Im Poker um Hajnal liegt Hannover vorn Jetzt kann alles ganz schnell gehen. Tamas Hajnal (29, Vertrag bis 2012) reagiert auf seine unbefriedigende Situation in Dortmund und sondiert den Markt. Weil die Zeit drängt und Wechsel nur noch bis zum 31. August möglich sind, wurde der Ungar für die Play-off-Partie der Europa League in Baku freigestellt. Dabei handelt es sich um eine Art freiwillige "Schutzsperre"; es soll verhindert werden, dass sich Hajnal für die europäischen Wettbewerbe festspielt. "Für beide Seiten ist es das Sinnvollste, dass ich nicht mit nach Baku geflogen bin", betonte Hajnal gegenüber dem kicker. Ihm bleiben noch fünf Tage, um persönliche Konsequenzen aus seiner Situation in Dortmund zu ziehen, wo Trainer Jürgen Klopp (43) in der zentralen Offensivposition hinter Lucas Barrios (25) andere Akteure (Kagawa, Lewandowski, Zidan, Götze) favorisiert. Weder in Burghausen (Pokal, 3:0) noch gegen Qarabag Agdam (Europa League, 4:0) hatte Hajnal im Kader gestanden; gegen Leverkusen verdankte er seinen Platz im 18er-Aufgebot allein der Verletzung von Jakub Blaszczykowski (24). Inzwischen sind ihm sowie seinen Beratern Dr. Michael Becker (53) und Marc Wilmots (40) verschiedene Angebote auf den Tisch geflattert, aus dem In- und Ausland, auch von Vereinen, die internationale Ambitionen hegen. Der VfB Stuttgart soll sich um Hajnal bemühen, auch Schalke könnte noch ein Thema werden. In der Pole-Position befindet sich aber Hannover 96, das sich nun doch in der Lage sieht, das Gesamtpaket aus Leihgebühr und Gehalt zu stemmen. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke (51) signalisiert Hajnal (51 Ligaspiele für Dortmund, 5 Tore, 12 Assists) ein Entgegenkommen der Borussia: "Wir suchen eine Lösung, mit der beide Seiten leben können. Wir sind gesprächsbereit, wenn Tamas das wünscht." |