Diese Aktie ist 2020 bereits um 23,2 % gestiegen: Hier erfährst du, was ich jetzt tun würde!
Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst | 26. Januar 2020 | More on: WDI WDI Foto: Getty Images
Das neue Börsenjahr 2020 zeigt sich bislang von seiner Schokoladenseite. Viele der globalen Indizes, neuerdings sogar auch der DAX, setzen ihre begonnene Rekordjagd weiter fort. Unser heimischer Leitindex hat dabei mit 13.601 Zählern sogar einen neuen Bestwert markiert.
Eine Aktie, die diese Performance jedoch noch deutlich hinter sich lassen konnte, ist die von Wirecard (WKN: 747206). Seit Anfang des Jahres stieg der Kurs des Zahlungsdienstleisters von 112,40 Euro auf derzeit 138,55 Euro (24.01.2020, maßgeblich für alle Kurse). Das entspricht immerhin einem Kursplus von mehr als 23,2 % innerhalb der ersten knapp dreieinhalb Wochen.
Wenn du mich fragst, sollten Investoren hier jetzt noch immer nicht die Reißleine ziehen, sondern sich gerade intensiver mit dieser spannenden Aktie beschäftigen. Natürlich gibt es dafür auch so einige Gründe. Die Aktie wirkt immer noch günstig
Ein erster Grund, weshalb die Aktie noch immer interessant sein könnte, hängt mit der aktuellen Bewertung zusammen. Alleine mit Blick auf den Aktienkurs und das Allzeithoch bei knapp unter 200 Euro fällt zunächst auf, dass hier noch immer ein gewisses Aufholpotenzial existieren könnte. Allerdings ist das nicht alles.
Vor allem der Vergleich mit Peers, insbesondere Adyen, zeigt in diesen Tagen nämlich recht deutlich, wie günstig die Aktie von Wirecard bislang gewesen ist. Obwohl die Niederländer nämlich auf niedrigere Umsätze und Transaktionsvolumina gekommen sind, war hier das Bewertungsmaß zwischenzeitlich bedeutend höher. Ja, fast sogar doppelt so hoch, was, natürlich auch aufgrund der „Financial Times“-Problematik, auf eine günstige Bewertung schließen lassen könnte.
Die Wirecard-Aktie könnte daher erst am Beginn einer Aufholbewegung stehen, die durch eine im historischen und im Peer-Vergleich günstigen Bewertung weiter befeuert wird. Allerdings ist das lediglich ein Aspekt, der hier relevant ist. Es deuten sich Verbesserungen an
Ein zweiter Grund, der gegenwärtig für die Wirecard-Aktie sprechen könnte, sind nämlich die generellen Verbesserungen und Aussichten, die sich hier abzeichnen. Einerseits lockt per Ende März und somit in ca. zwei Monaten das Ergebnis der Sonderprüfung durch die KPMG, die, so die Hoffnung, das Kapitel mit der „Financial Times“ endgültig beendet.
Allerdings ist das nicht das Einzige, was es dabei zu berücksichtigen gilt. Mit den Veränderungen im Aufsichtsrat und der Ernennung von Thomas Eichelmann zum Vorsitzenden in diesem Gremium könnte künftig ein stärkerer Schwerpunkt auf Öffentlichkeitsarbeit, Prüfungen und die Vermeidung solcher Themen gesetzt werden. Eine Perspektive, die Investoren gefallen könnte, zumal das leidige Thema der Vorwürfe der bilanziellen Unregelmäßigkeiten sich in diesen Tagen das erste Mal jährt.
Sowohl kurz- als auch mittel- bis langfristig können sich speziell im Hinblick auf die „Financial Times“ und die Unsicherheiten daher neue, bessere Perspektiven ergeben. Das könnte unweigerlich auch zu unserem letzten Punkt führen. Mehr Fokus auf das Wachstum!
Sobald das Kapitel mit der „Financial Times“ nämlich (hoffentlich!) endgültig und positiv aus dem Weg geräumt worden ist, können sich Investoren wieder auf das starke und noch immer deutlich zweistellige Wachstum des DAX-Zahlungsdienstleisters konzentrieren, bei dem alle wesentlichen Kennzahlen zuletzt um mindestens 30 % im Jahresvergleich gestiegen sind. In jedem einzelnen Quartal und jeweils im Vergleich zum Vorjahr.
Zudem plant Wirecard hier in diesem Jahr bereits mit einem operativen Ergebnis in einer Größenordnung von einer Milliarde Euro und bis 2025 soll dieser Wert auf über 3,8 Mrd. Euro ansteigen. Eine starke Perspektive, die jedoch ebenfalls hinlänglich bekannt sein dürfte.
Neben dem Wachstum im Unternehmensbereich versucht der Zahlungsdienstleister dabei außerdem, immer weiter im Privatkundenbereich Fuß zu fassen. Mithilfe der App boon Planet und einer Zinsoffensive mit einem attraktiven Angebot von 0,75 % p. a. auf die ersten 10.000 Euro sowie monatlichen Zinsgutschriften hat der Zahlungsdienstleister einen ersten starken Schritt in diesen Bereich getan. Das könnte hier ebenfalls ein starkes Wachstum nach sich ziehen. Wirecard mit Aufholpotenzial!
Die Aktie von Wirecard könnte daher nach einem durchwachsenen Börsenjahr 2019 mit der schlechtesten Performance über ein starkes Aufholpotenzial verfügen. Zumindest die ersten Wochen mit einer beeindruckenden Performance von 23,2 % machen hier Mut, womöglich wird es weitere Kursgewinne zu bestaunen geben. 2020 könnte sowohl von den Schlagzeilen als auch vom Wachstum her jedenfalls weiterhin interessant werden. |