Wie hier sicher alle wissen, ist nicht nur die einzelne Geschichte einer Aktie für ihre Entwicklung verantwortlich, sondern auch die fundamentale Entwicklung der Börsen. So kann es durchaus sein, dass eine gute Aktie in Zeiten der Baisse zum Pennystock verfällt und der letzte Schrott in Zeiten der Hausse in unvorstellbare Höhen steigt.
Und weil Matze mich nun so schön gebeten hat, etwas über das Fundamentale zu schreiben, hier ein paar Gedanken:
Vor einer jeden Aktienspekulation sollte man sich natürlich fragen, ist das der richtige Zeitpunkt um überhaupt Aktien long zu kaufen.
Ich hatte als Juniorspekulant die Möglichkeit, das Ende einer Hausse, die darauf folgende Baisse und den Neubeginn der nächsten Hausse zu erleben. Weil solche Prozesse 10 und mehr Jahre dauern können, ist man unbedingt auf die persönliche Erfahrung angewiesen. Doch lange Rede kurzer Sinn, ich glaube die Phase der „Begleitung“ wie Kostolany es auszudrücken pflegte nähert sich dem Ende und langsam tritt der Aktienmarkt in die letzte Phase, die der „heißen“ Hausse ein. Viele Faktoren sprechen dafür und ich bin mit meiner Meinung nicht allein, habe mir Unterstützung von einem alten Hasen auf diesem Gebiet geholt. (Siehe Artikel weiter unten.)
Die Nervenstarken, die PTSC schon seit Jahren halten, haben sicher schon ihre Schäfchen im Trockenen und vielleicht auch die Zeit und weitere Geduld, die letzte Phase an den Märkten mitzunehmen. Auch wenn das noch utopisch klingt, so werden alle Aktien in dieser Zeit sehr gefragt sein, ganz besonders natürlich solche wie PTSC, mit der entsprechenden Fantasie und guten Unternehmensdaten. Und der Kurs, na jeder, der die Dotcom-Blase er- und überlebt hat, weiß was dann abgeht.
Auf dem Börsenparkett fällt die Halbzeitbilanz enttäuschend aus Gottfried Heller Quelle: Die Welt, 03.07.2006
http://www.fiduka.com/cgi-local/publications.pl?view=134
Die Halbzeitbilanz an den Finanzmärkten fällt sehr mager aus. Der MSCI-Weltaktienindex steht - in Euro ausgedrückt - leicht im Minus. Das gleiche gilt für den Standard & Poor\'s 500 und den japanischen Nikkei. Auch mit Anleihen konnte man keine Gewinne machen. Der deutsche Rentenindex weist ein Minus von zwei Prozent aus, der internationale J.P.Morgan-Index steht sogar mit knapp fünf Prozent im Minus. Einzig die europäischen Börsen konnten sich in die Gewinnzone retten. Der Dax brachte es seit Jahresanfang immerhin auf gut vier Prozent, nachdem er bis Anfang Mai bereits 13 Prozent angesammelt hatte. Aber dann kam weltweit ein scharfer Kurseinbruch, der die Gewinne binnen weniger Wochen regelrecht wieder ausradierte. Können wir einer besseren zweiten Halbzeit entgegensehen oder wird es so turbulent weitergehen wie zuletzt? Die Anleger sind nach dem Kurseinbruch stark verunsichert und befürchten, daß weiter steigende Zinsen die Weltwirtschaft abwürgen und die Bör- sen auf Talfahrt schicken könnten. Gebannt schaute die internationale Anlegergemeinde nach Washington, wo am Donnerstag die amerikanische Fed über die Zinspolitik beriet. Würde sie die Zinsen nur um 0,25 anheben oder sogar um 0,5 Prozentpunkte?
Erleichterung machte sich breit, als sie es mit einem kleinen Trippelschritt von 0,25 Prozentpunkten bewenden ließ. Aus der schriftlichen Begründung zum Beschluß ließ sich herauslesen, daß die zweijährige Phase von Zinserhöhungen sich dem Ende zuneigt. Die Börsen feierten diese Aussicht mit einem Freudensprung. Was die Währungshüter um US-Notenbankchef Ben Bernanke unerwähnt ließen, war der scharfe Preiseinbruch bei den Rohstoffen, besonders den Industriemetallen. Dort hatte sich in den Monaten zuvor eine Blase gebildet, deren Platzen der Fed sehr gelegen kam, weil es die Inflation dämpft und ihr somit die Arbeit erleichtert. Das Wachstum wird sich in den USA infolge der Abkühlung am Immobilienmarkt und der verzögerten Bremswirkung der höheren Zinsen und Energiepreise noch weiter verlangsamen. Obwohl in den USA nahezu Vollbeschäftigung herrscht, sind auch die Lohnerhöhungen moderat geblieben. Daran wird sich auch nichts ändern, denn im Gegensatz zu früheren Konjunkturzyklen üben Niedriglohnländer, wie China, nicht nur weltweit Druck auf die Güterpreise aus, sondern indirekt auch auf das Lohnniveau in den Industrieländern. Schon seit Jahren fallen die Importpreise aus China in die USA. Alle Fakten zusammengenommen wird sich schon bald zeigen, daß der Anstieg der Inflation nur ein kurzfristiges Aufflackern war und weitere Zinsanhebungen nicht mehr nötig sind. Der Kursrückgang im Mai-Juni ist nicht der Beginn einer Baisse. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß an den Finanzmärkten durchweg eitel Sonnenschein herrschen wird. Es ist sogar eher wahrscheinlich, daß die Korrektur noch eine Weile braucht, bis sie abgeschlossen ist.
Eine fünfjährige Niedrigzinsphase mit Krediten fast zum Nulltarif haben zu mancherlei Spekulationen und Fehlinvestitionen geradezu eingeladen. Die können nicht in wenigen Monaten abgewickelt oder glattgestellt werden. Das war der Grund, warum der frühere Fed-Chef Greenspan die Zinsen nur in Trippelschritten von 0,25 Prozentpunkten anhob. Der heftige Kurseinbruch an den Rohstoffmärkten und den Emerging Markets hat bei manchen Hedge-Fonds zu großen Verlusten geführt. Wie groß sie sind und welche Kollateralschäden sie auch bei beteiligten Banken angerichtet haben, läßt sich nicht sagen.
Es würde aber nicht verwundern, wenn ein Finanzinstitut oder ein Hedge-Fonds in Schwierigkeiten käme, wie das 1998 mit dem LTCM Hedge-Fund geschah. Jedenfalls wird auf Grund dieser latenten Risiken die Fed von jetzt ab sehr behutsam zu Werk gehen und sich jede weitere Zinserhöhung gleich doppelt überlegen. Für Investoren bedeutet dies, daß sie sich eher konservativ verhalten sollten und sich bei Aktien auf solide Titel wie Blue Chips oder gut gemanagte Fonds konzentrieren sollten. Bei Anleihen empfiehlt es sich, mittlere Laufzeiten zu bevorzugten und auf gute Bonität zu achten. Mit dieser Grundausrichtung gibt es gute Chancen, aus der zweiten Halbzeit als Gewinner hervorzugehen.
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