" Was tun gegen die Kirchensteuer ? Austreten" !
Im letzten Jahr sind 162 000 Katholiken und 190 000 Protestanten in Deutschland aus der Kirche ausgetreten.
Die Argumente, warum immer mehr Christen die Kirche verlassen, sind sehr vielfältig. Das Thema sexuelle Gewalt, wie es jetzt wieder durch den Skandal bei den Regensburger Domspatzen in den Focus der Öffentlichkeit geraten ist, ist für mich einer der Hauptgründe für diese dynamischen Kirchenaustritte. Es klingt einfach unglaubwürdig – ja verlogen – wenn man Moral predigt und sich unmoralisch verhält. Natürlich kann man solche Übergriffe nicht verallgemeinern, doch jede weitere Aufdeckung von sexuellen Missbrauch belastet die Kirchen ungemein. Misshandlungen und sexueller Missbrauch an 547 Schutzbefohlenen Chorknaben ist so eine Unmoral. Die Taten an unschuldigen Kindern mögen zwar Strafrechtlich verjährt sein, doch in den Köpfen vieler Christen verjähren solche infame Taten nie. Doch diese fürchterlichen unmoralischen Übergriffe waren, wie wir alles wissen, kein Einzelfall, es ist wohl unnötig, dass ich hier weitere aufzähle. Hinzu kommt die krankhafte Verschwendungssucht von Bischof Tebartz-van Elst aus dem Bistum Limburg. Hier wurden Abermillionen Kirchensteuern regelrecht verprasst, auch das ist noch in den Köpfen vieler Kirchenmitglieder obwohl dieser Skandal schon 4 Jahre zurückliegt. Diese ungeheuerlichen Vorfälle/ Skandale werden von vielen Mitgliedern sehr argwöhnisch aufgenommen, und jeder kirchliche Beitragszahler fragt sich zurecht, warum „muss“ ich so etwas mit meinem Kirchensteuerbeitrag noch finanzieren. Ein Austritt aus der Kirche ist somit eine nachvollziehbare Konsequenz. Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Ach ja – und die Kirche hätte dann gerne auch noch ihren Anteil, die Kirchensteuer, und da liegt für mich der Hase begraben. Die Beweggründe, warum immer mehr Menschen aus der Kirche austreten ohne dass sie sich von Gott abwenden, ist enorm vielfältig. Nach meiner Erfahrung, die ich in vielen Gesprächen innerhalb meines Umfeldes geführt habe, sind die Steuerlasten ein wesentlicher Grund für einen Kirchenaustritt.
Zu viel Steuerbelastungen, ist ein Grund der mir immer öfter genannt wurde, wenn es um einen Kirchenaustritt ging. Klar ist, wer zur Kirche gehören will, muss auch Kirchensteuer zahlen, eigentlich ein ganz banaler Satz, aber diese sind für viele einfach zu hoch. Man sollte bedenken, dass 87 % der Bevölkerung Bundesweit die Steuerbelastung eh zu hoch empfinden. In Deutschland zahlen wir zwischen 8-9 % Kirchensteuer von unserer Einkommenssteuer . Das macht bei einem Bruttoverdienst von 4000 Euro zirka 68 Euro – je nach Steuerklasse – Das hört sich zwar nicht viel an, doch wenn man bedenkt, dass der Erwerbstätige von einem verdienten Euro nur noch 45.5 Cent übrig behält, dann zählt jeder „gesparte Euro“ doppelt. Zudem schlägt die kalte Progression immer größere Löcher in unserem Nettoeinkommen. Die Folge, im nächsten Jahr bleiben uns evtl. nur noch zirka 44 Cent von 1 Euro Brutto übrig. Denn diese Dynamik wird sich fortsetzen weil die Bundesregierung zwar verspricht gegenzusteuern, aber es gefühlt noch nicht tut.
Auch die Kirchen werden, so meine Einschätzung, bis auf weiteres darunter zu leiden haben. In Schweden und Finnland zahlt man nur 2 % vom versteuerten Einkommen, und sie sind deshalb keine schlechteren Christen. Ich denke, die vielen Kirchenaustritte haben nicht nur einen moralischen sondern auch einen finanziellen Grund sich von der Institution Kirche abzuwenden.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-07/...chlussbericht-misshandlung
https://de.wikipedia.org/wiki/...der_r%C3%B6misch-katholischen_Kirche |