Formel für die Zukunft
Tatsächliche Inflation = Geldmengenwachstum (M3) minus Wirtschaftswachstum (BIP)!
Einige (wenige) Marktteilnehmer (Experten) sind der Auffassung, das wir in den nächsten Jahren unter einer Deflation wie in Japan in den letzen 20 Jahren leiden werden. Wenn man nach der oben aufgeführten Formel geht, sieht es in der Eurozone derzeit folgendermaßen aus:
Die Wirtschaftsleistung der Eurozone wird im Jahr 2009 nach aktuellen Schätzungen um ungefähr 4,0 Prozent sinken. Die Geldmenge wächst allerdings um ca. 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das bedeutet, das wir im Jahr 2009 eine tatsächliche Inflation in Höhe von rund 7 Prozent haben!
Die offizielle Inflation in der Europäischen Union liegt auf Jahresbasis derzeit bei 0,2 Prozent - dank Warenkorb. Aber daran glaubt doch keiner mehr, oder? Für alle, die glauben, das wir es eher mit einer Deflation zu tun haben, als mit einer Inflation:
Auf der einen Seite wurde die Produktion stark gedrosselt, es werden weniger Produkte hergestellt und weniger Dienstleistungen in Anspruch genommen, wegen mangelnder Nachfrage. Das heißt, die Anzahl der Waren und Dienstleistungen nimmt ab.
Auf der anderen Seite wurden die Leitzinsen Weltweit auf historisch niedrige Zinssätze gesenkt, was mittelfristig zu einer starken Geldmengenausweitung führen wird, wodurch neue Spekulationsblasen entstehen können. Dazu kommen die umfangreichsten Konjunkturprogramme aller Zeiten, die viele Regierungen überall über den Globus verteilt nahezu zeitgleich aufgelegt haben. Das heißt, es wurden viele Billionen Dollar Kredit aufgenommen oder gedruckt und in das Weltfinanzsystem beziehungsweise in das Wirtschaftssystem gepumpt.
Deutlich weniger Waren und Dienstleistungen stehen viel mehr Geld als vorher gegenüber = INFLATION!!!
Ausserdem haben die Vermögenswerte im Jahr 2008 drastisch an Wert verloren. Das Preisniveau ist jedoch stabil geblieben. Das heißt, das die Lebenshaltungskosten im Verhältnis zu den Vermögen sogar deutlich gestiegen sind.
Um es zu verdeutlichen: Die oben angegebene Formel ist eine grobe Vereinfachung, die mittel- bis langfristig auch zutrifft. Kurzfristig ist die folgende, genauere Formel korrekt: M * V = P * Q , umgestellt: (M * V) / Q = P . Bedeutung: M = Geldmenge, V = Umlaufgeschwindigkeit, P = Preisniveau, Q = verfügbare Güter einer Volkswirtschaft.
Momentan macht sich die Inflation noch nicht durch steigende Preise bemerkbar, da sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes aufgrund des Vertrauensverlustes der Menschen stark verringert hat. Es ist genug Geld vorhanden, momentan gibt es nur keiner aus! Sobald das Vertrauen in die Wirtschaft langsam zurückkehrt, die Kreditvergabe der Banken wieder an fahrt gewinnt und die Wirtschaft beginnt, sich zu erholen, werden die Preise explodieren! Die Geldmenge und die Umlaufgeschwindigkeit können sehr schnell stark ansteigen, die verfügbaren Güter einer Volkswirtschaft dagegen nicht. Als Folge steigt das Preisniveau.
Es gibt zwei Szenarien, wie es in Zukunft weitergehen kann, nämlich Plan A und Plan B.
