Aktueller Bericht
DEAG: Positiver Trend setzt sich 2013 fort 18.01.2013 - Eine Vielzahl von bekannten Künstlern bringt die DEAG Deutsche Entertainment 2013 auf die Bühne. Das ist ein Grund, weshalb Peter Schwenkow, der Vorstandsvorsitzende der DEAG, mit viel Optimismus in das neue Jahr blickt. Im Gespräch mit www.4investors.de macht er deutlich, dass seine Gesellschaft über eine sehr komfortable Cash-Position verfügt. Zukäufe scheinen nicht ausgeschlossen, bei der Bewertung gibt es Luft nach oben. Der CEO setzt für 2013 zudem auf eine Unterhaltungsrichtung, die lange in der Versenkung verschwunden ist. Auch die Kooperation mit FlicFlac ist Thema des Interviews mit Peter Schwenkow.
www.4investors.de: Der Geiger David Garrett ist mit einer größeren Anzahl Aktien an der DEAG beteiligt. Macht dies Schule, sind andere Künstler auch zugleich Investoren?
Schwenkow: Dass David Garrett Aktionär der DEAG ist, wissen wir, seit er 2010 Meldeschwellen für Stimmrechte überschritten hat. Für uns ist sein Engagement natürlich ein schöner Beleg für unser Geschäftsmodell. Schließlich kann David als intimer Kenner der Musikbranche natürlich die Positionierung und Perspektiven der DEAG besonders gut einschätzen. Andere Künstler haben natürlich auch eine hohe Affinität zur DEAG als Investment, das weiß ich. In einem solchen Umfang wie David Garrett ist aber kein Künstler an der DEAG beteiligt.
www.4investors.de: Sie haben 2012 eine Kooperation mit FlicFlac gestartet. Der Circus wurde 2010 eingestellt, 2013 soll er wiederbelebt werden. Wird das funktionieren? Was kann man daraus 2013 finanziell erwarten?
[Peter Schwenkow, der Vorstandsvorsitzende der DEAG - Bildquelle und Copyright: Solarworld] Schwenkow: Die Wiederbelebung funktioniert sogar "EXXTREM" gut. FlicFlac bietet moderne und spannungsreiche Zirkusunterhaltung auf höchstem Niveau und passt damit genau in das Family-Entertainment-Konzept unserer Tochtergesellschaft Grandezza Entertainment. Dass FlicFlac beim Publikum unglaublich populär ist, belegen 8 Millionen begeisterte Zuschauer, die sich die Shows im Laufe der vergangenen Jahre angesehen haben und der Erfolg der jüngsten Weihnachtszirkusvorstellungen. Auch der Vorverkauf für die neue Show "EXXTREM", der zurzeit läuft, gestaltet sich ausgesprochen positiv. Entsprechend erwarten wir einen zweistelligen Millionenumsatz aus der Kooperation und einen positiven Ergebnisbeitrag.
www.4investors.de: Ende November erwarteten sie für das vierte Quartal einen Umsatz von 64 Millionen Euro. Bleibt es bei dieser Schätzung?
Schwenkow: Die Prognose hat uneingeschränkt Bestand. Im Gesamtjahr 2012 hat der Umsatz im Konzern vor Konsolidierung bei mehr als 160 Millionen Euro gelegen, davon alleine mindestens 64 Millionen Euro in unserem starken Jahresendquartal. Damit haben wir die Markterwartungen nochmals übertroffen und den Umsatz gegenüber dem Vorjahr ganz deutlich gesteigert. 2012 war damit das sechste Jahr in Folge mit einer Umsatzsteigerung bei der DEAG. Dass der positive Trend sich auch 2013 fortsetzt, ist aufgrund der Vorverkäufe für die Konzerte und Shows bereits sehr gut absehbar. Entsprechend optimistisch fällt auch meine Erwartung für das Ergebnis aus. Da wird die DEAG sicher auch nicht enttäuschen.
www.4investors.de: Sie verfügen über einen sehr hohen Cashbestand. Was haben sie damit vor? Gibt es eine Sonderdividende für Aktionäre?
Schwenkow: Es stimmt, die DEAG ist mittlerweile ein Dividendentitel. Wir haben im vergangen Jahr 4 Cent je Aktie als Anlaufdividende gezahlt. Die erfreuliche Entwicklung 2012 soll sich nun auch in der Entwicklung der Dividende widerspiegeln. Eine Sonderdividende ist allerdings nicht geplant, wir wollen hier vor allem Kontinuität zeigen. Die Cash-Position der DEAG ist sehr, sehr komfortabel. Man darf beim Blick in die Bilanz allerdings auch nicht vergessen, dass darin Vorverkaufserlöse enthalten sind, die später zum Teil an Künstler weitergegeben werden.
www.4investors.de: Sie sind stark von guten Künstlern abhängig. Welche neuen Künstler wollen sie 2013 für ihr Portfolio gewinnen?
