Wenn man in australische Aktien investiert, sollte man wohl vorher einen Geschäftsenglischkurs besuchen. Zumindest das habe ich aus der ganzen SOLCO-Kiste gelernt.
Soweit ich dieses Announcement verstehe, geht es um folgendes:
1. Die Gruppe Richardson stellt SOLCO nach Unterzeichnung der Verträge am 28.08.2006 1,5 Mio AUD als gesicherten Kredit zur Verfügung. Das Geld soll ab sofort den operativen Geschäften von SOLCO zur Verfügung stehen. 2. Richardson führt die Geschäfte als CEO zunächst befristet bis Ende des Geschäftsjahres 06/07. 3. SOLCO versucht das Einverständnis der Aktionäre zur Ausgabe von zusätzlich 62 Mio Aktien zu erhalten. 4. Mit dem Erlös aus der Aktienausgabe soll zunächst die Anleihe der Gruppe Richardson zurückgezahlt werden. Weitere 1,5 Mio AUD sollen dem Eigenkapital der Firma zugeführt werden. Darüberhinausgehende Erlöse sollen ebenfalls in das operative Geschäft gesteckt werden. Die Aktienausghabe soll im ersten Halbjahr 2007 stattfinden. 5. Richardson wird seinen Gehaltsanspruch zur Stärkung des Eigenkapitals in der Firma belassen. Dies stellt einen Wert von 3,5 % des erhöhten Grundkapitals dar.
Was ich aus dem ganzen zunächst folgere:
1. Der Gesellschaft ist es gelungen eine neue Kapitalbasis zu finden. Hierzu dient letztlich die Ausgabe von Aktien, in einer Anzahl deren Wert auf heutiger Basis um die 10 Mio AUD beträgt.
2. Die (offenbar gut) laufenden Geschäfte werden zunächst durch den Kredit abgesichert. Dies gibt der Gesellschaft die Möglichkeit, bis zur Ausgabe der neuen Aktien die Zukunftsfähigkeit und Ertragskraft von SOLCO nachzuweisen.
3. Es gibt eine finanzstarke Investorengruppe, die an die Zukunft von SOLCO als eigenständiges Unternehmen glaubt.
4. Wenn die unternehmerischen Ziele umgesetzt werden, wird sich der Kurs von SOLCO in der nächsten Zeit nicht nur erholen, sondern deutlich verbessern. In diesem Falle könnte die Zahl der neu auszugebenden Aktien auf das Maß reduziert werden, das dem dortigen Kapitalbedarf entspricht.
5. Die Wiederaufnahme des Handels mit SOLCO-Aktien dürfte vom Zeitpunkt der Zustimmung der Hauptversammlung zu diesem Rekapitalisierungskonzept (Aktienausgabe) abhängig sein, also nicht vor Ende Oktober, Anfang November.
Angesichts der finanziellen Lage von SOLCO, meine ich, dass hier kein schlechtes Konzept vorliegt. SOLCO wird auf jeden Fall mit Volldampf weitermachen (und expandieren können) und für künftige Ertragsdellen eine tragfähige Kapitaldecke schaffen.
Jedenfalls scheint es so, dass man als Aktionär (bis zur HV) nun noch sehr viel Zeit haben wird, eine genaue Übersetzung der Bekanntgabe zu studieren sowie die Folgen aus dem Vorhaben zu diskutieren.
Gruss Halotri25 |