Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Montag weiter auf dem Rückzug. Die Sorte Brent notiert noch knapp über, WTI nun deutlich unter der runden Schwelle von 50 US-Dollar je Barrel. Anfang des Monats handelte die Nordseesorte noch jenseits von 56 US-Dollar und US-Leichtöl kratzte an der 55 US-Dollar-Marke. Im vergangenen November einigte sich das Ölkartell OPEC mit wichtigen Nicht-OPEC-Staaten auf eine Drosselung der Produktion. Seitdem ist der Ölpreis merklich gestiegen und die Förderkürzung nach Umfragen von Reuters und Bloomberg zu mehr als 90 Prozent umgesetzt. Die Analysten der Commerzbank hatten wiederholt davor gewarnt, dass das vorherige Preisniveau auf töneren Füßen stand. Denn es habe stark auf der Erwartung beruht, dass die OPEC-Kürzungen zu einer schnellen Markteinengung führten. Abgesehen von den umfragebasierten Produktionszahlen deute bislang allerdings wenig darauf hin, dass diese Markteinengung bereits eingesetzt habe, so Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg. „Die US-Rohöllagerbestände steigen von Rekord zu Rekord, die chinesischen Rohölimporte lagen im Februar nur knapp unter dem Rekordniveau vom letzten Dezember und die Öllieferungen insbesondere nach Asien sind unverändert“. Die Gefahr einer noch weitergehenden Preiskorrektur besteht nach wie vor. „Wenn die Märkte den Glauben an die OPEC-Strategie verlieren oder den offiziellen Produktionsmeldungen zu misstrauen beginnen, droht ein regelrechter Absturz des Ölpreises. Wir reden dann nicht über ein Minus von zwei oder drei Dollar je Barrel, sondern über 10 bis 15 Dollar“, sagt Experte Weinberg. Möglicherweise krache der Preis schon im kommenden Sommer auf rund 40 Dollar herunter. Somit stellt sich der Ölmarkt auch weiterhin als einer der unberechenbarsten Rohstoffmärkte dar ----------- An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Für die Vergangenheit solltest du Geschichte studieren |