"In deiner Lesart ist 'Klima' der Trick einer antikapitalistischen Sekte, Gesellschaften mit Katastrophenangst zu füttern und zu manipulieren, um - das Fernziel - den 'schmutzigen' Cap auf diese Weise aus dem Verkehr zu ziehen (nachdem es an den Barrikaden nicht geklappt hat). Was folgen soll lässt du hingegen offen." Ja, aber nur zum Teil. Die AGW These ist eine fast 100 Jahre alte Geschichte, die über lange Zeit wenig Aufmerksamkeit in der Wissenschaft fand, weil der tatsächliche Effekt schlicht harmlos war. Das änderte sich erst Ende der Achtziger Jahre, als ein James Hansen die Idee in einem Senatshearing mehr oder weniger beiläufig aufbrachte und Al Gore sich der Sache annahm. Noch zehn Jahre zuvor hatten Medien, Politik und Teile der Wissenschaft Angst vor einer neuen Eiszeit. Als die Temperaturen in den Achtzigern plötzlich stiegen, war die Eiszeit sofort vom Tisch und die Untergangspropheten machten eine 180° Wende. Greenpeace & Co. waren sofort mit an Board. Mit Al Gore war auch politishcer Support für eine Idee da, die so gut wie keine Rückendeckung in der Wissenschaft hatte. Die antikapitalistische Sekte ist also nicht Ursprung sondern nur Motor der Bewegung und sie fungiert in NGOs wie Greempeace oder wwf weiter als Einpeitscher und Propaganproduzent. Sie wäre aber bei weitem nicht mächtig genug, eine globale Kaderorganisation aufzubauen, die eine Verschwörung rechtfertigen würde. Die Realität ist etwas komplexer. Anfangs wurden diese Ökofaschisten nur milde belächelt. Kein Wissenschaftler hat sie ernst genommen. Aber mit dem politischen Support von Gore und der erfolgreichen Blaupause des Banns auf FCKWs im Rücken wurde innerhalb kürzester Zeit ein Klimaorganisation unter dem Dach der UN aus der Taufe gehoben. Damit war der Weg zu Forschungsgeldern und zwar hauptsächlich in USA und Europa, den Hauptfinanziers der UN frei. Eine quasi nicht existente Wissenschaftsdisziplin, die Klimawissenschaft, wurde zwangsgeboren. Mit einem Schlag waren rel. zum Vorhaben Unsummen an Geldern da, die auf Verwertung warteten. Der Auftrag war klar: Den anthropogenen Anteil am Kllimawandel zu finden. Die Implikation war ebenso klar: Weiteres Geld und damit Joberhalt der neuen Wissenschaftler gibt es nur in diesem Fall. Das Incentive der Klimawissenschaftler, eine natürliche Ursache der Erwärmung zu finden, war also nicht nur Null sondern sogar deutlich kleiner. Damit hatte die Ökolobby einen der wichtigsten Mitstreiter auf ihre Seite gezogen, ohne Überzeugungsarbeit leisten zu müssen. Ich gehe davon aus, dass nicht wenige der Klimawissenschaftler auch politisch eher grün und links orientiert sind, was der Verbindung zwischen Lobby und Wissenschaft dienlich war. Damit ist zwar immer noch keine weltumspannende Verschwörung erklärbar, aber das erledigt der Cap, wie du so schön erklärt hast, von selbst. Mit der Etablierung von des IPCC und damit der Anerkennung und finanziellen Unterstützung des Themas durch die Politik haben erste Teile der Wirtschaft kapiert, wie man daraus profitieren kann. Versicherungen, Solar- und Windenergiefirmen haben sich schnell Logenplätze im IPCC reserviert und unterstützen nicht uneigennützig das Unterfangen. Nachdem die Politik vielerorts zunächst wenig schmerzhafte Gesetze Regelungen zur CO2 Eindämmung verabschiedet hatte und das Umweltbewusstsein mit dem Erfolg der Grünen Ende der 90er Jahre endgültig Einzug in die Köpfe der Bevölkerung gefunden hatte, schmolz der Widerstand in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusehends. Mit der Opposition gegen das AGW war einfach kein Staat zu machen. Im Gegenteil: Die Angst vor dem Klimawandel konnte man sich sogar zunutze machen. Stichwort Klimaflüchtlinge, Geostrategie, Energiesteuern etc. Obwohl seitdem mehrere Hundert Milliarden $ in die Klimawissenschaft geflossen sind, sind deren tatsächliche Fortschritte so gut wie Null. Die Postulate blieben im Vergleich zu vor 40 Jahren dieselben, und wie damals sprechen alle Indizien immer noch dagegen, geschweige denn, dass ein Beweis gefunden worden wäre. Aber: Und das mag wie eine Verschwörungstheorie klingen, die unheilige Symbiose aus politischen Extremisten, Profiteuren in Wirtschaft und Wissenschaft und Trittbrettfahrern in der Politik stellt die virtuelle Kaderorganisation, die keinen Widerspruch duldet und das Dogma am Leben halten muss. Was folgen soll: Das kann nicht definiert sein, da an der Suppe zuviele Köche köcheln. Wenn es nach den wenigen Ökofaschisten geht, klar eine deutlich deindustrialisierte Welt mit weitaus weniger Bevölkerung als jetzt. Das ist allerdings unrealistisch, da die Menschen noch bevor das absehbar wäre, auf die Barrikaden gehen würden und die Vortänzer noch auf dem Parkett lynchen würden. Wenn es nach der EE-Wirtschaft geht: Egal, Hauptsache der Profit stimmt. Wenn es nach der Politik geht: Egal, in 4 bis 8 Jahren bin ich eh weg. Und wenn es nach der Klimawissenschaft geht: Die Bedrohung darf nie enden! Ist CO2 ausgemerzt, muss man an das Methan ran und dann an den nächsten Sündenbock. Auch da sehe ich die Laufzeit des Spiels begrenzt.
Mittlerweile sind wir aber schon über das Stadium der Quasiverschwörung hinaus. Der Klimawandel ist längst Religion geworden. Die Motive und Ergebnisse sind also sehr heterogen, der Antikap ist nur der Aufhänger der ursprünglichen Bewegung und einiger Protagonisten in der Wissenschaft. Die Gefahr ist nicht, dass deren Utopie erreicht wird. Sie besteht darin, dass das Experiment so weit getrieben wird, dass über die Energieverknappung und die Ansätze der gesellschaftlichen Transformation die tatsächliche Katastrophe ausgelöst wird. Was zu vermeiden ist: Dass man diese unheilige Allianz so weitermachen lässt wie bisher und den Wohlstand und Frieden, den die Menschen ausschließlich durch die freie Verfügbarkeit von Energie erreicht haben, unnötig jetzt aufs Spiel setzt. |