Russen setzten offenbar geächtete C-Waffen ein

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eröffnet am: 28.10.02 12:37 von: Rexini Anzahl Beiträge: 28
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28.10.02 12:37

4112 Postings, 8610 Tage RexiniRussen setzten offenbar geächtete C-Waffen ein

Moskauer Geiseldrama - Russen setzten offenbar geächtete C-Waffen ein
Die spezifischen Anzeichen von Gift- oder Nervengas zeigten sich bei den Opfern des Moskauer Geiseldramas. Obwohl offizielle Kanäle das dementieren, deuten alle Anzeichen darauf hin.  
Aufgrund der Bilder aus dem Theater läßt sich darauf schließen, dass die Wirkung des Giftgases schnell eingetreten ist, und dass sich das Gas danach schnell in Luft aufgelöst hat. Bekannte, 'alte' C-Waffen haben diese Eigenschaften nicht.  
Daher muss es sich um eine neuartige Produktion des russischen Militärs handeln. Während Fischer und Schröder den Erfolg loben, fordert Amnesty International eine Untersuchung in dem Fall, da Russland gegen den Anti-C-Waffen Vertrag verstoßen hätte.  
 Quelle: www.heise.de  
So wie es aussieht haben die Russen gegen den Vertrag zur "Entwicklung, Herstellung und Lagerung und des Einsatzes chemischer Waffen" verstoßen, den sie ratifiziert haben. Weiterhin weißt vieles darauf hin, dass die Russen im Tschetschenien-Krieg international geächtete neue C-Waffen eingesetzt haben. Sollte sich das bestätigen, dann sollte man nochmals überdenken, wer die "bösen" in diesem Spiel sind.
 
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28.10.02 12:59

21880 Postings, 8057 Tage utscheckmich würde mal interessieren....

wie und was hier geschrieben worden wäre, wenn die Russen nicht dieses Teufelszeug eingeleitet hätten und einer der Bombenbastler auf das kleine Knöpfchen gedrückt hätte. Die Folgen wären klar: Eine Ruine in der ca. 800 Leichen verteilt liegen und mit viel Glück hätte man sogar 10% von ihnen die richtigen Arme und Beine zugeteilt.

Wir würden uns über ihre Elitetruppen lustig machen und die ganze Welt würde mit dem Kopf schütteln und sagen: Nicht mal damit werden die fertig.

Wer hat ernsthaft damit gerechnet, daß die "Verlustquote" unter 10% liegt?

Mahlzeit
utscheck  

28.10.02 13:04

5937 Postings, 7975 Tage BRAD PIT@utscheck

so eine Frage kann man am Besten beantworten, wenn man im Strafgesetzbuch mal unter "Notwehr" nachschaut. Da heißt es, dass die eingesetzten Verteidigungsmittel "Verhältnismäßig" sein müssen.
Das Gas hat 600 Leute vergiftet und bei über 100 führte es zum Tod.
Wenn wir das nach deutschem Strafrecht behandeln würden, dan kämen die Russen mit ihrer "Notwehr" nicht durch. Es gäbe eine Strafe wegen gefährlicher Körperverletzung.  

28.10.02 13:05

1107 Postings, 8618 Tage commo@utscheck

Danke! 1x "grün" für gut analysiert.  

28.10.02 13:08

9123 Postings, 8580 Tage Reilautscheck, vielleicht schwer begreifbar,

aber zwischen schwarz und weiß gibt es immer noch grau.
Daß die Russen mit vielem nicht fertig werden, ist doch offensichtlich. Im Falle der Kursk haben sie sich blamiert, ihre eigenen Leute und die Welt belogen und eine mögliche Rettung dadurch verhindert.
Es ist auch wohl noch nicht ganz sicher, ob sie nun in Moskau Lachgas oder militärisches Nervengas eingesetzt haben, trotzdem erinnere ich mich höchst ungern der Zeiten, als die Russen hier außerhalb jeder Kritik standen. Und ich hätte es auch nicht gern, daß diese Zeiten wiederkommen - auch nicht unter neuem Vorzeichen.

