"Die Talfahrt der Eurozone-Industrie hat sich im Januar wieder verlangsamt. Dies signalisiert der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanager Index (PMI), der gegenüber Dezember um 1,6 auf 47,9 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit letztem April stieg. Die Vorabschätzung wurde geringfügig übertroffen. Seit genau einem Jahr notiert der Index unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. „Die Eurozone-Industrie zeigte im Januar erste Anzeichen einer Besserung. Am erfreulichsten ist, dass sich der Auftragseingang der Stabilisierung weiter annäherte und die niedrigsten Einbußen seit Ende 2018 auswies“, kommentierte Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit. „Angesichts des stärksten Rückgangs der Fertigwarenlager seit September 2016 ist die Quote Auftragseingang/Fertigwarenlager – ein wichtiger Frühindikator für die weitere Produktionsentwicklung – auf den höchsten Wert seit eineinhalb Jahren gestiegen".
Die Kontraktion in Deutschlands Industriesektor hat sich zu Beginn des Jahres abgeschwächt. Ausschlaggebend war vor allem das kleinste Minus der Neuaufträge seit fünfzehn Monaten, wie die aktuellen Daten von IHS Markit und dem BME zum Einkaufsmanagerindex zeigen. Die Produktion wurde zwar erneut gedrosselt, allerdings weniger stark als zuletzt. Im ersten Monat des Jahres kletterte der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland auf 45,3 Punkte und erreichte damit ein 11-Monatshoch. „Nach 43,7 Zählern im Dezember und dem 10-Jahrestief vom letzten September ist dies nun die dritte Verbesserung innerhalb der vergangenen vier Monate“, kommentierte das IHS Markit-Institut. Gleichwohl notiere der Index aber nach wie vor deutlich in der Schrumpfungszone.
Deutschlands Überschuss in der Leistungsbilanz ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen und bleibt der weltweit größte. „Wir rechnen mit 262 Milliarden Euro, was 7,6 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung entspricht. 2018 waren es nur 7,3 Prozent“, sagt Christian Grimme, Konjunkturexperte am ifo Institut. Die Europäische Union hält höchstens 6 Prozent für langfristig tragfähig. „Die Rezession in der deutschen Industrie dürfte ein wichtiger Faktor sein, denn dadurch sind die Importe von Waren langsamer gestiegen“, sagt Grimme. Aber auch die Primäreinkommen, hinter denen vor allem die Erträge aus im Ausland angelegtem Vermögen stehen, legten im Jahr 2019 weiter zu."
Quelle: www.godmode-trader.de
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