Die Newslage ist aber wirklich richtig gut back. Das und die völlig ausgebombten Kurse ist der für mich der Grund warum einige Solaraktien so klasse performen in den letzten 3, 4 Wochen. Wobei aber immer noch nicht alles klar ist wie China Solar weiter fördern wird. Das ist der Knackpunkt an dem ganzen. Klar ist, dass die beiden chinesischen großen Solarprogramme Top Runner und das Armutssolarprogramm, insgesamt zwischen 12 bis 15 GW im Jahr, weiter laufen werden und klar scheint zu sein, dass China kleine, private Solaraufdachanlagen mit einem Cap von 3 GW im Jahr weiter mit Einspeisevergütungen fördern wird. Dazu kommt dann noch, dass es für nicht subventionierte Solarkraftwerke, also nicht mit Einspeisevergütungen versehen, völlig freie Fahrt, also ohne jegliche Einschränkungen, gibt und dazu noch Bonbons wie Genehmigungen werden von den jeweiligen Provinzregierungen ertelit (= viel weniger Bürokratie und auch viel Zeit wird benötigt), der ganze generierte Solarstrom muss von den Stromnetzbetreiber bezahlt werden (= das gab es in China bis jetzt noch nicht), Steuerbelastung für Solarkraftwerke ohne Einspeisevergütungen wird sehr gering sein und chinesische Banken sind angehalten nicht subventionierte Solarkraftwerke zu finanzieren. Das ist alles ist mittlerweile bekannt und nimmt natürlich Unsicherheiten raus aus der Branche. Zumal ja in diesem Jahr Solar wohl wieder kräftig wachsen wird und an der Preisfront tut sich seit Wochen so gut wie nichts (= stabile Modulpreise mit leichter Tendenz nach oben). Wobei es mir aber jetzt schon zu schnell geht mit den Kursen. Vor 4 Wochen war Jinko noch unter 10 $ und nun ist die Aktie schon über 15 $. Ohne Frage die Solarnews waren super in den letzten Wochen, aber ein Kursanstieg von über 50% innerhalb 4 Wochen ist alles andere als normal.
Hier mal ein Facebook-Posting von der letzten Woche von mir:
Solarausblick 2019 - (sehr) optimistisch - deutliches Absatzwachstum erwartet - relativ stabile Modulpreise erwartet
Das Solarjahr 2018 war ein schwieriges Jahr hervorgerufen durch einige negative politische Entwicklungen, vor allem in China und den USA, die die Branche verunsichert hat. Die Auswirkungen sind aber dann doch nicht so stark gewesen wie zunächst angenommen wurde. Letztendlich gab es 2018 doch noch ein kleines Branchenabsatzwachstum von rd. 3% auf um die 100 GW. Jedoch waren die Auswirkungen auf die Modulpreise und somit auf die komplette Upstream Solarwertschöpfungskette sehr negativ, denn die Polysiliziumpreise sind um gut 50% eingebrochen und die Modulpreise zwischen 25 bis 30% je nach Region und Technologie.
In absoluten Zahlen waren Australien (+ 2,6 GW gg. 2017), Mexiko (+ 1,5 GW gg. 2017) und Deutschland (+ 1,2 GW gg. 2017) die wachstumsstärksten Solarmärkte im letzten Jahr. China (- 8,7 GW), Indien (- 0,8 GW) und die Türkei waren die Top-3-Verlierer bei den Solarneuinstallationen 2018 in absoluten Zahlen.
Wenn man China mal außen vor lässt, dann ist der Solarmarkt "exChina" sogar deutlich gewachsen in 2018 von knapp 44 GW auf 55 GW bzw. um 25%. In Europa gab es 2018 eine Solar-Renaissance. Der ist nämlich um gut ein Drittel gewachsen und damit wurde erstmals seit 2013 die 10 GW bei den Solarneusinstallationen wieder überwunden. Mit Spanien, als dem europäischen Wachstumstreiber schlechthin, wird der europäische Solarmarkt in diesem Jahr weiter wachsen auf über 15 GW. Hilfreich dabei ist dabei ist dann aber auch, dass es in der EU für die Chinesen mittlerweile keine Mindestimportquoten wie auch Mindestpreise mehr gelten seit Oktober 2018.
Die Solarbranche geht mit recht viel Optimismus in 2019 und das ist meines Erachtens auch voll gerechtfertigt. Es sieht derzeit was Wachstum und eine weiteren Diversifizierung der Solarmäkte angeht wirklich richtig gut aus. Das liegt an politischen Entscheidungen vieler Länder, aber auch an den deutlich gefallenen Modulpreisen, die Solar sehr wettbewerbsfähig gemacht haben gg. anderen Energieerzeugungsarten. Das zeigen u.a. recht eindeutig die mittlerweile viele abgeschlossenen Stromabnahmeverträge von Solarkraftwerksbetreiber/investoren mit privaten Unternehmen. In Europa kommen diese sogenannten PPAs gerade richtig in Mode. So hat z.B. eine Tochter der Munich Re ein nicht subventionierten 175 MW großes spanisches Solarkraftwerk Ende letzten Jahres gekauft, das mit einem PPA mit der norwegischen Statkraft versehen ist. Die Allianz hat ein nicht subventioniertes Solarkraftwerk in Portugal gekauft. In Mexiko wie auch in Brasilien kommen nicht subventionierte Solarparks mit Stromabnahmeverträge auch in "Mode". Das zeigt, dass für Kapitalanleger nicht subventionierte Solarparks mit 15 bis 20jährigen Stromabnahmeverträge attraktiv werden. Kommt natürlich daher, dass die Komponenten (Module, Wechselrichter, Tracker, Finanzierung) sehr günstig geworden sind, die Anlagen deutlich leistungsfähiger geworden sind und die Verfahren zum Bau- und Betrieb haben sich eingespielt. Somit wurde/wird Solar in allen Belangen effizienter und kommt in immer mehr Ländern ohne Staatshilfe aus. Stromabnahmeverträge mit privaten Unternehmen/regionale Energiedienstleister werden die Zukunft von Solar und Wind werden.
