URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,255449,00.html Ermittlungsakten-Panne Friedman-Verteidiger schickten Fax an Pizzabäcker
Peinliches Geständnis: Die Verteidiger von Michel Friedman haben versehentlich das Fax mit Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft an einen Pizzabäcker geschickt. Das musste Friedmann-Anwalt Hild einräumen.  | | | TV-Moderator Friedman: Von ukrainischen Prostituierten belastet |
| | Hamburg - Das Büro von Eckart C. Hild bestätigte, dass versehentlich ein Fax mit Dokumenten zur Affäre an eine falsche Adresse versandt wurde. Der unbefugte Empfänger habe dann das Fax einschließlich beigefügter Anlagen aus den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen an Dritte weitergegeben, teilte Friedmans Verteidiger Hild in Frankfurt mit. Laut "Bild"-Zeitung hatte die gegen Friedman ermittelnde Staatsanwältin Petra Leister unter dem Aktenzeichen 68 Js 55/03 die Ermittlungsergebnisse auf fünf Seiten zusammengefasst. Danach soll Friedman mindestens zehn Mal in Anwesenheit von Prostituierten Kokain konsumiert haben. Eine Frau mit dem Decknamen "Marta" habe das vom Moderator angebotene Rauschmittel angenommen. Eine andere Frau mit den Decknamen "Ewa" habe ausgesagt, bei den Treffen im Berliner Hotel "Interconti" seien größere Mengen Kokain in einer Schale neben dem Bett aufbewahrt worden. Den Angaben zufolge soll es sich um jeweils rund zwei bis vier Gramm Kokain gehandelt haben. In dem Fax der Staatsanwaltschaft sei auch eine Bewertung der Zeugenaussagen von Prostituierten vorgenommen worden, berichtet das Blatt weiter. Die Justiz halte die Aussagen der drei ukrainischen Freudenmädchen für glaubwürdig. Zudem gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Frauen den Vize-Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland nicht aus Berechnung belasten. Da sie Kronzeuginnen im Prozess gegen die Menschenhändler-Bande seien, würde sie sowieso in Deutschland geduldet.
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