"Das Weltklasseprojekt in Kolumbien ist erst der Anfang"
Interview mit Klaus Eckhof
Exploration ist ein Wort, das für Sie zum normalen Sprachgebrauch gehört und beim derzeitigen Rohstoff-Hype in aller Munde ist, unter dem sich aber viele nur vage etwas vorstellen können. Was genau beinhaltet dieses Teilgebiet des Bergbaus?
Mit Exploration bezeichnet man die Erschließung von Lagerstätten und Rohstoffvorkommen in der Erdkruste. Zunächst sieht man sich geologisch interessante Gebiete an. Am interessantesten sind dabei so genannte archaische Grüngesteinsgürtel, die vor zwei bis zweieinhalb Millionen Jahren entstanden sind, dort findet man am häufigsten Goldgestein. Man studiert dazu Karten, um zu sehen, wo verschiedene Strukturen aufgrund tektonischer Veränderungen entstanden sind. Dann muss man um eine Lizenz ansuchen, welche von der Regierung ausgestellt wird. Nun beginnt die eigentliche Arbeit: Man führt verschiedene Untersuchungen, beispielsweise chemische Analysen, sowie Gesteins- und Bodenproben durch, um herauszufinden, wo die ersten Bohrungen durchgeführt werden müssen. Eine erste Ressourcenschätzung zeigt, ob es sich auszahlt, weiterzumachen oder nicht. Das klingt nicht allzu schwer, aber man muss sich bewusst sein, dass von 1000 Projekten etwa 10 Lagerstätten hervorgebracht werden, und von diesen vielleicht eine ökonomisch, also rentabel abbaubar, ist. Hat man das Glück, eine ökonomische Lagerstätte gefunden zu haben, veranlasst man weitere Bohrprogramme und führt weitere Ressourcenschätzungen durch. Die Explorationsphase endet mit der Machbarkeitsstudie, eine RStudie, die alle Produktionsschritte, Umweltfragen etc. vorab klärt. Fällt diese positiv aus, kann der eigentliche Bergbau beginnen. Zugleich geht die Exploration in den weniger bekannten Teilen der Lagerstätte weiter.
Sie sind dafür bekannt, High-Speed-Exploration zu betreiben. Das Projekt von „Moto Goldmines Limited“ im afrikanischen Kongo haben Sie in unglaublich kurzer Zeit weiterentwickelt.
Ja, wir haben in nur drei Jahren bis dato 16 Mio. Unzen Gold im Kongo gefunden. Das schafften wir zum einen dadurch, dass der Kongo ein unexploriertes Gebiet ist, zum anderen haben wir aber auch 2 Mio. US-Dollar pro Monat für die Exploration ausgegeben.
Daraus ziehe ich folgende Schlüsse: Erstens scheinen Sie ein Liebhaber der Exploration in so genannten Entwicklungsländern zu sein. Zweitens scheinen Sie direkt am Geldhahn zu sitzen. Sehe ich das richtig?
Die Exploration in Ländern, die bisher kaum mit modernen Technologien erkundet wurden, wo das Potential jedoch historisch belegt und sehr groß ist, ist mein Spezialgebiet. Es sind dies Länder, die in der jüngeren Vergangenheit meist politische Probleme und bis vor kurzem eine unterdurchschnittliche Infrastruktur hatten. Das politische Risiko kann man nämlich managen, wichtig ist für mich nur, dass das geologische Potenzial zweifelsfrei vorhanden ist. Im Kongo beispielsweise haben wir in den vergangenen drei Jahren 16 Mio. Unzen Gold gefunden, in Australien kann man nach zehn Jahren Exploration oft nicht einmal eine substantielle Ressource nachweisen. Bei einer guten Ressource ist die Finanzierung kein Problem mehr.
Wann können wir also damit rechnen, dass „Moto Goldmines“ in die Produktion geht?
Im Juli wird die vorläufige Machbarkeitsstudie fertig gestellt sein, Mitte des nächsten Jahres werden wir die endgültige Machbarkeitsstudie abschließen. Frühestens Anfang 2009 könnten wir dann in Produktion gehen, was eh ein Weltrekord wäre, normalerweise vergehen durchschnittlich 15 Jahre.
Werden Sie „De Beira Goldfields“, ihr neuestes Steckenpferd, genau so schnell voranentwickeln?