Schwenkow: Wir sind in unterschiedlichen Ländern und Städten mit Justin Bieber und Peter Maffay, Eric Clapton und Lana del Rey, Eros Ramazzotti und André Rieu, Bon Jovi und Lang Lang, Roger Waters und David Garrett, Chris de Burgh und Meat Loaf, Leonard Cohen und Sean Paul, mit Otto, Andreas Gabalier, der neuen Circus-Sensation FlicFlac und der Produktion von zwei Groß-Opern in der Royal Albert Hall fantastisch aufgestellt für 2013. Bitte haben sie Verständnis, dass wir neue Künstler, um die wir uns bemühen, aus Wettbewerbsgründen nicht benennen können.
www.4investors.de: Was werden konkrete Highlights im neuen Jahr sein? Wo werden sie 2013 Schwerpunkte und Akzente setzen? Wohin geht der Trend?
Schwenkow: Das Klassikgeschäft wächst erfreulicherweise überproportional in Großbritannien und unser sogenanntes örtliches Geschäft im Norden, im Süden und im Rhein-Main-Gebiet entwickelt sich prächtig. Wir wollen vor allen Dingen im Segment Family Entertainment wachsen mit Shows wie "Night of the Jumps" oder "EXXTREM" im Circus FlicFlac, und ich glaube darüber hinaus, dass der Trend zur Operette geht. Dort werden wir eine Renaissance erleben. Darüber hinaus haben wir mit Dúné und der kanadischen Band Makeshift Innocence u.a. auch im 360°-Segment unter Einbindung unseres Labels DEAG Music 2013 Großes vor.
www.4investors.de: Sind Zukäufe für sie im kommenden Jahr ein Thema?
Schwenkow: Die DEAG hat sich in den vergangenen drei Jahren auf organisches Wachstum konzentriert. Allerdings ist nun durchaus auch wieder die Zeit gekommen, dass wir nach Opportunitäten Ausschau halten - unaufgeregt, mit Augenmaß und als sinnvolle Ergänzung unserer Aktivitäten. Etwas Konkretes gibt es derzeit aber nicht zu berichten.
www.4investors.de: 2012 war ein Jahr der Anleihen. Ist das für ihre Gesellschaft auch ein interessantes Finanzierungsmodell für die Zukunft?
Schwenkow: Diese Idee hören wir immer wieder. Aber für uns ist eine Anleihe aktuell überhaupt kein Thema. Unsere Finanzausstattung ist - wie bereits erwähnt - sehr komfortabel und wir arbeiten gut und langfristig mit unseren Banken zusammen. Das Zinsniveau, das uns unsere Bankpartner bieten, liegt nicht zuletzt wegen der soliden Wachstumsstory der DEAG merklich unterhalb der Konditionen, die bei Anleihen gezahlt werden. Deshalb: kein Anleihebedarf bei der DEAG.
www.4investors.de: Wie sieht ihre Prognose für 2013 aus?
Schwenkow: Die DEAG will weiter profitabel wachsen. Entsprechend planen wir auch 2013 mit einem Umsatz und Ergebnis über dem Vorjahr. Dazu muss man wissen, dass die Prognosesicherheit dank unseres Geschäftsmodells in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Wir können zumindest auf Frist von 12 bis 18 Monaten sehr gut die operative Entwicklung abschätzen.
www.4investors.de: Ihre Mitbewerber sind fundamental deutlich höher bewertet. Woran liegt es, dass ihr Papier so niedrig bewertet ist und bleibt?
Schwenkow: Die DEAG hat sich in den vergangenen Monaten aber auch auf Sicht von ein und drei Jahren besser entwickelt als der SDAX. Aber sie haben Recht, ich finde auch, dass wir im Vergleich zu unseren Wettbewerbern noch Nachholpotential haben. Denn unsere Geschäftsentwicklung ist hervorragend und wir sind europäischer Marktführer im Klassikbereich und auch bei Rock/Pop als Nummer 1 in der Schweiz und als Nummer 2 in Deutschland bestens aufgestellt. Diese Positionierung, die wir uns aufgebaut haben, realisiert der Kapitalmarkt erst jetzt nach und nach, in unserer Branche hat man dies schon länger erkannt, insofern ist mir nicht bange um unsere weitere Kursentwicklung. ( js ) |