"Der Zeitpunkt ist doch egal wann du Gewinne realisierst"
Nein, angenommen du verkaufst Aktien mit Gewinn und kaufst sie danach wieder zurück, dann realisierst du vorzeitig Steuerbelastung, du hast nach dem Rückkauf weniger Aktien. Das bremst den Zinsenszinseffekt. Klar, wenn man überhaupt irgentwann verkaufen will, dann zahlt man am Ende auch Steuern, aber wenn man es verzögert, dann genießt man das EPS/Dividenden-Wachstum ja auch weiterhin auf unrealisierte Schuld. Diese unrealisierte Schuld verzinst sich also für dich. Von dem Ertrag gehen später auch Steuern ab, aber ja schließlich keine 100%. Daher ist es steuerlich besser, Aktien lange zu halten.
Dazu ist die Dividende der Post auch steuerfrei, wobei der Ertrag dann von den Anschaffungskosten abgezogen wird. Das ist für uns natürlich barwertmäßig auch äußerst vorteilhaft. Auch das Delta bei der Dividende lässt sich ja reinvestieren. Der Ertrag durch das reinvestierte Geld kommt uns zu Gute, auch wenn er schlussendlich auch von Steuern gedämpft wird, aber der Vorteil wird eben nicht komplett aufgelöst. Unter dem Strich bleibt uns Gewinn.
Über die Jahre summieren sich die Vorteile. Dazu eben noch gesparte Transaktionskosten.
Daher ist für mich ganz klar die beste Vorgehensweise bei der Post: Kaufen, liegen lassen, steigende Dividende stetig kassieren, ggf. nachkaufen. Um von kurzfristigen Schwankungen zu profitieren, brauche ich einen Infromationsvorsprung zum Markt, den habe ich nicht. Es wäre also glückssache. Dabei bringen Steuernachteil und Transaktionskosten den Erwartungswert von solchen Manövern in den roten Bereich. |