Mir ist die von Markus vorgebrachte Kritik zu unkonkret.
Die internationale Ausrichtung hat zur Folge, dass die Entwicklung der erworbenen ausländischen Beteiligungen wie ASM, BSM, Capresa, Auto Windscreen für den Aussenstehenden nur unter erschwerten Bedingungen beurteilt werden kann. Während man in Deutschland auf wertvolle Ressourcen wie Bundesanzeiger und Unternehmensregister zurückgreifen kann, ist das Auffinden der entsprechenden internationalen Informationsquellen recht mühsam. Daher wäre ein Umdenken in der Kommunikation und eine klare Linie bei der der Präsentation der quantitativen Unternehmensdaten wünschenswert.
Wertschaffende Beteiligungen (eigene Einschätzung)
Das verbleibende Beteiligungsportfolio umfasst einige (Tochter-)Gesellschaften, die 2007 teils deutliche Gewinne auswiesen. So unter anderem die Wuxi Woco China (2,3 Mio. Euro Gewinn), Anvis Tschechien (3,31 Mio. Gewinn), Anvis Rumänien (0,7 Mio. Euro), Anvis Frankreich St.-Leger (1 Mio.), Anvis Frankreich Epinal (3,4 Mio. Euro), Anvis Spanien (2,2 Mio. Euro), NT plus (4,6 Mio. Euro), Actebis (22,2 Mio. Euro), Gigaset (2007: 13 Mio. Euro - 2008 durch den bereits abgespaltenen Breitbandbereich in die Verlustzone gerutscht), Carl Froh (1,55 Mio.), Capresa (Calibrados).
Bei den "kritischen Beteiligungen" van Netten, Oxxynova und SM Electronic wurden inzwischen zahlreiche Maßnahmen getroffen, die bereits in den Rückstellungen 2007 berücksichtigt wurden und deren Aufwand zu einem Großteil einmalig sind. Hier bin ich recht zuversichtlich, dass es der Arques AG gelingen wird, den Turaround zu schaffen. So wurde das Ergebnis von Oxxynova 2007 durch hohe Rückstellungen der DMT-Produktion am Standort Lülsdorf sowie außerplanmäßige Abschreibung des Sachanlagevermögens in Höhe von 19,3 Mio. Euro belastet. Bei van Netten wurden die Bankverbindlichkeiten um 25 Mio. Euro zurückgeführt, ein Sanierungstarifvertrag abgeschlossen und das Produktportfolio ausgebaut. Zwar soll 2008 ein einstelliger Millionenverlust anfallen, allerdings rechnet das Unternehmen damit, bereits 2010 schwarze Zahlen zu schreiben. Positiv scheint auch die Unternehmensentwicklung und die Restrukturierungsbemühungen bei der SM Elektronik zu laufen. Während Thomson 2007 den Geschäftsbetrieb der SM Elektronic ganz einstellen wollte, hat Arques mittlerweile die erste Restrukturierungsphase abgeschlossen und nunmehr einen weiteren Standort in Barsbüttel (Retouren) eröffnet, neue Arbeitskräfte eingestellt, den Werksverkauf eingeführt, eine Tochtergesellschaft in Hongkong gegründet und den Wiedereintritt in den Discountmarkt vorbereitet. Negativ: Der Abschluss 2007 der SM Electronics wurde bis heute nicht beim Unternehmensregister/Bundesanzeiger eingereicht! Auf das Ergebnis der SM Electronics 2008 sollte der Anleger daher meiner Ansicht nach ein besonderes Auge werfen.
Unklar bleibt die Lage bei der Anvis Niederlande, die 2007 sehr hohe Verluste (-17 Mio. EUR) auswies und der neuen Anvis Deutschland mit Sitz in Steinau. Hier dürfte der Umzug und der Aufbau der neuen Produktion in Russland belastend wirken. Im Dezember 2008 lies die Geschäftsleitung (Herr Hahn) verlauten, dass die Umsatzerlöse in 08 von 320 Mio. Euro auf 280 Mio. Euro gesunken sind. Darüber hinaus befürchte ich, dass auch Tiscon 2008 hohe Verluste ausweisen muss, da vor kurzem in der Presse von Problemen bei der COS Distribution zu lesen war. Bleiben noch die unabsehbaren Auswirkungen und Risiken, die sich aus dem Erwerb der Gigaset Commications ergeben.
In Summe überwiegen meiner Meinung nach die Chancen die Risiken, die sich aus dem aktuellen Beteiligungsportfolio und dem Marktumfeld ergeben. Zwar wird man in den kommenden Monaten auf der Exit-Seite vermutlich nicht mit Überraschungserfolgen glänzen können, allerdings könnte man von weiteren Desinvestionen/Abspaltungen profitieren, da die Unternehmen bestrebt sind, sich in Krisenzeiten verstärkt auf die Weiterentwicklung der Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren. Während Aurelius mit Berentzen, Quelle SAS und Blaupunkt vermutlich mit gr. Cashflow-Vernichter zu kämpfen haben dürfte, sehe ich aus o.g Gründen die Cashflow-Entwicklung bei der Arques AG deutlich positver. ----------- Top Holdings:
0,48% Arques AG |