Einzeichnen und Nutzen eines Trends Von Thomas Bopp 27. Mai 2001 Wird aus einer kurzfristigen Tendenz ein längerer Trend, lässt sich zur Analyse eine Trendlinie benutzen. Sie kann erst dann eingezeichnet werden, wenn bei einem Chart mindestens zwei Punkte entstehen, die Extremwerte besitzen.
Wenn zum Beispiel ein Aufwärtstrend zwei oder mehrere Tiefpunkte hat, die durch eine gerade Linie verbunden werden können, dann ergibt dies eine Trendlinie. In einem Abwärtstrend ist es genau umkehrt. Kommt es zu mehreren Hochs, kann daran ebenfalls eine diesmal fallende Linie eingezeichnet werden. In Seitwärtsphasen wiederum werden waagerechte Punkte miteinander verbunden, um Hinweise über die Zukunft des Wertpapiers zu bekommen. Die eingezeichneten gültigen Linien sehen Sie in den drei Beispielen.
Ein Trendkanal entsteht erst, wenn die gefundene Linie parallel in die entgegengesetzte Richtung verschoben wird. Wurde anhand er Tiefpunkte ein Aufwärtstrend entdeckt, wird diese Linie soweit nach oben verschoben, bis mehrere Hochpunkte berührt werden. In der Grafik „Aufwärtstrend“ wurden ebenfalls sogenannte innere Trendlinien eingezeichnet, die ebenfalls ein Bestandteil der Chart-Analyse sind. Sie dienen ebenfalls dazu, Kauf- beziehungsweise Verkaufebenen auszumachen.
Nutzung eines Trends
Befindet sich ein Wert über mehrere Tage an einer unteren Aufwärtstrendlinie, kommen Käufer in den Markt, die zu der Ansicht gekommen sind, das mit einer Gegenbewegung zu rechnen ist und der Wert in Zukunft wieder zur oberen Trendlinie laufen wird. Kommt es zu diesem Szenario, ist dies das Kursziel zum Verkauf der erworbenen Position. Hält sich der Anleger an dieses Konzept, kann er bei einem starken Trend mit wenig Risiko mehrmals im Jahr den gleichen Wert kaufen und wieder verkaufen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Grafik „Seitwärtstrend“, bei der allein seit Bestehen des Trends dreimal ohne grösseres Risiko zehn Prozent Kursanstieg zu vermelden war.
Fazit
Das Handeln in Trendrichtung ist das oberste Gebot eines Anlegers, um nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden. Je länger ein Trend besteht, desto schwieriger wird es, diesen zu brechen, da immer mehr Anleger auf den schon fahrenden Zug aufspringen und an der unteren Linie kaufen, an der oberen verkaufen - Eindrucksvoll im Dax-Index zu sehen.
Kommt es dennoch zu einem Trendbruch, das bedeutet der Wert notiert unter oder oberhalb der Begrenzungslinie, muss der Anleger umdenken. Das Umfeld hat sich dann deutlich geändert. Wer nur nach diesen Regeln geht, hat schon im April 2001 durch verschiedene Aufwärtstrendbrüche an den Aktienmärkten Hinweise auf eine Trendwende bekommen und konnte sich entsprechend vorbereiten.
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