wenn er es schafft, seine Meinung schlagartig zu wechseln, egal, und das ist entscheidend, völlig egal ob er soeben im Markt gewesen ist oder nicht. Das heißt, die Vorgeschichte ist unerheblich und der "gesamte Chart ist in seinem Verstand schon enthalten" - es gibt kein "Nachgucken".
Das mathematische Modell hierzu heißt Markov-Kette. Mit "Verstand" kann man hier den mentalen Zustand gleichsetzen. Für den Zustand gibt es nur zwei Zeitfenster: Was war bei Beginn der aktuellen Zeitperiode, im "Open" (in fortlaufenden Märkten ist das zugleich das "Close" der letzten Kerze) - und was wird sein, nämlich bei "Close" der aktuellen Zeitperiode.
Der Münzwurfhändler, auch als "Trader" bezeichnet, funktioniert wie eine Markov-Kette. Das ist leider EXTREM schwer. Doch auch wer es auch nur teilweise kann, wird sein Handeln wesentlich verbessern können.
Zu den wichtigsten mentalen Übungen gehört, in seine Positionen einen "Take Profit" mit einzubauen. Weil ein Stop ohne TP statistisch zugleich mit Verlust ist - nämlich der Stop wird "irgendwann" , aber garantiert, ausgelöst. Jeder Forex-Händler weiß das.
Im Extremfall heißt das: Ich kann eher auf SL als auf TP verzichten. Das kommt z.B. dann in Frage, wenn ich davon ausgehe, dass der Markt extrem gut in eine Richtung hin unterstützt ist - ich aber keine klare Stop- Marke ausmachen kann. Wenn ich keine klare Stop-Marke ausmachen kann, aber der TP in der Volatilität liegt, kann man den Trade auch "laufen lassen". Aber wer keinen Take Profit berechnet, zeigt damit nur, dass er die Volatilität nicht abschätzen will. Also: Man braucht immer einen TP. Ein SL ohne TP ist tendenziell Gewinnminimierer. Ausnahme: Kursdynamik erlaubt Ausweitung des TP im Trade. Dann wird der eng nachgezogene Stop zu einem Take-Profit-Optimierer.
P-S: von gestern auf heute war der Kauf im Plus (wenn auch kleines, hatte mit Eröffnung bei >9120 gerechnet) und war in der Frühbörse auch schon im Verkauf (Stop leider zu früh nachgezogen).
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