Sehen wir es realistisch: Wenn das Amtsgericht am 12. September 2012 (als Mittwoch kommender Woche) den vorgelegten Insolvenzplan absegnet (und alles deutet darauf hin), dann ist die Pfleiderer-Aktie wertlos. Dieses Insolvenzverfahren wirft aber zahlreiche Fragen auf, beginnend schon damit, weshalb überhaupt die Zuständigkeit beim Amtsgericht Düsseldorf liegt. Die gesamten Aktionäre gehen leer aus, ebenso die Inhaber der Wandelanleihe. Dabei ist die Pfleiderer AG durchaus werthaltig. Die Atlantik-Gesellschaft (wer steckt dahinter?) macht ein Bombengeschäft. Ich wage foglende Prophezeiung: In wenigen Jahren wird sie an die Börse zurückkehren - als florierendes Unternehmen.
Wie ist es möglich, dass hier einfach die alten Gesellschafter und (nachrangigen) Gläubiger ohne einen Cent von dannen ziehen können? Vieles wäre hier zu prüfen, doch stehen dafür weder Zeit noch genügend Informationen zur Verfügung:
1. Wie sahen die Finanzierungsflüsse zwischen der holländischen Pfleiderer BV und der deutschen Tochtergesellschaft aus? Wie ist es möglich, dass die holländische BV plötzlich als leerer Mantel dasteht? 2. Weshalb sind hier derart hohe Beraterhonorare bezahlt worden, die die Gesellschaft weiter ausgeblutet haben? Was war die Gegenleistung? 3. Wie ist es möglich, dass nun derart viele privilegierte Gläubiger vorhanden sind? Ist das Zustandekommen dieser Rangfolge - durch welche die nachrangigen Gläubiger das Nachsehen haben - schon eingehend geprüft worden?
Sollten all diese Fragen eingehend geprüft werden, dann könnten vielleicht noch weitere Investoren auf den Plan treten, die ein besseres Angebot legen könnten, durch welches auch die Aktionäre und Inhaber der Wandelanleihe Berücksichtigung finden könnten. |