Invest Inside: Reinecke + Pohl kaufen 22.11.2005 (08:42)
Nach Meinung der Experten von Trading INSIDER sind viele Solarenergie-Aktien trotz deutlicher Kurszuwächse in den vergangenen Monaten immer noch kaufenswert. Viele Papiere sind nicht überteuert, vor allem wenn man das Branchenwachstum betrachtet, das in den kommenden Jahren auch durch eine beschleunigte Internationalisierung der Geschäfte bevorstehen dürfte. Nicht zuletzt hat sich mit dem Ende des politischen Ringens in Berlin auch die politische Unsicherheit aus den Aktien verflüchtigt. Im Rahmen der europäischen Energiepolitik, deren Fokus auf dem Ausbau erneuerbarere Energien liegt, wird die Solarenergie weiter eine wichtige Rolle spielen.
Zu den kleineren, dafür aber umso interessanteren Vertretern der Branche am Parkett gehört Reinecke + Pohl (News/Kurs/Chart/Board). Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg konzipiert und realisiert Photovoltaik-Anlagen und ist einer der marktführenden Anbieter für Solarsysteme im industriellen und landwirtschaftlichen Bereich. Man plant und erstellt Photovoltaik-Anlagen und veräußert diese schlüsselfertig an institutionelle oder private Investoren. Tätig sind die Hamburger nicht nur im Kernmarkt Deutschland, sondern auch in europäischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel Spanien. Zum Unternehmen, das in der AG als Holding konzipiert ist, gehören die operativ tätigen Töchter Reinecke + Pohl Solare Energien GmbH, NASTRO-Umwelttechnik GmbH und Maaß Regenerative Energien GmbH.
Und man agiert recht erfolgreich, das Geschäft zeigt branchenüblich hohe Wachstumsraten. In dieser Woche konnte erneut ein Großauftrag gemeldet werden. Die Tochter NASTRO-Umwelttechnik GmbH errichtet eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 3,4 Megawatt für eine Investorengruppe in Zwickau. Das Investitionsvolumen beträgt 14,9 Millionen Euro und dürfte nicht das letzte Großprojekt dieser Gruppe sein. Die Investoren des Solarparks sehen das Projekt als „Grundstein für eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit“. Angesichts der politischen Plänen, sogenannten Steuersparmodellen im geschlossenen Fondsbereich endgültig das Wasser abzugraben, ist die Zusammenarbeit wertvoller Fingerzeig für Investoren: Reinecke + Pohl arbeitet mit renditeorientierten Investoren zusammen, sodass ein Wegfall der Steuersparmodelle keinen Einbruch im Geschäft verursachen wird.
Die Zahlen und Schätzungen verdeutlichen dies. Nach neun Monaten 2005 hat Reinecke + Pohl bei einem Umsatz von 27 Millionen Euro ein EBIT von 2 Millionen Euro erwirtschaftet. Das stärkste Quartal läuft derzeit. Der Vorstand des Unternehmens hat seine Planungen für 2005 bestätigt: Der Umsatz soll bei 46,5 Millionen Euro liegen, das EBIT auf 3,7 Millionen Euro steigen. 2006 dürfte der Umsatz auf 116 Millionen Euro steigen, das EBIT bei mehr als 10 Millionen Euro liegen und der Gewinn je Aktie oberhalb von 1,30 Euro. Das KGV liegt damit im Bereich von 15.
Im Vergleich zu den obigen Zahlen der Börsenwert: Nach Durchführung der jüngsten Kapitalerhöhung sind 4,65 Millionen Aktien ausgegeben, sodass bei Redaktionsschluss auf dieser Basis eine Marktkapitalisierung von 79 Millionen Euro verzeichnet wurde. Guckt man die Bewertungen von Vergleichsunternehmen an, ist dies bei weitem nicht zu teuer, im Gegenteil: Reinecke + Pohl hat Aufholpotenzial gegenüber anderen Werten.
Charttechnisch sieht es nach Abschluss der jüngsten Konsolidierung wieder sehr bullish aus. Das Papier hat bei 14,62/14,70 Euro eine Unterstützung ausgebildet und den Weg nach oben angetreten. Wird der Widerstand um 17,35 Euro geknackt, ist der Weg für einen erneuten Anstieg Richtung des Tops bei 20,70 Euro nichts mehr im Wege. Mittelfristig erscheint angesichts der Bewertung des Unternehmens auch ein Ausbruch hierüber alles andere als unwahrscheinlich. Das Papier ist damit für Trader wie längerfristig orientierte Anleger interessant.
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