NahostIsrael spricht erstmals von Aussicht auf Kriegsende16. Januar 2009, 11:00 Uhr Der Krieg im Gazastreifen könnte bald ein Ende haben. Bei Verhandlungen in Ägypten und den USA will Israel einen Waffenstillstand mit der Hamas aushandeln. Regierungssprecher Mark Regev stellt eine schnelle Entscheidung in Aussicht. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon fordert Israel zu einer einseitigen Waffenruhe auf. Nach dem Waffenstillstandsangebot der Hamas steht die israelische Offensive im Gazastreifen möglicherweise vor dem Abschluss. Angesichts erwarteter Berichte von Außenministerin Zipi Livni und des Gesandten Amos Gilad könnte das Sicherheitskabinett rasch ein Ende des Krieges beschließen, sagte Regierungssprecher Mark Regev. Es gebe „eine starke diplomatische Aktivität“. In Regierungskreisen wurde eine Entscheidung für Freitag oder Samstag in Aussicht gestellt. Ähnlich äußerte sich UN-Generalsekretär Ban Ki-moon: „Wir sind sehr nah an einer Einigung über eine Waffenruhe“, sagte er nach einem Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fajad in Ramallah im Westjordanland. „Ich hoffe aufrichtig, dass wir in den nächsten Tagen in der Lage sind, eine Waffenruhe zu erzielen“, fügte der UN-Generalsekretär hinzu. Zugleich forderte Ban Israel zu einer einseitigen Verkündung einer Waffenruhe im Gazastreifen auf. Danach könnten die Einzelheiten für eine dauerhafte und stabile Feuerpause diskutiert werden, sagte er. Israels Außenministerin Livni will heute in Washington mit der scheidenden US-Regierung konferieren, der Gesandte Gilad in Kairo mit den ägyptischen Vermittlern über den Hamas-Vorschlag beraten. Die radikal-islamische Organisation hat einen einjährigen und verlängerbaren Waffenstillstand angeboten. Bedingung sei, dass sich Israel binnen einer Woche aus dem Gazastreifen zurückzieht und alle Grenzübergänge zwischen dem Küstenstreifen und Ägypten wieder eröffnet werden, hieß es in Kreisen von Hamas und von Diplomaten. Unterhändler Gilad will sich israelischen und westlichen Kreisen zufolge in Kairo um Änderungen an dem Vorschlag bemühen. So hat Israel Vorbehalte gegen eine Begrenzung der Feuerpause. Das habe sich in der Vergangenheit als Fehler erwiesen. „Es muss ein unbefristeter Waffenstillstand sein“, sagte ein ranghoher israelischer Vertreter. Das Büro von Israels Regierungschef Ehud Olmert hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass Livni mit den USA außerdem ein Abkommen zur Verhinderung des Waffenschmuggels in den Gazastreifen schließen wolle. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza sind bislang mindestens 1133 Menschen getötet und weitere 5200 verletzt worden. Auf israelischer Seite starben 13 Menschen, darunter drei Zivilisten, an den Folgen von Raketenangriffen sowie der Kämpfe im Gazastreifen. Die palästinensische Statistikbehörde geht derzeit von Schäden von bis zu 1,5 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Euro) aus. Demnach sind rund 15 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen zerstört oder beschädigt worden. http://www.welt.de/politik/article3036444/...icht-auf-Kriegsende.html |