Die AFD wurde 06.02.2013 als Reaktion auf die Euro-Rettungspolitik gegründet. Seit dieser Zeit, und zwar trotz Hetze und anderen Widrigkeiten, ist diese Partei sehr erfolgreich. Sie gewann bei der Europawahl 2014 erstmals überregionale Mandate und zog 2014 in die Landesparlamente von Sachsen, Brandenburg, Thüringen, 2015 in jene von Hamburg und Bremen sowie 2016 in jene von Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein.
Es wurde Führungspersonal ausgetauscht, es wurden parteiliche Machtkämpfe geführt, und es wurde schließlich und endlich ein Parteiprogramm verabschiedet. In den Umfragewerten tendierte sie in den letzten 12 Monate immer zwischen 10 und 13 Prozent, und zwar Bundesweit.
Das ist eine einmalige Erfolgsgeschichte, und ich glaube nicht, dass es sich hier um ein vorübergehendes „Wutphänomen“ handelt, in diesem Zusammenhang spricht man auch gerne von einem „Wutbürger“ der die AFD wählt, oder mit einer Wahl sympathisiert. Der Wutbürger ist per Definition gegen Wandel und somit das Gegenteil eines „Weltbürgers“, was nichts anderes heißt, der „Wutbürger“ ist gegen eine weitere Globalisierung.
Wer seine Wut erkennt, ihren Kontext versteht, verarbeitet und daraus Schlüsse zieht, die nicht nur den eigenen Interessen dienen, sondern der Gesellschaft helfen, der nutzt seine Wut kreativ und produktiv. Im Umkehrschluss heißt das für mich, der „Wutbürger“ will eine andere Politik weil er mitdenkt und somit sich als politisch denkender Mensch sieht/ empfindet. Bequemlichkeit unter dem Motto, es lief bis jetzt alles sehr gut, und die anderen werden es schon richten, ist nicht sein Anspruch.
Wer also im Zusammenhang der AFD und dessen Wähler und Sympathisanten von einem vorübergehenden Wutphänomen spricht, hat die Politik in ihrer Gesamtheit nicht richtig verstanden. Er hat auch die AFD und die Wähler nicht richtig verstanden.
Zitat:
Ist die AfD ein vorübergehendes Wutphänomen, oder kann sie mit ihrem deutschnationalen Kurs langfristig politisch Fuß fassen und die Parteienlandschaft in Deutschland verändern? Die Dokumentation "AfD - Wie aus Wut Politik wird", die ZDFinfo am Freitag, 5. August 2016, 19.30 Uhr, sendet, blickt auf die jüngste Entwicklung der AfD, die inzwischen in acht Landtagen und im Europaparlament sitzt. http://www.presseportal.de/pm/105413/3394793
----------- Wo Angst herrscht verkriecht sich die Vernunft. |