Die Umgestaltung der wirtschaftlichen Tätigkeiten von einer Produktionsgesellschaft in eine Handels- und Dienstleistungsgesellschaft ist beschlossene Sache. Dafür bedarf es nicht allzu viel Bildung, da zählt als Hauptkriterium der Preis. Dementsprechend gestaltet sich das allgemeine Lohnniveau aus.
Know-How läßt sich zudem viel billiger in den Ländern einkaufen, wo man begriffen hat, dass das Füllen dieser Lücke lukrativ ist. Bildungsmisere an den allgeinbildenden Schulen, Hochschulabschlüsse, die im internationalen Vergleich nicht mehr viel taugen, eine demotivierte, übersatte Gesellschaft, die mit Trivialem zu begeistern ist, eine politische Kaste, die diese Umstände treffend widerspiegelt und eine Unternehmenslandschaft, die zwar hier noch ihre Basis unterhält, ihr Kapital aber längst auf den Know-How-Märkten der Zukunft streut, bilden das Deutschland von heute.
Dabei hat Deutschland, neben der nicht mehr nachgefragten Kohle, keinen anderen Rohstoff als das praktische Wissen zu bieten, was im globalen Wettbewerb einen Mehrwert erlaubt. Einst bekannt als das "Made in Germany", wo sich dieses Wissen in Güter umgesetzt, praktisch von selber und für teuer Geld an eine überzeugte Kundschaft absetzen ließ.
Die moderne deutsche Gesellschaft fragt dieses Wissen kaum noch nach. Wofür soll es dann noch angeboten werden? Scheinbar geht es ja auch so ganz gut. |