Da liegt ein Mißverständnis vor ! Meine Schwäche zugegeben ist,das ich nur sporadisch Infos aus der Schweiz verarbeiten kann,auch mein kürzlicher Besuch drehte sich kaum um Blocher,Wahlkampf etc. Aber die SVP habe ich nicht mit neofaschisten gleichsetzen wolen,doch erinnere ich schon noch sehr genau,das vor Jahren eindeutig neonazistische Parteien mit dem gesamten Repertoira an Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zunehmend Stimmung machten und auch Wahlerfolge verbuchen konnte.
Blocker spielt immer wieder dieser gefährliche Karte der Anbiederung an die Braunzone,ein Verhalten,daß auch hierzulande hinlänglich bekannt sein sollte. Das hat nichts mit einem von mir angeblich importierten antifaschistischen Weltbild zu tunj,mittels dessen ich versuche,Blocher und Konsorten in eine der NPD vergleichbare Ecke zu drängen. Ich lehne auch grundsätzlich solche Schreckenszenarien ab,Blochers auftreten spricht für sich,da braucht es keine Schmuddelkinder NPD,um seinen Ruf zu beschädigen.
Die SVP ist keine neofaschistische Partei,da gibt es keinen Dissens zwischen uns. Aber auch hier mag ein Blick in die Parteiengeschichte der BRD ratsam um zu erkennen,daß konservative,aber auch die liberale FDP Partei,nebst Grünen Listenverbindungen nicht immun waren gegen den Einfluß diverser neonazistischer Ideologien,Drahtzieher und Gruppierungen. Und seit der ersten unsäglichen "Asylanten-Kampagne",von den bürgerlichen Parteien und den Massenmedien getragen,wurde für jedermensch deutlich,daß eine liberale Verfassung unter dem öffentlich Druck der Meinung ausgehelt werden kann,pervers begründet mit dem angeblichen Schutz demokratischer errungenschaften.
In Blochers SVP gibt es eine Braunzone (analog zur CDU und FDP hierzulande),Blocher selbst ist alles andere ein Garant,diesen bedenklichen Entwicklungen ein überzeugendes Ende zu bereiten.
Obwohl die Schweiz ihrer Geschichte einer äußerst rigiden Fremdenpolizei und Gesetzgebung mit kantonaler Entscheidungsbefugnis Rechnung tragen und die Fehler aufarbeiten solte,um eine zuallererst menschliche,jedoch gleichzeitig auch einer ökonomisch und demographisch erforderlichen Neuorientierung Platz zu machen hätte, muß man mit Besorgnis das Aufstreben Blochers und seiner dumpf fremdenfeindlichen Grundanschauungen zur Kenntnis nehmen.
Dies ist das Eine,und du verstehst mich falsch mit deiner Annahme,ich würde diesen provinziellen Aufsteiger auf eine Level mit der neonazistischen NPD stellen.
Aus schweizer Sicht,als ein recht stabiles Gemeinwesen mit Basisdemokratischen Elementen und ausgeprägtem Föderalismus,bedarf es eines populistischen Herrn Blochers schlicht und ergreifend nicht und überall dort,wo verstärkt Skinheads gewalttätig in Erscheinung treten,Internationale Kontakte knüpfen und fremdenfeindliche Ressentiments nutzen um sich Gehör zu verschaffen,da muß sich ein Herr Blocher meine ich Gefallen laßen,daß Jugendliche die sich nicht offen präsentierende unheilige Allianz zum Thema machen und auch nicht davor zurückschrecken,den geistigen Brandstiftern und Saubermännern auf der Straße entgegen zu treten,um allen Schweizern zu zeigen,daß es Schluß ist mit dem Wegschauen. Die NPD habe ich in Bezug auf die BRD ins Spiel gebracht,wirst kaum leugnen können,daß diese Nazi bande hierzulande längst nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist. Blocher habe ich nicht der NPD zugeschrieben,aber wie gesagt,die Vorkommnisse um den Rütli Schwur machen deutlich,daß die ruhige Schweiz nicht notwendigerweise in Zukunft so ruhig bleiben muß,ein Herr Blocher wird sich von solchen Rowdys immer distanzieren und gleichzeitig mit seinen Äußerungen aktiv zündeln und scheinbare Legitimation jenen vermitteln,die dann verstärkt zur Tat streiten.
Und Blocher,das erscheint doch wesentlich bedeutsamer,als ehemaliger Empörkommling tritt ja nicht nur durch Fremdenfeindliche Äußerungen in die Fettnäpfchen,er scheint doch alle legalen wie auch anrüchigen Methoden nutzen zu wollen,um Steuergelder und massive Werbung einzusetzten,damit seine Wahl ein Erfolg wird.
Bescheidenheit,an den Problemen der Politik pragmatisch orientierte Lösungen - das verbinde ich über Parteigrenzen hinweg mit der kleinen,aber feinen schweizer Politik. Blocher mit seiner ausgeprägten Großmannssucht paßt mir da nicht in mein idyllisches Schweizbils.
Also weg mit der Kanaille ! |