Irland will Banker-Boni mit 90%-Steuer belegen DUBLIN (AFP)--Das wegen seiner Banken hoch verschuldete Irland will Bonuszahlungen für Bankmanager künftig mit einer 90%-Steuer belegen. Das kündigte Finanzminister Brian Lenihan am Donnerstagabend im Parlament an. Zuvor war bekannt geworden, dass die vom Staat gerettete Allied Irish Bank (AIB) ihren Managern Boni in Höhe von insgesamt 40 Mio EUR für das Jahr 2008 zahlen muss. Rückwirkend greife die Steuer aber nicht, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Dublin, das sei vertragsrechtlich nicht möglich.
Der irische Sender RTE berichtete, AIB-Manager hätten auch 2009 Boni von insgesamt 55 Mio EUR bekommen. In diesem Jahr belaufe sich die durchschnittliche Prämie für die 2.400 Mitarbeiter auf 16.700 EUR. Der irische Staat hat die Bank mit bislang 3,5 Mrd EUR vor dem Zusammenbruch gerettet.
Der Chef der Oppositionspartei Fine Gael, James Reilly, bezifferte die in allen Banken gezahlten Boni für die Jahre 2009 und 2010 auf 95 Mio EUR. Das sei mehr als die 90 Mio EUR, die nun im neuen Haushalt bei den Blinden, Witwen, Behinderten und Pflegekräften gestrichen würden.
Die irische Regierung hatte am Dienstag ihren Haushaltsentwurf vorgelegt, der strikte Sparmaßnahmen vorsieht. Sie sind Bedingung für die 85 Mrd EUR aus dem EU-Schutzschirm, von denen 35 Mrd EUR für die Banken bestimmt sind.
Die AIB ist neben der Anglo Irish und der Bank of Ireland eine der größten Banken auf der Insel. Die Regierung schätzt die Kosten für die Sanierung der Geldhäuser auf insgesamt 50 Mrd EUR. Das Haushaltsdefizit in Irland wird vor allem wegen der Bankenrettung in diesem Jahr auf 32% des Bruttoinlandsprodukts steigen.
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