Lauschangriff mit Milliarden-Folgen?
13.05.2006 | 11:39:13
TRENTON – Wo ein US-Skandal ist, da sind auch Anwälte in Goldgräber-Stimmung nicht weit: In der Affäre um den Lauschangriff der US-Regierung haben zwei Juristen den Telekommunikationskonzern Verizon auf fünf Milliarden Dollar verklagt. Das Unternehmen habe gegen das Telekommunikations-Gesetz und gegen die Verfassung verstossen, als es Daten an den Geheimdienst NSA übermittelt habe, heisst es in der Klageschrift, die Bruce Afran und Carl Mayer gestern an einem Bundesgericht in Manhattan eingereicht haben. Die beiden Anwälte fordern 5 Milliarden Dollar (umgerechnet 5,9 Milliarden Franken) Schadenersatz.
Verizon, das dem Umsatz nach grösste Telekommunikationsunternehmen der USA, erklärte, man kenne die Klageschrift noch nicht und wolle sich deshalb nicht dazu äussern. Da das NSA-Programm streng geheim sei, wolle man auch nichts über eine mögliche Beteiligung sagen. Verizon betonte aber, dass das Unternehmen den Regierungsbehörden grundsätzlich keinen uneingeschränkten Zugang zu Kundendaten gewähre und werde das auch in Zukunft nicht tun werde.
Die Zeitung «USA Today» berichtete, der kürzlich aufgeflogene Lauschangriff des Geheimdienstes NSA |