Den Fehler den du hier meiner Meinung nach machst ist, dass du aus den steigenden CO2-Zahlen auf eine Wirkungslosigkeit der Klimaschutzmaßnahmen in Dtl. und Europa rückschließt.
Das aber ist ein Trugschluss, denn die CO2-Zahlen in Dtl., Europa, den USA, Japan, Südkorea, uvm. zeigen, dass Klimaschutzmaßnahmen sehr wohl eine Wirkung zeigen.
Dass die CO2-Zahlen trotzdem weiter steigen ist zwar richtig, doch ist es vor allem auf die Wohlstandssteigerung und Bevölkerungswachstum in China und Indien zurückzuführen.
Doch auch in diesen Ländern wird viel in Klimaschutz investiert, so dass vor allem in China der CO2-Ausstoß zukünftig deutlich rückläufig sein wird, allein schon wegen der ungleichen Demografie, die zu einem sehr starken Bevölkerungsrückgang führen wird.
Und auch in Indien ist man bemüht, die Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen nicht zu stark steigen zu lassen um sich eben geopolitisch nicht zu abhängig von Anderen machen zu müssen.
Afrika hat momentan den geringsten CO2-Ausstoß, könnte hier ebenfalls noch ins Gewicht fallen. Doch Afrika weiß um die Abhängigkeiten, die es damit eingehen würde und entwickelt sich daher relativ stark in Richtung erneuerbare Energien, vor allem Solar.
D.h. was wie beim weltweiten CO2-Ausstoß sehen, ist sehr wahrscheinlich der Gipfel.
Hätte man keine Klimamaßnahmen durchgeführt, läge der CO2-Ausstoß Heute deutlich höher, was die Klimaziele in noch weitere Ferne gerückt hätte.
Man sollte sich dessen bewusst sein, dass wir die ursprünglich geplanten Ziele von 2° oder gar 1,5° bereits verfehlt haben, realistisch nicht mehr erreichen können. D.h. wir sprechen hier von 2,5° oder wahrscheinlich von 3°
Mit jedem Grad der Erwärmung rückt man die Gausssche - Glockenkurve in Richtung der Extremwetterereignisse.
Um mal Beispiele zu zeigen:
bei 1° wird aus dem Jahrhundertereignis ein 40jähriges Ereignis, aus dem Jahrzehntereignis ein fünfjähriges Ereignis.
bei 2° wird aus dem Jahrhundertereignis ein 10jähriges Ereignis und das Jahrzehntunwetter findet dann nahezu jedes Jahr statt.
bei 3° wird aus dem Jahrhundertereignis ein 5jähriges Ereignis und das Jahrzehntunwetter findet mit hoher Wahrscheinlichkeit jedes Jahr statt, wird zur Normalität.
D.h. ein Unwetterereignis wie im Ahrtal findet dann jedes Jahr irgendwo in Dtl. statt. Allein ein solches Ereignis verursachte Kosten in Höhe einer zweistelligen Milliardenhöhe.
D.h. bereits Heute belastet der Klimawandel und die steigende Anzahl an Unwetterereignissen den Staatshaushalt mit einer kleinen zweistelligen Milliardensumme. Wenn wir weiter so wie bisher machen, dann wird es dem Staat jedes Jahr 30, 40 oder 50mrd.€ zusätzlich zu Heute kosten.
Ein weiteres Problem, welches sich mit solch Katastrophen wie in Spanien oder dem Ahrtal ergibt, ist der Fachkräftemangel. Ich selbst kann als Häuslebauer davon ein Lied singen, wie schwer es ist, Handwerker und Baubetriebe zu bekommen. Ausschreibungen der Kommunen, bei denen sich früher dutzende Unternehmen mit Angeboten meldeten, ist man froh, wenn überhaupt ein Unternehmen ein Angebot abgibt. Viele Bauprojekte können trotz finanziell eingeplanter Mittel nicht umgesetzt werden, weil schlichtweg keine Bauunternehmen verfügbar sind. Bei Straßenbauunternehmen, da wartet man gut und gern mal ein Jahr bis es losgeht und muss dann nehmen was gerade verfügbar ist.
Ich möchte mir nicht vorstellen, wie viele Jahre es dauert, wenn Ereignisse wie im Ahrtal öfter eintreten. |