Schön und gut, natürlich könnte der Staat mehr Wohnungen bauen und würde damit das künstlich verknappte Angebot ausweiten und so den Preissteigerungen entgegenwirken. Defacto ist das volkswirtschaftlich aber eine Ressourcenverschwendung, da ja ungenutzter Wohnraum da wäre und der Staat bei einem solchen Vorgehen künstlich versucht ein Überangebot zu schaffen, um der Spekulation entgegen zu wirken. Da muss man sich doch fragen, ob man der Spekulation nicht politisch entgegenwirken kann und das Geld nicht besser in wirklich fehlende Infrastrukturen und Zukunftsinvestitionen fließt (bessere Vernetzung der städtischen Räume, Glasfaserinfrastruktur, Stromtrassen für dezentralere Stromversorgungen). Im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet und gerade bei knappen, notwendigen "Gütern" wie Wohnraum, sollte diese gesellschaftliche Pflicht auch eingefordert werden. Ein Arbeitnehmer kann sich nicht immer aussuchen, wo er einen Job findet und ist häufig genug den Unarten des Mietmarktes ausgeliefert. Zu sagen, dass halt nicht jeder in bester Innenstadtlage wohnen kann versimplifiziert das Problem. Generell sollte man sich vor Augen führen, was für ein Luxus überhaupt Landbesitz ist. Auch Tiere haben haben Territorien, allerdings nur welche, die sie (oder ihre Familienverbande) auch selber besetzen und ggf. verteidigen. Dass sich der Mensch Eigentum zugesteht und dessen Verteidung dabei der Exekutive des Staates überlässt ist eine gesellschaftliche Übereinkunft. Es lohnt sich dazu Rousseau zu lesen. Dass ein Staat seinen Bürgern diese Freiheit, Land zu besitzen, einräumt, ist nicht selbstverständlich und der deutsche Staat macht es nur unter der Bedingung, dass die Besitzer verantwortungsvoll (der Gesellschaft verpflichtet) damit umgehen. Dass Sanktionen drohen, wenn dem nicht nachgekommen wird, ist legetim. Wie diese Sanktionen aussehen, muss diskutiert werden. |