher ein Märchen....
 

03.06.25 09:20
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73402 Postings, 6205 Tage Fillorkill'haben leider (noch) nicht verstanden'

'Die "kleinen" Wähler, die aktuell vermehrt rechtsradikale Parteien oder Personen bevorzugen, haben leider (noch) nicht verstanden, daß von diesen künftig keineswegs ihre Bedürfnisse als selbstbestimmter Mensch, Arbeitnehmer oder Sozialhilfeempfänger und Familie in einer gesunden und sicheren Umwelt befriedigt werden, sondern nur...'

Seit nun gut 10 Jahren wird diese Nicht-Kritik bespielt, die davon lebt das offensichtliche zu leugnen: Wenn Wähler notorisch zu Lasten ihrer materiellen Reproduktion votieren, dann bedeutet dies dass es ihnen auf andere Dinge ankommen muss, die logisch zwingend immaterieller Natur sind. Es geht ihnen um Werte, die so wertvoll sind, dass man bereit ist dafür nach oben offenen Verzicht zu leisten. Will man diese Wähler bekehren müsste man im ersten Schritt verstehen, welche Werte das sind und im zweiten warum sie ihnen so wertvoll geworden sind.  Ihnen die Schädigung ihrer Bedürfnisse 'als selbstbestimmter Mensch, Arbeitnehmer oder Sozialhilfeempfänger' unter die Nase zu reiben gehört nicht dazu. Das wissen sie alles selbst. Der selbstbewusste Verzicht adelt ja gerade ihre ideelle Leistung.

Nimm mal eine aussterbende Gemeinde irgendwo im Osten Deutschlands. Wer kann hat die Flatter gemacht, was insbesondere für junge Frauen gilt denn der Männerüberschuss ist hier weltweit einmalig. Wenn man die Zurückgebliebenen und Wegsterbenden fragt, was das grösste Problem sei, hört man 'die Masseneinwanderung', obwohl der Ausländeranteil im Ort bei glatt 0 tendiert. Man wolle eben keine Berliner oder Münchner Verhältnisse, die wie jeder weiss zu einer brummenden materiellen Produktion und Reproduktion geführt haben. Man will also leiden, ewiges Opfer und ewiger Problemfall bleiben, sich dabei erhaben fühlen und das ganze dann noch als Revolution verkaufen.  
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it's the culture, stupid

03.06.25 09:35

530 Postings, 576 Tage xiviimmaterieller Natur

Ich glaube das ist etwas pauschalisierend. Sicher gibt es das so, aber ich kann nicht glauben, dass ein Viertel der Bevölkerung so denkt. Die Hoffnungen in den USA und auch in Deutschland und anderswo sind bei vielen wohl auch, dass weniger Migranten weniger kosten und die tieferen Löhne steigen würden, wenn weniger schlecht qualifizierte sich darum bemühen.
Dass es auch Jobs gibt die niemand machen will, ausser Migranten, wird dabei übersehen...
Die Sehnsucht nach einer Apokalypse hat mAn nicht ein Viertel der Bevölkerung.
Die Sehnsucht nach Identität, die du ja auch thematisierst, vielleicht schon eher.
Nur was für eine? Die Alterung der Gesellschaft verändert auch das Wahlverhalten, vielleicht sehnen sich einige im Alter sich nach den "Guten Alten Zeiten", als man für einen Kaugummi noch eine Stund arbeiten musste...??
 

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