R.  

28.10.02 13:19

1107 Postings, 8618 Tage commoes wundert mich schon ...

Wenn man euch Kritiker hier so reden hört, könnte man meinen Ihr hättet eine bessere Lösung zur Geiselbefreiung auf der "Pfanne" gehabt. Wie sieht diese dann aus?

Ich jedenfalls hätte im Vorfeld nie geglaubt, dass die Geschichte dermaßen "glimpflich" ausgeht. Die Russen haben nen haufen Menschenleben gerettet.  

28.10.02 13:28

9123 Postings, 8580 Tage Reilacommo, bevor Du Dich vor den Russen flach auf den

Bauch schmeißt vor Dankbarkeit und Begeisterung: Meinst Du nicht auch, daß es sinnvoll gewesen sein könnte, wenn die heldenhafte und ruhmreiche russische Regierung ein paar Informationen über die Art des Gases herausgerückt hätte, damit Ärzte besser den Vergifteten helfen können, statt zusehen zu müssen, wie etliche sterben? Und wenn es wiklich ein militärischer Kampfstoff war - naja. Dann scheiß auf internationale Abkommen. Freunde dürfen das.
Allerdings fand ich auch den Einsatz für russische Verhältnisse geradezu subtil. Ich hätte eher erwartet, daß man ein paar Blendgranaten wirft und danach alles niedermäht, was zuckt.

R.  

28.10.02 13:36

21880 Postings, 8057 Tage utscheckweiß nicht wofür du dich bedankst commo, aber

hab dank für den Grünen ;-)

@Reila. Bin mit den russischen Vorgehensweisen auch nicht einverstanden, aber in diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel mMn.

Blendgranaten und/oder Tränengas hätten mit Sicherheit ein noch größeres Unglück ausgelöst und durch verhandeln von wem auch immer wären diese Leute auch nicht von ihrem Ziel abzubringen gewesen.

Es war halt ein Selbstmordkomando und alle Beteiligten hatten mit ihrem Leben bereits abgeschlossen. Die Geiseln im Übrigen auch.

Mehr braucht man zu diesem Thema nicht zu sagen.
utscheck
 

28.10.02 13:39

1107 Postings, 8618 Tage commo@Reila

da gibt es sicherlich noch ein paar Dinge die ein bitteren Beigeschmack hinterlassen.
Natürlich wäre es mehr als sinnvoll gewesen, wenn die Russen ein paar Informationen über die Art des Gases herausgerückt hätten.

Aber ich denke, das Endergebnis zählt und das ist positiver ausgefallen als viele glaubten.

Aber immer nur Kritik üben im nachhinein ist natürlich einfach. Wie sieht es denn mal mit nen vernünftigem Lösungsansatz zur Geiselbefreiung aus?  

28.10.02 13:43

4561 Postings, 7876 Tage lutzhutzlefutzVerhalten okay!

Bevor diese Terroristen im Gefängnis noch versorgt werden müssen, ist es billiger sie gleich zu erschießen, ist doch in Ordnung.

Mit Blendgranaten 50 Terroristen überwältigen? Das möchte ich sehen!

Einzig allein falsch war die Aktion die Ärzte nicht darüberzu informieren welches Gas eingesetzt wurde, ansonsten haben sich alle völlig korrekt verhalten.  

28.10.02 13:47

9123 Postings, 8580 Tage Reilacommo, den kenne ich nicht.

Ich finde die Idee, alle zu betäuben sogar genial. Es haben ja auch alle unter großem Streß gestanden. Opfer sind sicher unvermeidlich. Aber zum Gas wird man nachfragen dürfen. Und die Informations-Geheimniskrämerei war/ist russentypisch. Eben Scheiße.

Daß es nicht immer so glimpflich abgehen kann wie in Mogadischu ist klar. Das war auch ein unvergessenes Glanzstück der GSG 9.

