Frontline Ltd Frontline ist für Falko Bozicevic erste Wahl im Schiffahrtssektor. Das norwegische Unternehmen mit Sitz auf den Bermudas und Börsenlisting in New York betreibt die weltgrößte Tankerflotte. Frontline gehört zum Imperium des Großreeders John Fredriksen, der ein hohes Interesse an einer hohen Dividendenausschüttung hat. ISIN BMG3682E1277 Hauptbörse New York Dividendenrendite 5-10% Quelle: GoingPublic Research
Bermudas norwegischer Marktführer bei Tankern Der globale Schiffverkehr wächst mit der Weltwirtschaft. Allerdings hatte sich in den letzten Jahren eine „Aufrüstungsspirale“ in Gang gesetzt, die auf immerwährendes weltweites Wirtschaftswachstum setzte. Im Zuge der aktuellen Konjunkturflaute musste es daher zu schmerzlichen Überkapazitäten kommen. Dies spiegelte sich im dramatischsten Rückgang aller Zeiten des „Baltic Dry Index“ wieder (siehe Infokasten).
Die 1985 gegründete norwegische Gesellschaft Frontline ist heute die Nummer 1 im internationalen Tankerschiffsverkehr mit einer der größten Flotten an Suezmax-Schiffen (Schiffe, die gerade noch durch den Suezkanal passen) und darüber („VLCCs“ - Very Large Crude Carriers - Supertanker, die durch keinerlei Kanal passen). 1997 wanderte der Sitz der Gesellschaft von Oslo auf die Bermudas - aus Steuergründen, wie man vermuten darf.
John Fredriksen - Der Mann im Hintergrund Größter Anteilseigner ist der norwegisch-zyprische Milliardär John Fredriksen über dessen Holding Hemen, der knapp 50% der Anteile an Frontline gehören. Fredriksen besitzt über verschiedene Firmen die größte Tankerflotte der Welt - und ist, ganz nebenbei, auch der weltgrößte Produzent von Seelachs. Durch sein Engagement bei dem deutschen Konzern TUI wurde Fredriksen auch in deutschen Medien bekannt. Auf Fredriksen Forderung dürfte es zurückgehen, dass Frontline seit jeher hohe - zum Teil sogar extrem hohe - Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet.
Langfristige Anleger konnten so trotz zuletzt schwacher Kursentwicklung allein über die quartalsweisen Ausschüttungen ein Vielfaches ihres ursprünglichen Investments einfahren. Erfahrene Anleger wissen nämlich: Die Gesamtrendite einer Aktie setzt sich zusammen aus ihrer Kursentwicklung und den Dividenden. Historisch betrachtet liegt das Verhältnis recht konstant bei 50 zu 50, wie Bozicevic betont.
Bewertung & Fazit Der aktuell bei rund 22 USD befindliche Kurs spiegele die Rückgänge in den Wachstumsraten des globalen Schiffsverkehrs ausreichend wider, sagt der Experte von GoingPublic. Die Zahlen des ersten Quartals sahen eine Stabilisierung auf Vorjahresniveau, was in diesen Zeiten bereits als Fortschritt zu werten sei. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis als Bewertungskriterium für das Unternehmen kann aufgrund der vielen Unwägbarkeiten nur vage angegeben werden: Rechnet man die zuletzt gemeldeten Zahlen auf das Gesamtjahr hoch, ergäbe sich ein KGV 2009e von rund 5, so Bozicevic.
Die Dividendenrendite - Frontline schüttet fast seinen gesamten Cashflow als Dividende aus - dürfte je nach Annahmen zwischen 5 und 10% liegen. Die Kursregion von 30 USD sollte damit auf Sicht von 12 Monaten wieder möglich sein, wenn sich die Weltwirtschaft halbwegs stabilisiert, vermutet der Experte. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Frontline seiner Konkurrenz einen Schritt voraus zeige.
LG
Daniel |