MLP down wegen Börse Online Bericht morgen!!!

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neuester Beitrag: 13.06.02 18:33
eröffnet am: 12.06.02 17:30 von: Pichel Anzahl Beiträge: 6
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12.06.02 17:30

25951 Postings, 8308 Tage PichelMLP down wegen Börse Online Bericht morgen!!!

Beraterprovivionen falsch verbucht = Manipulation
Differenz so groß, das KZ von 10  !!!  € gerecht wäre.

Gruß Pichel  

12.06.02 17:52
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44542 Postings, 8523 Tage Slater@Pichel, danke für die Info

in boerse-online.de um 16:52 veröffentlicht

Im Zahlenwerk des Finanzdienstleisters und DAX-Wertes  MLP finden sich weitere Ungereimtheiten. Einiges deutet darauf hin, dass MLP in den Jahren 2000 und 2001 deutlich zu hohe Gewinne ausgewiesen haben könnte.

   
Weiter Ungereimtheiten beim Heidelberger Finanzdienstleister.

 
Denn der Finanzdienstleister könnte laut BÖRSE ONLINE die Provisionen für die Berater (Materialaufwand) nicht periodengerecht gegen die "Sonstigen Vermögensgegenstände" verbucht haben.

Unter dem Bilanzposten "Sonstige Vermögensgegenstände" befinden sich unter anderem die die Provisionen übersteigenden Vorschusszahlungen an die Berater. Die Bilanzposition Sonstige Vermögensgegenstände stieg von 27 Millionen Euro im Jahr 1999 auf 67 Millionen Euro im Jahr 2000 sowie 117 Millionen Euro im Jahr 2001, während gleichzeitig der Materialaufwand, die Provisionen an die Berater, trotz steigender Beraterzahlen nahezu stagnierte.

Fragen werfen auch Differenzen bei weiteren Bilanzposten auf: Im 2001er- Einzelabschluss der MLP Lebensversicherung AG wird für das Vorjahr 2000 eine Beitragssumme des Neugeschäftes von 2,445 Milliarden Euro ausgewiesen. Beim Blick in den 2000er-Abschluss schlagen bei dem gleichen Posten jedoch 2,254 Milliarden Euro zu Buche. Das macht einen Unterschied von 191 Millionen Euro.

MLP hat nicht darauf hingewiesen, wie diese Differenz entstanden ist. Wie Karlheinz Küting, Direktor des Instituts für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes bestätigt, muss, selbst wenn die Vorjahresbeträge aus irgendwelchen Gründen nicht vergleichbar wären, dies zwingend im Anhang angegeben und erläutert werden: "MLP hätte auf jeden Fall darauf hinweisen müssen", so Küting.

MLP nahm zu den Fragen von BÖRSE ONLINE keine Stellung.

Unser Fazit: Wegen der zunehmenden Zweifel an der Bilanzierung von MLP und der hohen Börsenbewertung von 4,2 Milliarden Euro droht dem Aktienkurs des DAX-Wert ein Rückschlag unter die Marke von zehn Euro.


 

12.06.02 18:09

9161 Postings, 8924 Tage hjw2wo wollen die noch umsatz generieren? o.T.

 

12.06.02 18:22

25196 Postings, 8556 Tage mod@hjw, wer die? Also hat - wenn das zutrifft -

MLP auch viel zu viel Körperschafts- und Gewerbesteuer gezahlt.

Welche Motive?

Unvorstellbar.

Wer ist der Wirtschaftsprüfer?  

13.06.02 16:05

25951 Postings, 8308 Tage PichelDie Stellungnahme im Einzelnen





Der Finanzdienstleister wehrt sich gegen die Vorwürfe. Die Argumentation im Einzelnen.

In seiner Mitteilung nimmt der Finanzdienstleister zu folgenden Punkten Stellung:

Beitragssumme des Neugeschäftes

"Im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2001 der MLP Lebensversicherung AG wurde die Beitragssumme des Neugeschäftes einschließlich der dynamischen Erhöhungen des vergangenen Jahres ausgewiesen. Entsprechend wurde die Vorjahresangabe angepasst. Die Erhöhung dieser statistischen Position hat nach übereinstimmender Ansicht der Wirtschaftsprüfer keine Auswirkung auf das Ergebnis."

Steigende Provisionsaufwendungen

"Die Behauptung von stagnierenden Zahlen ist falsch, denn die Materialaufwendungen im Konzern stiegen von 114,5 Millionen Euro in 2000 auf 134, 7 Millionen Euro in 2001. Die darin enthaltenen Provisionsaufwendungen der MLP Finanzdienstleistungen AG stiegen im gleichen Zeitraum von 98,9 Millionen Euro auf 115,1 Millionen Euro und damit um 16,4 Prozent."

