Deswegen glaube ich nicht an einen Handelskrieg. Vielmehr gehe ich davon aus, dass er sein Vorhaben gezielt umsetzen wird, in dem er einzelne Firmen, die gegen seine Agenda agieren richtig kräftig unter Druck setzen wird. Also eben nicht die deutschen Automobilbauer, die ja große Produktionsanlagen in den USA haben und keine Abwanderungsgedanken hegen.
Man muss eher davon ausgehen, dass der Handel in ganz großen Teilen wie bisher abläuft. Er wird Abkommen, die gegen die Interessen der USA gerichtet sind, aufkündigen und nur dann nicht fortsetzen, wenn die Chancengleichheit nicht besteht. Und genau das ist mit Japan am schlimmsten. Die haben den größten Protektionismus überhaupt. Und genau das wird Trump ja auch den anderen Ländern vor, dass sie sich gegen amerikanische Waren abschotten. Nur eben Deutschland nicht. Uns wirft er bei freiem Handel vor, dass wir nicht amerikanische Autos kaufen. Das ist indirekt schon ein Eingeständnis, dass er gegen die Wirtschaftsmacht der Deutschen nichts machen kann, weil diese qualitätsbegründet ist.
Das Thema China lässt sich nicht auf den Handel hinziehen, da dieser relativ frei ist, und die politische Absicht gegen die Regierungsform gerichtet ist. Er weiss genau, dass das amerikanische Handelsdefizit dauerhaft nicht von der schlechten Produktlage vermindert werden kann. Apple ist das beste Beispiel dafür. Hier ist eine gute Produktpalette, die auch international ankommt. Das aber ist die Ausnahme.
Sorgen wir Deutsche dafür, dass das die einzige Ausnahme bleibt. Dann wird es ALDI (Nord) leicher haben in die Nordsaaten einzufallen und ALDI (Süd) in die Südstaaten. Dann werden die amerikanischen Verbraucher von der Sklaverei der Billigprodukte befreit und als vollwertige Konsumenten den deutschen Traum vom Schlaraffenland erleben, der Wirklichkeit geworden ist.
Noch kennt der größte Teil der amerikanischen Bevölkerung die Verhältnise in Deutschland nicht. Auch das hat Trump erkannt und wird die Schulen bauen lassen, die das abhelfen. Dann wird sich der deutsche Konsumgedanke auch in den USA so verbreiten, wie es hier auch nach dem zweiten Weltkrieg der Fall war. Dann wird der Besuch eines guten Restaurants nicht mehr mühsam zusammengespart werden müssen sondern zum alltäglichen Standart gehören.
Und alles das wird die Post entweder begleiten oder in Gang setzen. Die Grundlagen (=Knotenpunkte wie in Cincinnatti) dafür sind schon vorhanden. Nur der Ausbau fehlt noch. Übrigens haben die amerikanischen Frauen auch schon davon gehört, dass es in Europa die neueste Mode nicht von Amazon sondern nur über Zalando gibt. Mode, die auch nicht in den USA über Amazon zu beziehen ist, weil die dazugehörigen Modelabels exclusive Verträge bei Zalando haben. Auch da wird die Expansion nicht lange auf sich warten lassen.
Die Dinge werden sich gut entwickeln.
Der Chartlord |