Aus einem anderen Board: "Gert-Maria Freimuth und Dr. Christof Nesemeier sind beide 1965 geboren und haben zusammen an der Universität Münster Wirtschaftswissenschaften studiert. Den beiden sind in ihrem Leben einige tolle Coups gelungen und Cleverness kann man den beiden sicher nicht absprechen. Am besten sitzt man mit solchen Leuten im gleichen Boot anstatt auf der Gegenseite zu stehen. Hier bei Friedrich Vorwerk war das auch so.
Freimuth und Nesemeier haben 2019 über die MBB SE zusammen mit Torben Kleinfeldt die Friedrich Vorwerk KG (GmbH & Co.) SE von den Alteigentümern übernommen. Für 60% zahlten sie 17,4 Mio. EUR. Anschließend fanden einige gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen statt aus der die neue Friedrich Vorwerk Group SE hervorging, welche dann mittels zweier Ausschüttungen (12,4 Mio. EUR und 25,1 Mio. EUR) ausgecashed wurde. Später, in 2021, wurde die Friedrich Vorwerk Group SE grün-wasserstofffarben angestrichen und für eine MK von 900,0 Mio. EUR an die Börse gebracht. Diese Informationen entstammen alle aus öffentlich zugänglichen Quellen: GB 2019 der MBB SE, GB 2020 der Vorwerk Group SE, Emissionsprospekt, Handelsregister.
Die "Börsianer" haben Freimuth und Nesemeier Aktien für 45 EUR abgekauft, für welche diese zwei Jahre zuvor rechnerisch weniger als 1 EUR bezahlt haben. Für Freimuth und Nesemeier war das ein geniales Geschäft, sie haben damit (über die MBB) mehrere hundert Millionen Euro verdient. Wer hier zu den Dummen oder den Cleveren gehörte ist offensichtlich und bedarf keiner Hervorhebung."
Wie clever ist das wirklich? MBB hat ja bekanntlich auch künftig Exit´s in der Pipeline, ein Malus lässt sich durchaus an MBB-IPO´s festmachen, zumindest dürften künftige Aspiranten sehr genau unter die Lupe genommen werden. Viel wichtiger ist, dass die MBB ja noch signifikant an Vorwerk und Aumann beteiligt und zudem selbst börsennotiert ist. Durch die kräftigen Abstürze relativiert sich die Abschöpfung beim Börsengang deutlich. Mglw. rechnen die bereits damit und kaufen dann niedrig zurück, könnte so auch hier kommen. Man hätte die Notierungen allerdings auch gesünder auf den Markt bringen können, ohne völlig überzogene Businesspläne um den IPO Preis darstellen zu können. Diese Latte lag einfach zu hoch und musste gerissen werden. Wie schnell sollte bspw. eine Vorwerk auch in solche Dimensionen wachsen? Bei einem realistischen Businessplan wäre es mglw. auch nicht zu den aktuellen Verwerfungen gekommen. Der Druck auf Gedeih und Verderb liefern zu müssen dürfte enorm gewesen sein. Natürlich rechtfertigt dies nicht die unterirdische Managementleistung und desaströse Kommunikation- bis hin zur fast lächerlichen Ausrede der Cyberattacke. |