Für 2019 wird für Solar ein Wachstum zwischen 10 bis 25% bzw. Neuinstallationen zwischen 110 bis 125 GW erwartet. In den letzten Jahren waren die Prognosen eigentlich recht genau mit Ausnahme China.
Der chinesische Solarmarkt ist ganz schwierig einzuschätzen, denn in dem riesen Land spielen auch die Provinzregierungen eine ganz entscheidende Rolle. Darum sagen auch viele Analysten, dass der Chinamarkt eigentlich eine Wildcard ist. Aber der chinesische Markt ist existenziell, denn er repräsentiert halt mal um die 40% der kompletten globalen Solarnachfrage.
Die vier wachstumsstärksten Solarmärkte sollen laut den Prognosen Indien (+ 4 GW), Spanien (+ 3 GW), Vietnam (+ 1,3 GW) und Ägypten (+ 1,3 GW) in diesem Jahr werden.
So gut wie die Aussichten und News derzeit sind für Solar, kursentscheidend für Solaraktien ist das Branchenwachstum aber nicht unbedingt. Das hat das Jahr 2018 überdeutlich gezeigt. Es gab zwar ein kleines Absatzwachstum, aber die Modulpreise haben um 25 bis 30% nachgegeben und das hat die Kurse vieler Solaraktien zum Einbrechen gebracht um teilweise über 50%.
Analystenprognosen für 2019:
Was sehr auffällt derzeit bei den Analystenprognosen, dass vor allem die 2018er Zubauzahlen relativ stark variieren von 88 GW Zubau bis zu 109 GW. Kann ich dann nicht nachvollziehen, denn die Zubauzahlen zu 2018 sind mittlerweile sehr valide, so dass die Zubauzahlen allerhöchstens noch zwischen 97 bis 102 GW schwanken dürften. Eine gewisse Differenz wird es bei den Zubauzahlen aber immer geben, denn es wird immer eine Divergenz geben zwischen Modulauslieferungen, Bau von Solarkraftwerken und der Inbetriebnahme von Solarkraftwerken.
Hier mal die Top 15 Solarmärkte 2019 laut meiner Zubauliste durch meine Recherchen, die aber auch kombiniert ist mit einzelnen Analystenschätzungen zu Einzelmärkten. In den letzten 3 Jahren kam meine "selbst gebastelte" Solarzubauliste recht nah an die Realität, wenn man von China mal absieht.
Laut meiner Prognoseliste werden die Solarneuinstallationen in diesem Jahr um 15,7 GW bzw. 16% auf 114,9 GW ansteigen:
1. China 45 GW (2016: 34,2 GW/2017: 52,8 GW/2018: 44,1 GW) 2. Indien 12,5 GW (2016: 4,2 GW/2017: 9,2 GW/2018: 8,43 GW) 3. USA 12 GW (2016: 15,1 GW/2017: 10,6 GW/2018e: 11 GW) 4. Japan 6,5 GW (2016: 8,6 GW/2017: 7,0 GW/2018e: 6,5 GW) 5. Australien 4,8 GW (2016: 0,8 GW/2017: 1,2 GW/2018: 3,78 GW) 6. Spanien 3,8 GW (2016: 0,06 GW/2017: 0,13 GW/2018e: 0,6 GW) 7. Deutschland 3,2 GW (2016: 1,5 GW/2017: 1,75 GW/2018e: 3,0 GW) 8. Mexiko 2,2 GW (2016: 0,15 GW/2017: 0,5 GW/2018e: 2 GW) 9. Südkorea 2,0 GW (2016: 0,9 GW/2017: 1,1 GW/2018e: 1,6 GW) 9. Ägypten 2,0 GW (2016: 0,01 GW/2017: 0,11 GW/2018e: 0,7 GW) 11. Frankreich 1,8 GW (2016: 0,56 GW/2017: 0,88 GW/2018e: 1,2 GW) 12. Niederlande 1,7 GW (2016: 0,53 GW/2017: 0,72 GW/2018: 1,33 GW) 13. Brasilien 1,4 GW (2016: 0,15 GW/2017: 0,95 GW/2018e: 1,7 GW) 14. Vietnam 1,3 GW (2016: 0,03 GW/2017: 0,02 GW/2018e: 0,12 GW) 15. Türkei 1,2 GW (2016: 0,57 GW/2017: 2,4 GW/2018: 1,8 GW) |