Plan A sieht das weginflationieren der Schulden vor. Ben Bernanke hat, was viele nicht wissen, die große Weltwirtschaftskrise von 1929 studiert wie kein anderer. Er hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der eine neue Weltwirtschaftskrise mit den selben Folgen wie Anfang der 30er Jahre verhindern soll. Aus diesem Grund wurde er auch zum Fed-Chef berufen, da die Verantwortlichen schon vor Jahren wussten, was uns allen blüht, da die Entstehung der Krise vor 1929 sich der Entstehung der heutigen Krise vor 2007 sehr stark ähnelt. Nach 1929 wurde praktisch alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte. In der aktuellen Krise hat man allerdings genau das Gegenteil von dem gamacht, was damals getan wurde. Was am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen. Sicher ist: Ben Bernanke hat bei Amtsantritt gesagt, falls es nötig werden sollte, lässt er Hubschrauber über das Land fliegen und Dollars abwerfen. Seinen Worten hat er in dieser Krise Taten folgen lassen! Die Fed Leitzinsen wurden auf 0 bis 0,25 Prozent gesenkt und es wurden und werden (wertlose) Immobilienanleihen und Staatsanleihen in Billionen Dollar höhe zurückgekauft. Er wird solange damit weitermachen, bis die Wirtschaft wieder brummt. Und die Inflation, die dabei zwangsläufig entsteht, nimmt er und (fast) alle anderen Amerikaner gern inkauf. Die Zeche zahlt schließlich die ganze Welt.
Plan B wäre die Währungsreform, an der die Amerikaner aber kein Interesse haben, da es ihrem Image sehr großen Schaden zufügen würde. Sie müssten der ganzen Welt gegenüber eingestehen, das sie versagt haben. Ausserdem würden sie ihre Weltmachtstellung verlieren. Das werden die USA auf gar keinen Fall zulassen! Die Chinesen, die grundsätzlich die Macht besäßen, die USA beziehungsweise den Dollar in die Knie zu zwingen, da China der grösste Gläubiger der USA ist, sind allerdings von den Amerikanern beziehungsweise den Rohstoffpreisen abhängig. Wenn die Chinesen "aufmucken", brauchen die Amerikaner nur die Rohstoffpreise erhöhen (wie im Sommer 2008 geschehen) , und große Teile der Bevölkerung in China würden sehr stark darunter leiden, da die meisten Menschen sich die höheren Lebensmittelpreise nicht leisten könnten, was letztendlich zum Sturz der Regierung führen würde, was diese natürlich unter allen Umständen versuchen würde zu verhindern. Durch diese gegenseitige Abhängigkeit ist eine Währungsreform die unwarscheinlichere Variante.
In den letzten Monaten sind die Preise für die viele Rohstoffe stark gestiegen, die Aktienkurse sind durch die Decke gegangen und es ist kein Ende in Sicht. Warum? Die Chinesen zum Beispiel sitzen auf sehr hohen Dollarbeständen und versuchen diese so schnell wie irgend möglich loszuwerden, bevor sie wertlos werden. Die Chinesen glauben offensichtlich, das eine große Inflation unmittelbar bevorsteht. Sind alle Chinesen Dummköpfe? Mit Sicherheit nicht! China ist vielmehr der größte Handelspartner der USA!
Zusätzlich dazu beginnt sich die Auftragslage der Unternehmen langsam, aber sicher zu verbessern (wenn auch nur leicht). Die Zinsen für Kredite beginnen auch allmählich zu fallen, die Banken setzen wieder stärker auf Werbung...und die Zentralbanken denken noch lange nicht daran, die Leitzinsen zu erhöhen. Es sieht derzeit danach aus, das die Wirtschaft im Jahr 2010 wieder anfängt zu laufen, was die Inflation erst so richtig ins Rollen bringt.
Vor der Inflation braucht man jedoch keine Angst zu haben, wenn man sein Vermögen klug angelegt hat. Das wichtigste ist, das man seine Geldanlagen breit streut und hauptsächlich in Sachwerte investiert. Das ist die beste Absicherung gegen Vermögensverlust. Wer sein Geld in Aktien / Aktienfonds, Immobilien / Immobilienfonds, Edelmetalle (physisch) / Rohstoffe / Rohstofffonds investiert und dabei noch ein bisschen Bargeld im Safe, Bankschließfach und / oder Tagesgeldkonto hält, um beweglich zu bleiben, braucht vor der großen Inflation keine Angst zu haben. Die Inflation kann nachhaltig wertbeständigen Sachwerten nichts anhaben. |