Sonstige Vermögensgegenstände

"In dieser Bilanzposition sind gemäß den gesetzlichen Vorschriften unter anderem Provisionsvorschüsse und Darlehen an die Mitarbeiter ausgewiesen. Dieser Betrag stieg von 29,4 Millionen Euro in 2000 auf 52,3 Millionen Euro in 2001, also um 77,9 Prozent. Dies resultiert aus der starken Zunahme von Mitarbeitern (1999: 1.541 und 2001: 2.576, das sind 67,2 Prozent) und Geschäftsstellen (1999: 151 und 2001: 325 und das entspricht 115,2 Pro-zent). Bedingt durch dieses enorme Wachstum ist eine höhere Steigerung der in den sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Vorschüssen/Darlehen gegenüber den Provisionsaufwendungen zwangsläufig gegeben."

Cash Flow

"Der Vorwurf, dass der Quartalsüberschuss (I 2002) zweimal in die Cash-Flow-Berechnung eingeflossen ist, entbehrt jeder Grundlage. Ein Mittelabfluss entsteht, wenn man wie MLP erhebliche Investitionen aus dem Cash Flow tätigt. MLP hat im Jahr 2001 beispielsweise aus dem Cash Flow ein weiteres Verwaltungs- und Schulungsgebäude in Wiesloch finanziert."

Ausgabeaufschlag

"Die Behauptung, die MLP Lebensversicherungskunden würden für jeden Fondstausch mit einem Ausgabeaufschlag (Agio) von z. B. 5,26 Prozent belastet, ist falsch. Der bei Kapitalanlagegesellschaften übliche Ausgabeaufschlag wird für MLP Lebensversicherungskunden nicht berechnet. Der Ausgabeaufschlag ist hier Null."

Fondsbeteiligung

Das Magazin unterstellt, dass Investmentgesellschaften im Rahmen der MLP fondsgebundenen Lebensversicherung über-proportional in MLP Aktien investierten. Generell darf in einem Aktienfondsportfeuille eines Publikumsfonds ein Einzelwert nicht mehr als 5-10 Prozent betragen. Tatsächlich liegt die Investitionsquote hier bei MLP Aktien unter einem Prozent.

Sonderprüfung

Die Aktionäre haben auf der Hauptversammlung eine Sonder-prüfung mit 99,95 Prozent abgelehnt und damit die Position der Verwaltung bestätigt. Im Übrigen haben die Aktionäre mit 99,92 Prozent dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, zusätzlich als weiteren Wirtschaftsprüfer Ernst & Young zu bestellen.

MLP teilte außerdem mit, es lasse derzeit prüfen, inwieweit rechtliche Schritte gegen die Vorwürfe des Magazins möglich sind. "Es ist kein Problem für uns, alle offenen Fragen zu beantworten und wir tun dies auch sorgfältig so schnell wie möglich", erklärte Unternehmenschef Bernhard Termühlen.

Gruß Pichel  

13.06.02 18:33

25951 Postings, 8308 Tage PichelKommentar: Das Vertrauen ist weg , ftd.de,

ftd.de, Do, 13.6.2002, 11:42  

Von Rolf Lebert, Frankfurt

Für die Aktie von MLP gibt es nur eine Richtung, nämlich nach unten. Minus 20 Prozent gestern, minus 13 Prozent im heutigen Eröffnungsgeschäft.

Wie lange die anschließende Erholung auf minus zwei Prozent anhält, vermag niemand zu sagen. Die Bocksprünge des MLP-Kurses zeigen eines: Die Anleger sind zutiefst verunsichert und haben das Vertrauen in das Geschäftsmodell der MLP verloren.

Zwar wurde auf der jüngsten Hauptversammlung mehr Transparenz versprochen. Viel geändert hat sich aber seitdem nicht. Da genügte ein neuerlicher Magazinbericht über fragwürdige Bilanzierungsmethoden und schon ging es wieder rund an der Börse.


Alle Vorwürfe an den MLP-Vorstand haben eines gemeinsam. Die Gewinne von morgen werden heute verfrühstückt. Da mag MLP noch so sehr darauf pochen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Es ist wie das Pfeifen im Walde. Was wartet hinter dem nächsten Baum?


Bernhard Termühlen und seiner Mannschaft wird nichts anderes übrig bleiben, als endlich einen in der Branche ausgewiesen Fachmann als Finanzchef zu installieren, der eine möglichst unabhängige Persönlichkeit sein sollte und einen neuen Wirtschaftsprüfer zu bestellen. Wenn der Vorstand sich weiter davor drückt, wird das Vertrauen nicht zurückkehren. Bis jetzt laufen nur die Anleger weg. Wenn es so weiter geht, muss MLP weit Schlimmeres befürchten, dass nämlich auch die Kunden die Beine in die Hand nehmen.



© 2002 Financial Times Deutschland





Gruß Pichel  

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