Dann habe ich eine kniffelige und relevante Expertenfrage dazu: Im Gegensatz zu den Aktienbesitzern, die vor dem Dividenberechtigungsstich am 20 Juli ihre ADR in die Aktie getauscht haben, bekommen die ADR Halter zwar erstmal nicht die Dividende, können aber gemäß ihrem ADR Vertrag für die Hinterlegungscheine und gemäß dem gesetzlichen Verfahren für nicht beanspruchte Dividenden diese nachträglich noch nach erfolgtem Tausch der ADR in die Aktie beanspruchen. Jetzt stellt sich allerdings die wichtige Frage, wie gehen die Banken und Fonds hiermit um, wenn sie die ADRs dann für die ADR (Aus-)halter zwangsverkaufen?
Fordern sie diese wertvollen Dividendenansprüche nachträglich mit ein und zahlen diese Dividenden als ehrliche Banker den ADR Haltern mit aus oder unterschlagen sie diese und stecken diese Dividendensummen gar ein? Wie man hier im Forum ja aus den Telefonaten und Email mit so manchen Bankangestellten hört, sind ja einige Banken schon mit ihrem Alltagsgeschäft vollkommen überfordert und schaffen es nicht einmal ein simples Konto zu eröffnen, wie sollen sie es dann erst schaffen die Dividenden nachzufordern? Oder müssen sich die ADR Halter dann doch wieder selber darum kümmern ihre Dividendenansprüche geltend zu machen?
Es geht hier nicht um wenig Geld, sondern um Dividendenrenditen von bis zu 20%. Wer bis zum Berechtigungstag die getauschte Stammaktien auf einem russischen Typ "C" Konto hat, bekommt gemäß dem DR Gesetzes" Nr. 114-FZ vom 16. April 2022 „Über Änderungen des Bundesgesetzes „Über Aktiengesellschaften“ und bestimmter Rechtsakte des Die Russische Föderation" auch die Rekorddividende von 52,53 Rubel pro Stammaktie aus 2021 auf seinem Typ "C" Konto und kann dieses gemäß den Möglichkeiten zur Verwendung eines Typ "C" Kontos jetzt schon nutzen.
Wer die ADR nicht in russische Aktien umtauscht, für den kann die Verwahrbank nach Ablauf der Umtauschfrist versuchen, die den ADRs zu Grunde liegenden Aktien zu verkaufen, d.h. nach Ende der Umtauschfrist am 3. August 2023. Mit einem Erlös aus dem Verkauf kann man daher nicht nicht vorher rechnen. Die Divendenansprüche aus den ADR Vertrag mit der BNY kann man dann zwar gemäß dem im russischen Gesetz über Aktiengesellschaften festgelegte Verfahren für „nicht beanspruchte Dividenden" für seine dann von der BNY evtl. getauschten und zwangsverkauften ADR noch nachträglich einfordern, aber wie es die BNY in ihrem Hinweis klar schreibt, gibt es keine Gewähr dafür, dass die BNY die ADR dann 2023 auch tatsächlich noch in die Aktie tauschen und diese liquidieren kann und dass es eine Nachzahlung der Dividende dann gibt.
Und falls die Sanktionssituation dann nach der Frist in 2023 immer noch die selbe ist, dann erfolgt dieses Tausch- und Verkaufsprozedere der BNY dann sowieso auch auf einem Typ "C" Konto, sprich man hat praktisch nichts gewonnen, aber sehr viel verloren, wenn man die Dividende nicht bei Zwangsverkauf der ADR nachträglich mit ausgezahlt bekommt.
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