R.  

28.10.02 13:50

5937 Postings, 7975 Tage BRAD PIT@lutzhutzlefutz

Radikal bleib Radikal. Egal ob es vom Staat kommt, oder von Terroristen.
Wenn so wie du argumentiert, dann sollte man sich auch vor Augen halten wie die Gegenseite dann genauso argumentiert. Die würden dann doch sagen:

"Oh toll, wir haben es am 11.September geschafft die ganze westliche Welt in Panik zu versetzen und mußten dafür "nur" 3000 Menschen umbringen. DAs ist doch human!"
 

28.10.02 14:01

21880 Postings, 8057 Tage utscheckwoher zum Henker wisst ihr eigentlich, dass ...

die Ärzte nicht wussten, wogegen sie spritzen müssen.

Kennt ihr die Behandelnden alle persönlich oder wie kommt ihr zu euren Infos.

Ihr glaubt doch nicht, wenn dort wirklich ein Kampfstoff eingesetzt wurde, dass auch nur einer der Ärzte das zugeben würde.

Warum wurden den die Angehörigen von den Verletzten ferngehalten. Doch sicherlich nur das die Ärzte in Ruhe arbeiten können und nicht ständig mit Fragen gelöschert werden, die sie nicht beantworten können oder dürfen.

Ist für diejenigen die vor den Krankenhäusern stehen sicherlich nochmal grausam, aber nicht zu ändern.

utscheck  

28.10.02 14:03

762 Postings, 8110 Tage neo andersson11 september

da können sich alle kriminellen, die sich wie terroristen benehmen, bei den attentätern von 11.9 bedanken. die idioten haben mit dem wtc gezeigt, wie wahnsinnig attentäter sein können, und mit dem anschlag die dimension vorstellbarer terrorakte gesprengt.

jeder entscheidungsträger in solchen situationen rechnet jetzt verstärkt mit dem totalverlust aller geiseln und terroristen. und somit ist jeder eingriff vertretbar, denn schlechter als totalverlust kann es nicht werden.

ich bin bekanntlich gegen gewalt und gegen todesstrafe, aber die wtc attentäter haben den bogen so weit überspannt, dass es kein logisches argument mehr gegen jeden wie auch immer gearteten angriff gegen terroristen gibt. denn das leben der geiseln kann man als verloren abschreiben, im lichte dieser tat.

dass das psychologische profil der täter ein anderes war ( verhandelten, waren teilweise vermummt, usw) rettet die debatte auch nicht. leider lässt sich in meinen augen ein minimalinvasives szenario kaum noch riskieren.

und das erschiessen der betäubten geiselnehmer ist auch aus risikoaversen gründen vertretbar, denn wenn auch nur einer nicht wirklich k.o ist, sondern nur so tut, hat der gelegenheit auf den knopf zu drücken.

das die russen den namen des gases nicht bekanntgeben ist auch klar, denn dann können sie es nicht wieder verweden. der nächste ist dann gewappnet.

nur eine einzige sache will mir nicht in den kopf: kein gas, dass nicht tötlich ist, lähmt und betäubt so schnell, dass ich nicht meinen finger auf einen button senken kann, oder meine faust mit dem zünder in der hand ballen kann. und wenn ich ein selbstmordattentäter bin, dann drücke ich auf den knopf, sobald ich gefahr verspüre.
die militärs wissen auch, dass einem echten suzidkandidaten immer noch genügend zeit für eine aktion geblieben wäre. trozdem sind sie das risiko eingangen.
warum? weil sie sich sicher waren, dass es sich bei den attentätern nicht um suizidkandidaten handelt? falls ja, warum dann das extreme risiko mit dem gas? und warum sind keine geiseln bei der erstürmung verletzt worden? hatte man so viel zeit und ruhe, um genau zu gucken, wer attentäter und wer geisel war?

in diesem sinne  

28.10.02 14:13

5937 Postings, 7975 Tage BRAD PIT@utscheck

Fast in allen Medien wurde darüber berichtet, dass auch die Ärzte nichts zum Gas sagen konnten.

