Berlin – Wissenschaftlerschelte für das ZDF! Der Professor und Dramaturg Bernd Stegemann (Fo- to) von der renommier- ten Schauspielschule Ernst Busch (Berlin) geht in einem Gast- beitrag für die FAZ mit dem ZDF-Nach- richtenflaggschiff „heu- te-journal“ ins Gericht. Der Vorwurf: Manipulation! Als Bei- spiel nennt Stegemann die Sendung vom 16. Juli 2023, in der über das Flüchtlingsabkommen zwischen Tu- nesien und der EU berichtet wurde. Das sei ein „Paradebeispiel für die Techniken der Manipulation“ gewesen, die im öffentlich-recht- lichen Rundfunk „alltäglich ange- wendet werden“. Das ZDF habe den Beitrag mit Aussagen von Flüchtlingen be- gonnen und beendet, ihnen al- so das erste und das letzte Wort gegeben. „Alle Bemühungen des Teams EU bekommen hierdurch ei- nen brutalen Charakter.“ Und weiter: „Die Bilder geben vor, dass die EU für das Elend blind sei“ und „lieber mit einem Diktator paktiert, als den Flüchtlingen zu hel- fen“, so Stegemann. Sein Urteil: „Die Empfindung, dass mit manchen Beiträgen im öffent- lich-rechtlichen Rundfunk etwas nicht stimmt, teilen inzwischen viele Men- schen.“ Und: „Wer die politische Stoßrichtung begrüßt, mag die Ma- nipulation für nebensächlich oder sogar richtig halten, doch wer mit der Aussage hadert, dem stoßen die Versuche der unterschwelligen Beeinflussung übel auf.“ Das ZDF wies den Manipulati- ons-Vorwurf zurück. |