Und hier noch was von Chartex:
Hier mal eine Meinung, die den momentanen marktbreiten Rückgang soo negativ sieht:
(von Jochen Steffens aus dem Newsletter Investor\'s Daily) (die reisserische Überschrift habe ich bewust weggelassen)
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Der Dax knapp 3 % im Minus, das hatten wir auch schon länger nicht mehr. Auslöser war, dass es in China über Nacht den größten Einbruch seit zehn Jahren gegeben hatte. Der Shanghai Composite brach um 8,9 Prozent ein. Gut, was sind 8,9 % in Anbetracht der Tatsache, dass der Index innerhalb eines Jahres um 130 % gestiegen war?
Es war klar, dass in China irgendwann einmal die Luft rausgeht – das ist nicht das Problem. Die viel wichtigere Frage ist, ob ein Platzen der chinesischen Blase auch Auswirkungen auf Europa und die USA haben wird. Man fühlt sich an andere Crashs erinnert, die irgendwo im Ausland angefangen haben: Die Asienkrise, die Russlandkrise.
Das ist auch der Grund, warum die Märkte heute so stark nachgeben. Hinzu kommt natürlich, dass sowieso schon alle super nervös sind und mit zittrigen Händen seit Wochen auf den Verkaufen-Button schielen.
War es das also schon? Kommt jetzt der Crash? Ich hatte geschrieben, dass die Gefahren wachsen und warne seit einigen Wochen. Aber ich bin noch nicht sicher, ob das, was wir da heute erleben, schon das Ende ist. Es wäre untypisch für ein Hoch, dass mal eben eine runde Zahl, die 7000 Punkte Marke im Dax, genommen wird, und dann der Markt nachhaltig einbricht. Das spricht eher dafür, dass wir nur eine Konsolidierung erleben. Zudem riecht das hier alles sehr nach Panik.
Generell ist es, da besteht kein Zweifel, durchaus möglich, dass ein Crash in China als Auslöser für einen Einbruch der weltweiten Aktienmärkte genommen wird. Nur, es gibt noch keine Chinakrise, es ist bisher lediglich eine normale und sicherlich auch gesunde Konsolidierung - noch.
Also sollten wir mit Gelassenheit überprüfen, welche Optionen bestehen.
Was passiert, wenn nun die Märkte tatsächlich einbrechen? Natürlich, die Fed wird sofort mit sinkenden Zinsen reagieren. Angesichts des einbrechenden Häusermarktes kann sich die USA keinen Einbruch in einer weiteren Anlageklasse erlauben. Das würde sich sehr nachhaltig auf den US-Konsum auswirken. Hier wird die Fed schneller handeln, als Sie denken. Aus diesem Grund steigt auch heute der Euro, sprich der Dollar zeigt Schwäche.
Natürlich wird bei einbrechenden Kursen auch der Ölpreis nachgeben, was er brav heute schon tut. Hier ist die aktuelle Logik einfach: Wenn die Börsen in China einbrechen, dann kann das ein Hinweis auf ein Ende des Wirtschaftsbooms in China sein, oder zumindest ein Hinweis auf eine Verlangsamung. Wenn auch noch die weltweiten Aktienmärkte von Kursrückgängen betroffen sind, dann wird das ebensolche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Beides wird sich auf die Nachfrage nach Öl auswirken, sprich die Preise fallen.
Sinkt jedoch der Ölpreis, dann hat die Fed eben auch die Möglichkeit, die Zinsen zu senken – weil dann die Inflationssorgen aus dem Markt gehen. Das Gleiche gilt für den Fall, dass der US-Konsum einbricht, auch dann ist Inflation kein Thema mehr.
Greenspan, der böse Bube des Tages Es war der Altmeister des weltweiten Finanzsystems, Alan Greenspan himself, der mit einer, meines Erachtens unbedachten, Äußerung die Finanzmärkte schockierte:
Greenspan hatte gesagt, dass das Haushaltsdefizit der USA nach wie vor Anlass zur Sorge gäbe und, jetzt kommt es: dass die US-Wirtschaft zum Ende des Jahres in eine Rezession rutschen könne.
Greenspans Aussagen, haben immer noch Gewicht, auch wenn er nicht mehr Fed-Vorsitzender ist. Hier war die Argumentation dann umgekehrt wie beim Öl (siehe oben): Wenn die USA in eine Rezession rutschen, dann wird das auch den Konsum chinesischer Güter betreffen. Sprich, eine Rezession in den USA wird sich negativ auf die chinesische Wirtschaft auswirken. Greenspans Aussage führte also neben einigen anderen Faktoren zu einer Kettenreaktion an den asiatischen Märkten. Und niemand weiß, warum er das gesagt hat, welches Kalkül dahinter steckte. Wollte er lediglich die Blase in China anstechen? Oder wird der alte Herr senil und unterschätzt seine Wirkung auf die Märkte?
Sinkende Zinsen sind gut für den Markt Denken wir aber weiter: Gehen wir davon aus, die Kurse fangen tatsächlich jetzt schon an zu fallen, dann muss die Fed darauf aus oben genannten Gründen reagieren. Und dann haben wir schnell wieder eine Situation, in der wir in einer Rezession sind, und die Zinsen sinken. Denken Sie daran, was ich letzte Woche schrieb: Schlechte Wirtschaftsjahre sind oft gute Börsenjahre. Das wird die Börse dann vorweg nehmen.
Das bedeutet, sollten wir jetzt schon eine stärkere Konsolidierung erleben, dann wäre das eigentlich zu früh. Es würde aber auch auf der anderen Seite heißen, dass wir anschließend, vielleicht wieder ab September mit steigenden Kursen rechnen könnten.
Trauen Sie also nicht den Untergangspropheten, die jetzt überall wie Phönix aus der Asche auferstehen werden und von dem Ende der Finanzwelt zu berichten wissen, sofern es mit dem Rutsch noch weiter geht.
Don\'t Panic Sie kennen mich, wenn alle euphorisch werden, mahne ich zu Vorsicht und bei Panik, mahne ich zur Umsicht: Also auch hier ein Hinweis zur Ruhe:
(Grafik fehlt)
Ich habe Ihnen hier mit Kästchen alle Konsolidierungen der letzten 12 Monate eingezeichnet. Darunter die große Mai-Konsolidierung und die vielen kleinen anderen Konsolidierungen seitdem. Also, soweit ist noch nichts passiert, bisher.
Wenn Sie sich die Fibonacci Retracements anschauen, dann sehen Sie, dass eine Minimalkorrektur den Dax bis an die 6688 Punkte treiben kann. Und erst unter 6144 Punkte muss man sich anfangen Sorgen zu machen. Gut, wer will schon so lange mit seinen Positionen abwarten...
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LG, Harley
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