Auf jeden Fall. Die geologischen Voraussetzungen des Titiribi-Gold/Kupfer-Projekts in Kolumbien sind hervorragend. Innerhalb der nächsten vier Wochen werden wir mit dem Bohrprogramm beginnen, das wir schnell vorantreiben werden. Mit den 7 Mio. Unzen Goldäquivalent, die vom Explorationsgiganten „Goldfields“ damals auf der Basis seiner wenig umfangreichen Bohrungen geschätzt wurden, werde ich mich keineswegs zufrieden geben. Ich bin mir sicher, dass wir es hier mit einer Lagerstätte zu tun haben, die deutlich mehr Mio. Unzen Kupfer-Gold-Äquivalent enthält. „Goldfields“ verließ den Ort damals, weil ihm das politische Risiko zu groß war. Seitdem hat sich viel verändert.
Darf ich das so verstehen, dass Sie Kolumbien als einen sicheren Ort für Explorationsarbeiten ansehen?
Absolut. Kolumbien ist wesentlich besser entwickelt als seine Nachbarstaaten und vor allem als der Kongo, wo wir aber auch nie größere Schwierigkeiten hatten. Es gibt in Kolumbien derzeit nur lokale, aber keine großen nationalen Probleme. Die Infrastruktur ist gut, das Wirtschaftswachstum ist überdurchschnittlich, die politische Lage hat sich deutlich beruhigt. Und wie schon gesagt: Das politische Risiko kann man managen. Außerdem bringt gerade die Tatsache, dass der Markt in Kolumbien in der jüngeren Vergangenheit aufgrund der politischen Verhältnisse vollkommen ausgeklammert wurde, eine hervorragende Ausgangsposition für uns mit sich. Wir sind die Pioniere, die ein bisher unexploriertes Gebiet mit belegten historischen Ressourcen erkunden. Genauso war es damals im Kongo.
... und nur drei Jahre später war klar, dass Sie den größten Goldfund der letzten Jahre gemacht haben. Die Vorzeichen für De Beira sehen tatsächlich sehr gut aus. Wie schätzen sie selbst das Risiko ein?
In unserer Branche bleibt immer ein Restrisiko bestehen. Dieses liegt im Rohstoffpreis, liegt also außerhalb unserer Einflussmöglichkeiten. Sinkt dieser dramatisch, hat das Auswirkungen auf die Exploration. Lagerstätten, die beim derzeitigen Goldpreis ökonomisch sind, könnten dann nicht mehr rentabel sein. Die Frage ist also: Ist die Ressource am Ende des Tages groß genug, um ökonomisch zu sein? Da mich nur Weltklasseprojekte interessieren und ich mich nicht mit ein bisschen Gold zufrieden gebe, konnte ich diese Frage bisher immer mit ja beantworten. Bisher habe ich in den fast 20 Jahren, die ich im Explorationsgeschäft bin, immer Lagerstätten gefunden, die alle in Produktion gingen, von großen Firmen übernommen wurden oder demnächst in Produktion gehen werden. Und das trotz großer Schwankungen des Rohstoffpreises und trotz Zusammenbruch des Weltmarktes. Bei De Beira sehe ich auch keinerlei Gefahr, bereits die historischen 7 Mio. Unzen sind eine Menge, für die andere jahrelang explorieren. Und das wird nur der Anfang sein.
Ihre Überzeugung vom Potential dieses Projekts geht soweit, dass sie sogar aus eigener Tasche 2 Millionen US-Dollar in das Unternehmen investierten. Das hat ein Herr Eckhof eigentlich nicht nötig.
De Beira wird eine Riesenerfolgsgeschichte und ich freue mich schon sehr darauf, gemeinsam mit meinem langjährigen Partner Reg Gillard dieses Unternehmen zu einer festen Größe im Explorationsgeschäft zu machen.
Abschließend möchte ich von Ihnen wissen, was Sie jemandem antworten würden, der Sie fragt, warum man in Explorationsakten generell und in De Beira im Speziellen investieren sollte.
Man kann mit Aktien kleinerer Explorationsfirmen sehr viel Geld machen, weil die Rohstoffpreise gerade einen Boom erleben und dieser sicher noch einige Jahre anhalten wird. Darin ist sich ein Großteil der Experten einig und das kann ich aus meiner Erfahrung nur bestätigen. Klettert der Preis hinauf, schießen Explorationsfirmen wie Pilze aus dem Boden, die meisten haben nicht den Hauch einer Chance, je ein Projekt in Produktion zu bringen, aber einige wenige haben wirklich gute Voraussetzungen. Und dazu gehört eindeutig De Beira. Ein Projekt wie das Titiribi in Kolumbien fällt einem nicht jeden Tag in die Hände. Und dabei wird es nicht bleiben, wir halten schon sehr intensiv und Erfolg versprechend Ausschau nach weiteren Akquisitionen.
von Sonja Kaserer
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