"Wenn man nur Titel kauft, die einfach rational sehr günstig bewertet sind und hinter denen Qualität steckt, wie eine starke Marke, souveränes Management und generelle Bedeutsamkeit, kann man Verluste minimieren. Denn langfristig werden solche Werte wieder fair bewertet werden."
Die entscheidende Frage ist bei diesem Ansatz, der ca. 70% meines Depots ausmacht, was ist fair bewertet? Alle Jahre ergeben sich immer wieder mal richtig klare Chancen, z.B. als die Deutsche Bank unter 20€ viel. Dann muß man aber zu diesem Zeitpunkt liquide sein und die Nerven besitzen, sich gegen den Markt zu stemmen. Bei der Deutschen Bank habe ich diese Schwierigkeit trotz längerer Börsenerfahrung am eigenen Leib erlebt. Trotzdem zog ich es durch, aber auch einen großen Teil in ein Dax ETF von iShares, da es unter den Umständen mir einfach sicherer erschien. Natürlich mit weniger Chancen. Aber es hätte auch böse ausgehen können, nur was wäre dann gekommen...
z.B. bei der Deutschen Bank: Was ist eine faire Bewertung? * nimmt man den Gewinn der letzten Jahre, mittelt den, berücksichtigt die Zukäufe und dren Verlautbarungen komme ich auf konservative 6 Mrd. Euro. * Was ist ein fairer KGV bei einem fair berteten Markt: 7, 10, 15? Im Bankensektor waren es doch immer so 10-12, in den USA eher 15, doch dank der globalisierten Welt und dem mobilen Rohstoff Geld gleichen sich die Bewertungszahlen immer mehr an. >>> Also, beim KGV von 10 und 6 Mrd. Gewinn wäre bei diesem Ansatz ein faire Bewertung 60 Mrd. Euro. Bei 929,5 Mio Aktien ergebe sich eine faire Bewertung bei ca. 65 Euro für eine Aktie. Das ist bei dieser Rechnung der faire Wert, der in Zeiten der Ungewißheit und Untertreibung wie momentan klar unterschritten und in euphorischen Zeiten wird dieser Wert klar überschritten. Jetzt ändere doch nur die Voraussetzungen etwas, das z.B. als fairer KGV 12 erachtet wird und der Gewinn auf einmal 10 Mrd. beträgt, dann wäre der faire Kurs bei 129 Euro.
Es gibt natürlich andere herangehensweisen, nicht alle über das KGV, welche Rolle spielt die Dividende, welche Rolle die Konstanz der Gewinne. Wie sicher ist der Markt, wie leicht kann sich der Markt verschieben usw.? Als Beispiel kann doch einfach die Chipindustrie mit Infineon genannt werden. Oder für veränderte Rahmenbedingungen wie die Überschuldung und Teilverstaatlichung der Comerzbank.
Also, Qualitativer Trader: Wie würdest Du eine faire Bewertung am Beispiel der Deutschen Bank berechnen? Welche Zahlen würdest Du dafür heran ziehen? Das ist nähmlich immer die Schwierigkeit des Valueansatzes! |