Meiner Meinung nach steht die ukr. Führung unter Druck, da Russland im Süden und Osten immer weiter vorrückt und die ukr. Armee mangels Ressourcen diesen Abnutzungskrieg nicht für sich entscheiden kann.
Also überrascht man die Russen, indem man dort angreift, womit die Russen nicht rechnen und trifft deshalb auf dementsprechend wenig Gegenwehr und demonstriert nicht nur dem Westen, sondern Russland, dass auch wenn man im eigenen Lande in der Defensive ist, man nach wie vor gefährlich für Russland werden kann.
Man führt Russland vor Augen, wie verletzlich es ist und den RussInnen vor, wie wenig Russland seine eigenen Grenzen schützt, wie schlecht Putin sein Volk schützen kann. Man zwingt das russische Regime zu schwierigen Entscheidungen, nämlich, dass sie Reserven von anderen Frontabschnitten abziehen müssen, die Frontabschnitte zwar nicht kurzfristig, aber mittelfristig schwächen müssen. Zudem zwingt man Putin dazu, dass er weitergehend mobilisieren muss und zudem Wehrpflichtige an der Kursk-Front verheizen muss, um seine Truppen aus dem Süden nicht unnötig schwächen zu müssen.
Ein weiterer wahrscheinlich noch schwerwiegender Grund dürfte der Versuch einer Überlastung der Logistik sein. Die Entfernung vom Süden und Osten der Ukraine bis nach Kursk ist groß und erfordert dementsprechend hohen logistischen Aufwand und eine erhöhte Auslastung der Wegstrecken. Dabei sei zu bedenken, dass das Bahn-Netz in Russland den Löwenanteil der Logistik erledigt, Russland seine Logistik stark von der Bahn abhängig gemacht hat. Zu bedenken auch, dass das Bahnnetz in Russland marode ist und bereits grenzwertig betrieben wird. Jede weitere Erhöhung wird zwangsläufig die Logistik weiter erschweren.
Meiner Meinung nach versucht die Ukraine Russland in ein Katz- und Maus-Spiel zu verwickeln und Russland zum Spielball zu machen, welches dann von einem Problem zum nächsten Problem vorhergetrieben wird.
Eine sich anbahnende Wirtschafts- und Finanzkrise dürfte es nicht einfacher machen. |