Du hast die Probleme und Ursachen des Crashs der letzten drei Jahre gut analysiert. Für die aktuellen Aktionäre ist indes relevant, was Evotec zukünftig erreicht. Unternehmenswert = Barwert der zukünftigen Nettozuflüsse der Anteilseigner! Der Blick in den Rückspiegel kann allenfalls der Ausgangspunkt einer eingehenden Risiko-Chancen-Analyse sein. Ich bin immer verwundert, wenn jemand, der sich bekennendermaßen nicht in eine Aktie hineintraut, derart stark in einem Forum engagiert ist... siehe Puma oder Evotec...
Ich persönlich käme nie auf die Idee, mich in einem Forum zu engagieren, wo ich nicht investiert bin.
Bei durchschnittlich mehr als 100 Depotwerten und ca 200 Watchlistkandidaten absolut unmöglich...
Da du meinen Trackrekord ansprachst... das Jahr 2025 ist mit einem sechstelligen realisierten Kapitalertrag bis dato das erfolgreichste Jahr meiner 25 jährigen Börsenhistorie, die ausgerechnet im Jahr 1999 bei bewertungstechnisch denkbar unvorteilhaften Rahmenbedingungen begann und gleich zu Beginn ein Stahlbad mit viel Lehrgeld lieferte...
Als Value Investor bin ich insbesondere bei von der Masse der Aktionäre nicht beachteten und m.E. signifikant unterbewerteten Aktien wie z.B. Alibaba, Aixtron, Aumann, Aroundtown, Baidu, Borussia Dortmund, Dermapharm, Dt. Wohnen, Douglas, Dr. Hoenle ElringKlinger, Evonik, Evotec, Forvia, Geely, Gerresheimer, Gesco, GFT Techn., Goldwind, Grenke, Grand City Properties, Hellofresh, Hometogo, Huya, Indus Holding, JD.com, Jenoptik, Jinkosolar, Kloeckner & Co, Kontron, Lufthansa, MPC Containerships, MPC Energy Solutions, Polytec, Porsche Holding, Puma, Q.beyond, Schaeffler, SGL Carbon, Stellantis, Teamviewer, Thyssenkrupp, Vale, Verbio, Vonovia, VW investiert.
Gerade weil der Erfolg antizyklischer Investments vor allem im Durchhaltevermögen liegt, sehe ich meinen Beitrag zu Foren wie diesem darin, die eigene Anlagestrategie immer wieder mit Fundamentaldaten und Geschäftsaussichten abzugleichen. Aktienkurse schwanken bisweilen extrem stark und selbst zeitweise Crashs einzelner Aktien stehen häufig nicht im Einklang mit den objektiven Fundamentaldaten des jeweiligen Unternehmens. Sentiment und Momentum beeinflussen Kurse zeitweise deutlich stärker als die eigentliche fundamentale Unternehmensentwicklung.
Wer wie ich überzeugt davon ist, dass Evotec nach Abschluss des Sandoz Deals und der laufenden Restrukturierung des Geschäftsmodells in zwölf bis 24 Monaten wieder bei zweistelligen Kursen notiert, nutzt kurzfristige Abverkäufe zur Portfoliooptimierung und sollte sich von Schwarzmalern und opportunistischen Bottomfishern nicht ins Boxhorn jagen lassen, solange das beim Aktienkauf unterstellte Chance-Risikoprofil sich nicht signifikant verschlechtert hat.
Mit meinen Beiträgen möchte ich denjenigen Aktionären Mut zusprechen, die so wie ich von einer langfristig intakten Anlagestory Evotec überzeugt sind.
Für mich persönlich hat sich das Risikoprofil von Evotec durch den angekündigten Sandoz-Deal deutlich verbessert, weshalb ich meine im Bereich von 8 bis 10,50 wiederholt stark reduzierte Aktienposition seit Unterschreiten der 7 EUR Marke stetig vergrößert habe... Letzter Zukauf heute Morgen via L&S bei 5,814 EUR.
Zwischenzeitliche Buchverluste von 10k oder auch 25k kann ich problemlos aussitzen, solange die Anlagestory stimmt.
Sobald der Kurs wieder über 7,50 EUR notiert, was bei Evotec aus dem Nichts binnen zwei Handelstagen geschehen kann, werde ich erneut Gewinnmitnahmen starten und meine Handelsposition step by step reduzieren. Meine im Sommer 2024 zwischen 5 und 5,50 EUR aufgebaute Position im Langfristdepot bleibt unangetastet, bis Evotecs Sanierung in 12 bis 24 Monaten abgeschlossen ist oder Evotec übernommen wird.
Ein Übernahmeangebot eines langjährigen Vertragspartners wie Sandoz, Glaxo oder Novo erachte ich nach erfolgreicher Restrukturierung für denkbar.
Die Entwicklungsstrategie des neuen Managements halte ich für aussichtsreich. Es braucht allerdings Geduld. Der schnelle EUR ist bei Evo weiter nur mit Trading machbar. Der Umbau des Evo Geschäftsmodells benötigt sicher noch 12 bis 24 Monate. Wer vorher großartige Wachstums- und Profitabilitätsschübe erwartet, wird vermutlich wiederholt enttäuscht...
Man sollte indes nicht ganz vergessen, dass Bewertung eine Rolle spielt und dass Evo mit Just eine Beteiligung besitzt, deren Umsatz und Gewinnmarge seit der Übernahme stark gewachsen ist und die m.E. einen Vermögenswert in Milliardenhöhe darstellt, der im bilanzierten Konzern-EK nicht vollumfänglich abgebildet ist und eine erhebliche stille Reserve darstellt. Darüber hinaus verfügt Evo über eine Vielzahl selbstgeschaffener immaterieller Vermögenswerte (Patente, Know-how, Mitarbeiterstamm, Kundenstamm, zukünftig erwartete Milestones + Royalties etc.), die mangels Bilanzierbarkeit im Konzern-EK ebenfalls nicht abgebildet sind, für die zukünftige Unternehmensentwicklung indes definitiv relevante Werttreiber darstellen.
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