Spanien wird bei der Sanierung seiner Staatsfinanzen wohl auch in diesem Jahr das mit der EU vereinbarte Defizitziel weit verfehlen. In den USA hat der Immobilienmarkt einen Dämpfer erhalten. Während die Baugenehmigungen im März überraschend fielen, gab es bei den Baubeginnen einen unerwartet starken Rückschlag. Das Konsumklima in Europa hat sich im ersten Quartal 2016 deutlich verschlechtert. Japans Exportwirtschaft kommt nicht auf die Beine und musste im März den sechsten Rückschlag in Folge einstecken. Der britische Einzelhandel hat einen überraschend deutlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Rettung Griechenlands vor der Staatspleite wird wieder zur Zitterpartie. Das Euro-Krisenland bekommt die Sanierung der Staatsfinanzen nicht unter Kontrolle. Die Neuverschuldung stieg im vergangenen Jahr auf 7,2 Prozent der Wirtschaftleistung, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. EZB hält Leitzins auf Rekordtief von null Prozent. Draghi bekräftigt: Leitzinsen werden noch lange niedrig bleiben. In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im April überraschend deutlich eingetrübt und signalisiert einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität. Charttechnik: Gold: 83 Börsentage sind bei der Ausbildung des Bodenumkehrsignals ins Land gegangen. Danach gab es die 60-USD-Kerze, die als Aussenstab seither (mittlerweile 48 Tage) die Tradingrange der Seitwärtsbewegung markiert. Diese Seitwärtsbewegung als vorläufige Haltestation der Aufwärtsbewegung hat allerdings auch eine SKS-Formation ausgebildet, die bei Vollendung eine Top-Umkehr markieren würde. Vollendet wäre die Formation, wenn der Goldkurs per Tagesschlusskurs signifikant unter die Nackenlinie (rot strichliert) fallen würde (bei ca. USD 1.220). Unterstützung bieten die untere Linie des aktuellen Aufwärtstrendkanals, die EMA 50 sowie ein "rising window" in eben diesem Bereich, die alle 3 aktuell derzeit auf ziemlich gleichem Niveau liegen und als 3-fach-Unterstützung doch einen festen Halt für Short-Attacken bieten sollten. So wirklich kritisch würde es aber dann, wenn der Kurs unterhalb des letzten lokalen Tiefs (Pkt. 3, USD 1.209,2) oder gar unter das "pan bottom"-Niveau fallen würde (USD 1.197,9). Wird das Niveau des letzten lokalen Hochs (Pkt. 2, USD 1.279,7) schlusskursmässig überschritten, ist das Schreckgespenst SKS Geschichte. Barrick Gold: In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde ein weiteres Fixseil aufgespannt, genannt "China-Goldpreis-Fixing". Dieses Fixseil verhinderte auch gleich an den folgenden Tagen einen Kursabfall unter dieses Niveau. Barrick ist nun auch wieder zurückgekehrt an die Aufwärtstrendlinie, die dieselbe Steigung aufweist, wie jene in der vorangegangenen Rallye. Die langen oberen Schatten dieser Woche zeigten, dass nach oben zur Zeit Ende Gelände ist, zuletzt nochmal demonstriert durch den "long-legged-doji" am Freitag. Das Momentum ist zwar positiv, der RSI allerdings nahe dem "Überkauft"-Bereich. Fazit: Höchste Vorsicht ist in der kommenden Woche geboten! Di, 26.4.2016 kommen die Q2-Zahlen (vor Handelsbeginn) und weitere Unternehmens-Infos. Solche Termine sind immer äusserst sensibel, kurstechnisch betrachtet. Noch dazu gibt es am Mittwoch um 20.00 die Zinsentscheidung von Yellen. Auf den Goldkurs achten bei Bekanntgabe der Q-Zahlen, aber auch schon tags zuvor bzw. die 2 Tage danach (FED). Sollte Gold Stärke zeigen, könnte das den nächsten Schub Richtung USD 20 bringen, zeigt Gold hingegen eine relative Schwäche, wäre auch bei "good news" bzw. bei keiner aussergewöhnlich positiven Neuigkeit am 26.4.2016 eine Korrektur möglich, zwar kurzfristiger Natur, falls Gold nicht komplett absackt, aber die Korrektur kann dafür massiv sein (bis zur EMA 50 bzw. "rising window" FOMC-Sitzungsprotokoll, bei ca. USD 14), da würden dann selbst die beiden Fixseile, die eigentlich eine Unterstützung sind, reissen. Für eine solche Korrektur spricht auch, dass sich der Kurs bereits wieder sehr weit von der EMA 50 entfernt hat. Im besten Falle erfolgt die Korrektur auf der Zeitachse. Mittel- und langfristig ist der Kurs nach oben ausgerichtet ("the trend is your friend"), noch dazu ist zu beobachten, dass viele Grossorders sich im Orderbuch befanden, die dann auch ausgeführt wurden, das grosse Geld also in den Wert hineinfliesst, ganz abgesehen von den wirtschaftlichen, finanztechnischen, geopolitischen, … Randbedingungen. Die hohe Volatilität ist im übrigen speziell bei Minenwerten üblich, ansonsten auch bei Trendwechseln im "big picture", also im Langzeitchart, in denen sich ja Gold und Barrick im Augenblick befinden.
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