Da fragt man sich eher, wieso du es nicht mitbekommen hast  

28.10.02 14:14

21880 Postings, 8057 Tage utscheck@neo

geschossen wurde schon, wenn man den Berichten glauben darf.

Und ein paar Kugeln werden sich da auch verirrt haben, aber das geben sie ja noch weniger zu, als die eventuell fehlerhafte Konzentration des Gases.

Warum es nicht mal einem gelungen ist den Zünder auszulösen, hab ich mich auch schon mehrfach gefragt. Vielleicht haben sie auf ein Zeichen gewartet und dann war es schon zu spät. Wer kann das aus Attentätersicht schon sagen?
Man müsste sich da hineindenken können, da ich das aber nicht kann, wird mir die Lösung vermutlich immer verborgen bleiben.

Gruß
utscheck  

28.10.02 14:15

3051 Postings, 8894 Tage ruhrpottDas üble an neuentwickelten C-Waffen ist,

es gibt kein Gegenmittel und es wird auch keins entwickelt.

Viele Grüße



aus dem Ruhrpott  

28.10.02 14:19

1943 Postings, 8836 Tage TraderHier noch etwas aus n-tv



Montag, 28. Oktober 2002
Geheime E-Bombe eingesetzt?
Rätsel um Rettungssaktion  

Nach langem Schweigen haben die Moskauer Gesundheitsbehörden es am Sonntagabend eingestanden: Bis auf zwei der 118 Todesopfer unter den Geiseln starben alle an dem eingesetzten Betäubungsgas. Nach Angaben der Zeitung "Le Parisien" wurde bei dem Sturm zusätzlich eine so genannte Mikrowellen-Waffe eingesetzt, die die Zünder an den Bomben ausschaltete. Die Unterhändlerin der Tschetschenen, die Journalistin Anna Politkowskaja, erhob indes schwere Vorwürfe gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Da bei dem Einsatz zur Beendigung des Geiseldramas keiner der mit Sprengstoff- Gürteln ausgerüsteten Geiselnehmer seine tödliche Ladung zündete, vermutet der "Parisien", die russischen Spezialeinheiten hätten beim Sturm des Theaters zusätzlich zu dem mysteriösen Gas eine geheime (E-)Waffe mit Hyperfrequenz eingesetzt. Damit seien die Zünder an den Bomben der Selbstmord-Attentäter ausgeschaltet worden. Das eingesetzte Gas allein habe offenkundig weder alle Geiselnehmer noch alle Geiseln außer Gefecht gesetzt, erinnerte das Blatt.

Die so genannte Mikrowellen- Waffe wurde nach Informationen des "New Scientist" von den USA entwickelt, um möglicherweise beim Angriff auf Irak zum Einsatz zu kommen. "Le Parisien" betonte, sie zerstöre nicht nur alle elektrischen, elektronischen und Funk-Geräte, sondern heize auch die Wassermeleküle im menschlichen Körper auf. Die Amerikaner hätten die Entwicklung einer handlicheren Form der E-Bombe namens Flux Compression Generators (FCG) offiziell mit dem Hinweis aufgegeben, in den Händen von Terroristen könne diese Waffe verheerende Wirkung haben.

Rätselraten um Gas

Auch über das Gas, das die Spezialeinheiten bei der Rettungsaktion verwandten, herrscht weiterhin Unklarheit. Die russischen Behörden hüllen sich in Schweigen. Es seien "besondere Mittel" eingesetzt worden, hieß es lediglich. Diese hätten es ermöglicht, auch jene Täter auszuschalten, die Bombenpakete am Körper getragen hätten.

