Leider ist es bisher noch nicht zu der von mir erwarteten Konvergenz der Aktienkurse zwischen EOP Biodiesel und Biopetrol gekommen. Im Gegenteil: Die Kurse divergieren zur Zeit eher wieder:
EOP ca. 10,40 vs Biopetrol ca. 8,40
Für mich nicht ganz verständlich und wahrscheinlich am völlig verlorenen Anlegervertrauen durch Biopetrol liegend.
Experten zum Thema EOP vs. Biopetrol
EOP Biodiesel: Voll Stoff und trotzdem teuer [16:15, 14.09.06]
Von Stefan Riedel
Alles Raps – oder was? Bei EOP Biodiesel hinterlässt die im Sommer eingeführte Steuer auf Biokraftstoffe vorerst keine Schleifspuren. Und die Zahlen für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 2006 sind besser als erwartet ausgefallen.
Das Unternehmen aus Pritzwalk in Brandenburg erlöste 33,7 Millionen Euro und damit 10,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Besser sieht es beim operativen Gewinn (EBIT) aus, der sich auf 2,5 Millionen Euro fast verdreifachte. Nach Steuern bleibt ein Überschuss von 1,2 Millionen Euro oder 0,27 Euro je Aktie. EOP Biodiesel selbst hatte mit einer Million Euro gerechnet.
Ohne die Kosten für zwei Kapitalerhöhungen und die Rückzahlung einer Zwischenfinanzierung wären 2,4 Millionen Euro oder 0,61 Euro je Aktie in der Kasse geblieben. Die Firma verfügt über Cash-Reserven von 16,1 Millionen Euro, das Ganze bei einer soliden Eigenkapitalquote von 62 Prozent.
"Wir etablieren uns in Deutschland unter den Top Ten", gibt Firmenchef Sven Schön die Richtung vor. Auch nach dem Wegfall der Steuerfreiheit sei Biodiesel noch um 20 Cent billiger zu haben als konventioneller Diesel. Zudem sieht eine Richtlinie der Europäische Union vor, Kraftstoffe fossilen Ursprungs bis 2010 zu 5,75 Prozent durch Bio-Kraftstoffe zu ersetzen.
Dafür sieht sich EOP gerüstet. Mit der Erweiterung eines neuen Werks, das Anfang 2007 den Betrieb aufnimmt, wird die Kapazität auf 132 500 Tonnen jährlich aufgestockt. Dazu kommt die erste Auslandstochter. Seit vergangenen Juli hält EOP die Mehrheit am österreichischen Hersteller ABID Biotreibstoffe AG. Im zweiten Halbjahr 2007 soll die gemeinsame Produktion mit einer jährlichen Kapazität von 100 000 Tonnen beginnen. Das macht zusammen das Siebenfache des für 2006 erwarteten Jahresvolumens.
Also Pritzwalk statt Catwalk? Nein, die Frage bleibt, wie sich in Zukunft mögliche Überkapazitäten auf das Geschäft auswirken. EOP Biodiesel bleibt ein kleinerer Anbieter – und in diesem Fall würden sich höhere Produktionskosten besonders deutlich niederschlagen. Nachhaltig ist das Wachstum daher erst, wenn langfristige Verträge mit wichtigen Großkunden in trockenen Tüchern sind.
Vor diesem Hintergrund ist die Aktie auch nach der starken Korrektur kein Kauf. Die Unsicherheit zeigt sich auch in den erratischen Kursschwankungen. Die beiden Extreme der vergangenen zwölf Monate liegen bei 8,32 Euro nach unten und bei 22,05 Euro nach oben. Wer sich jetzt unbedingt im Sektor engagieren will, dem bietet Biopetrol (ISIN: CH 002 322 593 8) die bessere Alternative.
Empfehlung: HALTEN Kurs am 13. September: 10,30 Euro Stoppkurs: 7,80 Euro |