Am Donnerstag/Freitag hat sich angedeutet, dass offenbar ein Boden gefunden wurde (9 $) und die Aktie eventuell zu einem Rebound starten könnte. Die runde 10 $-Marke scheint ein kleiner Widerstand zu sein. Ein Rebound wird aber wohl großteils vom Gesamtmarkt abhängig sein und der ist nach wie vor recht wackelig. Da ich die Hälfte meiner Ming Yang-Aktien mit einem schönen Plus verkauft habe bin ich in SunEdison mit dem Betrag rein. Aber nur als reiner Trade gedacht.
SunEdison dürfte es wohl von allen Solaraktien am heftigtsen erwischt haben. In den letzten 6 Wochen ging es sage und schreibe um 71% runter und das völlig überraschend in dieser Größenordnung, war doch SunEdison der Analystenliebling schlechthin fast aller Solaranaylsten. Wobei man aber nun gerade bei SunEdison aufpassen muss, denn die Deutsche Bank oder auch Goldman Sachs profitieren natürlich vom großen Projektgeschäft über Kreditvergaben und so ist es dann ja eigentlich nur logisch, dass man die Aktien von SunEdison wohlwollend beurteilt.
Das größte fundamentale Problem von SunEdison ist nicht nur der deutlich gefallene Aktienkurs sondern auch noch der ebenfalls deutliche Kursverlust des Terraform-YieldCo (- 30% in den letzten 4 Wochen). Damit hat sich natürlich der Zugang zu neuen Finanzierungen deutlich verschlechtert um die aggressiven Wachstumspläne realisieren zu können. Sieht man z.B. an der schon angekündigten Übernahme von Vivint Solar, die wohl scheitern wird. Es war ja vorgesehen, dass die Vivint Solar-Aktionäre SunEdison-Aktien zu 16,50 $ über eine Kapitalerhöhung erhalten. Damals lag der Kurs noch bei 30 $. Beim YieldCo ist das Problem, dass durch den gefallenen Preis man mehr Anteile auf den Markt bringen muss um das notwendige Eigenkapital einsammeln zu können für die geplanten Solar- und Windprojekte. Nachdem der YieldCo aber so extrem gefallen ist, obwohl er ja eigentlich ein sicheres Dividendenpapier sein sollte für z.B. Pensionsfonds oder Versicherungen, stellt sich jetzt natürlich für Investoren die Frage in weit ist ein solcher YieldCo denn wirklich sicher.
Da die Aktie von SunEdison an zwei Fronten kämpfen müsste (Aktie und YieldCo) erklärt sich auch, dass die so deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Fakt ist, dass durch die deutlich gefallenen Kurse, der Aktie und des YieldCo, die Strategie bzw. Wachstumspläne von SunEdison, die ja sehr eng verknüpft sind mit dem YieldCo und ein weiterer YieldCo ist ja geplant, wohl schon mehr als einen Dämpfer erhalten haben.
SunEdison wird in diesem Jahr rd. 2 GW an Projekten umsetzen und davon sollen nur 10% dirket an Investoren verkauft werden und der Rest soll in den YieldCo eingebracht werden. Im kommenden Jahr sollen es dann deutlich mehr werden. Ob das noch realistisch ist nach dem Kursdesater ist die Frage aller Fragen und dabei darf man nicht vergessen, dass durch diese sehr aggressive Strategie SunEdison ein sehr hohes Risiko eingegangen ist und die zeigt sich in der sehr hohen Verschuldung des Unternehmens mit einer Nettofinanzverschuldung von sage und schreibe fast 6 Mrd. $ und die ist damit doppelt so hoch wie noch vor zwei Jahren.
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