Ich sage mal es sieht mittelmäßig aus bei Conergy. Die ganz große Frage ist klappt die Restrukturierung ?? Wenn ja, dann sieht es gut aus, aber man kann sich wohl abschminken, dass Conergy in den nächsten zwei Jahren, wenn sie die überleben, große Gewinne schreiben wird. Dazu ist die ganze Kostenstruktur (Holding- inkl. Verwaltung- und Vertriebskosten) von Conergy einfach zu teuer.
So wie Conergy aufgestellt ist mit ihren hohen Fixkosten (Personalkosten von rd. 90 Mio. € im Jahr und Vertriebskosten von rd. 24 Mio. € im Jahr), glaube ich nicht, dass Conergy alleine überleben kann. Für diese hohen Kosten ist Conergy in ihren einzelnen Geschäftszweigen (Modulproduktion, OEM-Verkauf in Kanada und den USA, Projektgeschäft) bis auf den Gestellbau und das nicht großartig personalintensive B2B-Geschäft ganz einfach zu klein. So war es natürlich richtig das Wechselrichtergeschäft zu verkaufen. Darüberhinaus glaube ich auch nicht, dass Conergy soviel Geld verdient um vernüftig investieren zu können und das Projektgeschäft endlich wieder auszubauen, denn das hat in den letzten beiden Jahre doch sehr geschwächelt. Ob Conergy für die notwendigen Investiotionen von einer Bank in den nächsten zwei Jahre Geld bekommen wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Entweder es kauft jemand Conergy komplett oder es steigt einer bei Conergy ein und das würde wohl auf eine weitere Kapitalerhöhung heraus laufen, was mal wieder nicht gut wäre für die Aktionäre. Als dritte Alternative würde es wohl auf eine Pleite raus laufen.
Ist verdammt schwierig einzuschätzen das Ganze bei Conergy, aber man sollte die ganzen Maßnahmen mit der Schließung der Zellproduktion und dem Verkauf der Wechselrichtersparte nicht zu sehr überbewerten, denn die Schließung der Zellproduktion war ein Muss und hätte eigentlich schon vor einem Jahr passieren müssen und der Verkauf der Wechselrichter war im Prinzip auch ein Muss, denn sonst wäre Conergy über kurz oder lang die Liquidität ausgegangen. |