Wei ist der Silberpreiseinbruch einzuschätzen?
Der erste Schritt dazu ist unverändert: Kaufe physisches Metall, am besten Münzen bis 1 kg, wegen des verringerten Mehrwertsteuersatzes gegenüber Barren, dann kann Dir jede Marginerhöhung völlig schnuppe sein. Nur Wahres ist Bares – es gibt unverändert unendliche, jederzeit neu zu erstellende (digital) Papiergelder, aber nicht unbegrenzt Metalle.
Der zweite Schritt ist schwieriger. Wo könnte der nächste tragfähige Boden für den Silberpreis sein?
Solange wir noch hoffen dürfen, dass es nicht schon bald zwei Notierungen gibt: Einen für Papiersilber an der COMEX und einen für den wirklich physischen Silberpreis, gibt es Anhaltspunkte.
Auch wenn Erfahrungen aus der Vergangenheit keinerlei Garantien für Prognosen in die Zukunft sind, ist es doch manchmal sehr hilfreich einen Blick zurück zu werfen, um aktuelle Ereignisse vielleicht ein wenig besser einordnen zu können.
Da wir uns hier nicht mit fremden Federn schmücken, nehmen wir jetzt im nachfolgenden Bezug auf den exzellenten Beitrag von Jeff Clark, BIG GOLD, von Casey Research, den wir am Ende im Original nochmals anhängen.
Jeff zeigt anhand des folgenden Charts auf, welche Korrekturen der Silberpreis in der Vergangenheit durchlaufen hat. Er weist, wie wir ebenfalls darauf hin, dass Silber schon immer weitaus volatiler als Gold reagiert hat. Diese Volatilität findet sich sowohl in den prozentualen Preisanstiegen, als umgekehrt auch in den nachfolgenden Preisabgaben.
Jeff erinnert sehr zu Recht daran, dass der Silberpreis seit August letzten Jahres einen wirklich fulminanten Anstieg verzeichnen konnte, den größten im gegenwärtigen Bullmarkt. Deshalb hält er es für berechtigt zu erwarten, dass der zurzeit laufende Preisfall folgerichtig ebenfalls größer, als der durchschnittliche Preisrückgang in einer Korrektur ausfallen kann.
Die durchschnittliche Korrektur im Silberpreis der letzten Jahre nach einem Anstieg beträgt 19%. Ausgehend von $48,70 am 28 April, würde ein Preiseinbruch bis auf $39.44 diesen Durchschnitt wiedergeben. Wie wir alle sehen können, fällt die Korrektur jedoch bereits überdurchschnittlich aus und sie vollzieht sich zudem auch schneller, als die voran gegangenen. Es ist gewöhnlich wahr auszusagen, dass je höher der vorangegangene Preisanstieg war, desto größer die folgende Korrektur ausfällt. Seit Januar 2011 stieg der Silberpreis um erstaunliche 82,5%, bedenken Sie das bitte immer bei Ihren Überlegungen.
Es gab am Chart ersichtlich einige Korrekturen in der Vergangenheit, die nahezu ein Drittel des zuvor erzielten Anstiegs ausmachten. Bei einer Korrektur von 33,3% würden wir ein Preisniveau von $32.48 erreichen, bei einem Preisrückgang von 25% kämen wir auf $36.52. Mit dem heutigen Tag wurden auch diese 25% „geknackt“ oder vielleicht auch als noch nicht ausreichend genug empfunden. Eine Preiskorrektur von 53,9 % würde uns bis auf $22.45 „tragen“. Ein Preisniveau, übrigens, dass von Heraeus für das vierte Quartal diesen Jahres prognostiziert wurde. Jeff Clark zumindest würde nicht darauf wetten. Wir auch nicht, aber was wissen wir schon?
Bei all diesem Zahlenwirrwarr stellt sich die Frage und nu? Jeff Clark liebäugelt mit der Marke um 32$, also der 33,3% Korrektur. Verstehen können wir ihn, denn das Risiko auf diesem Niveau „könnte“ überschaubar sein. Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, dass wir in ein paar Berichten die 200 Tageslinie im Silber erwähnt haben und zur Vorsicht rieten, wenn sich der Markt kurzfristig zu weit davon entfernt hat? Ja, die 200 Tageslinie ist mit ihren derzeitigen $30.67 gar nicht mehr soweit entfernt und steigt pro Tag langsam aber beständig etwas an. Selbst eine Attacke auf diese für viele Marktteilnehmer wichtige Marke ist keineswegs ausgeschlossen, denn hier sitzen bestimmt Stopps, die es „herrlich“ zu erlegen gäbe, aber ein wirklich dauerhaftes Unterschreiten derselben? Für physische Käufer sollte dies zumindest gar kein Problem darstellen, für gehebelte Akteure schon. |
Angehängte Grafik:
silberkorrektur.png (verkleinert auf 85%)