Der Ölpreis wird unter 25 Dollar fallen
16.01.2015, 13:56 Uhr
Die Internationale Energieagentur geht nicht davon aus, dass der Ölpreis demnächst steigen wird. Trotz des niedrigen Preises werde die Nachfrage niedrig bleiben. Besonders pessimistisch ist ein russischer Konzernchef.
Lukoil-Chef Vagit Alekperov geht davon aus, dass die Ölpreise das ganze Jahr über unbeständig sein werden. Quelle: dpa
Paris. Trotz des niedrigen Ölpreises erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) bis auf weiteres keinen Anstieg der Nachfrage. Die Organisation erklärte am Freitag, die allgemeine Schwäche der Wirtschaft gleiche den Effekt der niedrigen Preise aus. Zwar gebe es Zeichen für eine Wende bei den Ölpreisen, doch würden sie kurzfristig wohl weiter fallen, erklärte die IEA. Der Ölpreis ist angesichts der schwachen Nachfrage und eines Überangebots seitens der Produzenten seit Juni um 60 Prozent gefallen und hat inzwischen ein Sechs-Jahres-Tief erreicht.
Eine Aussage, wie tief der Boden des Marktes liegt, ist reine Spekulation, erklärte die IEA. Ohne größere Störung dürfte eine Erholung der Preise nicht bevorstehen, doch mehren sich die Anzeichen, dass sich die Flut wendet. Eine Änderung werde von der Angebotsseite ausgehen, da die Ölkonzerne neue Projekte zurückstellten und Jobs strichen. Dies werde sich aber nur längerfristig auswirken. Bei der Nachfrage scheine mit wenigen Ausnahmen wie den USA derzeit kein Anstieg zu erwarten, da die wirtschaftliche Gesamtlage schlecht sei.
An der New Yorker Börse wurde am Donnerstag das Barrel Öl zu 46,25 Dollar (39,50 Euro) gehandelt, während die Nordseesorte Brent in London bei 48,35 Dollar pro Barrel stand. Der Chef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Wagit Alekperow, sagte am Freitag, der Ölpreis könnte auf 25 Dollar pro Barrel fallen. Er rechne damit, dass die Preise das ganze Jahr über unbeständig blieben. Wegen des Preisverfalls sowie der Auswirkungen der westlichen Sanktionen wegen der Ukraine-Krise ist der russische Rubel eingebrochen, der Wirtschaft droht eine Rezession.
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