Kein medizinisches Betäubungsmittel, kein Nervengas

Einig sind sich die Experten weitgehend, dass es sich nicht um ein klassisches Anästhesie-Gas gehandelt hat. Dr. Peter Hutton von der britischen Anästhesie-Vereinigung sagte, er kenne kein Anästhesie-Gas, dass in der in Moskau eingesetzten Art und Weise wirke. "Es handelt sich mit Sicherheit um etwas, dass nur vom Militär entwickelt, besessen und angewandt werden kann", sagte der Mediziner. Aber auch ein Nervengas wird es nach Expertenmeinung nicht gewesen sein. Solche Substanzen ließen sich später noch im Körper nachweisen, erläutert der Münchener Toxikologe Prof. Thomas Zilker, der die beiden deutschen Opfer betreut. Dieses sei bei den Geiseln nicht der Fall.

Zilker und viele andere Fachleute glauben deshalb, dass ein Narkose- oder Betäubungsgas zum Einsatz kam, dass vor allem durch die hohe Konzentration und den sehr schlechten Gesundheitszustand vieler Geiseln vielfach tödlich wirkte.

Militär-Chemie-Experten der Moskauer Staatlichen Universität sind sich nach Informationen der Moskauer Zeitung "Gaseta" sicher, dass im Theater das Gas Trimetilfentanil versprüht wurde. Dieses Gas, das wie ein Opiat wirke, würde tatsächlich für Narkose verwendet. Es versetze den Patienten in eine weitgehende Bewusstlosigkeit und eine vollständige Bewegungsunfähigkeit nach dem ersten Einatmen. Auf kranke und geschwächte Menschen wirke Trimetilfentanil schon in kleinsten Dosierungen tödlich. 24 Stunden vor dem Sturm hatten Krankenhäuser laut Zeitung Anweisungen erhalten, ihre Vorräte an Naloxon und Nalorfin zu erhöhen. Diese Mittel werden zur Behandlung bei einer Überdosis Heroin angewendet und neutralisieren die Wirkung von Opiaten.

Geheimdienste vermuten neuartiges Gas

Amerikanische Toxikologen mutmaßten, dass das Gas große Mengen Valium enthielt. "Es betäubt, und hinterher kann man sich nicht mehr gut an das erinnern, was passiert ist", sagte Christopher Holstege von der Universität Virginia. Möglicherweise habe es sich aber auch um höhere Dosen eines Quinuclidinyl-Benzilats (BZ) gehandelt, mit dem früher auch die US-Armee experimentiert habe. BZ mache ebenfalls schläfrig und führe zu Verwirrung und Halluzinationen, sagte Holstege.

Westliche Geheimdienste haben indes eine schlimme Vermutung: Die russischen Sicherheitskräfte haben "wahrscheinlich ein völlig neuartiges Gas eingesetzt, das in Sekundenschnelle wirkt und nicht wirklich nachzuweisen ist", erfuhr die Nachrichtenagentur ddp aus westlichen Geheimdienstquellen.

Der Hamburger Chemie- und Biowaffenexperte Jan Van Aken forderte schnelle Informationen über das in Moskau eingesetzte Gas. Die Ärzte müssten so schnell wie möglich erfahren, welches Gas verwendet worden sei, sagte van Aken im ZDF. Nach Angaben van Aken ist es schwierig, die Substanz aus der Ferne genau zu definieren. Viele dieser Stoffe seien illegal und verstießen gegen die Chemiewaffen-Konvention.

"Putins Generäle hatten schon entschieden"

Die rennomierte Journalistin Politkowskaja erhob inzwischen schwere Vorwürfe gegen Putin. Die mindestens 115 bei dem Einsatz gestorbenen Geiseln seien "absichtlich vergast worden", sagte die renommierte russische Journalistin der Zeitung "Le Parisien". Putin hätte mit Sicherheit versucht, mehr Menschen durch Verhandlungen zu retten, wenn sich eine seiner Töchter in dem besetzten Musical-Theater befunden hätte.

Die Journalistin, die für ihre Reportagen aus Tschetschenien jüngst in den USA eine Auszeichnung erhalten hatte, betonte, sie habe Freitagabend anderthalb Stunden lang mit den tschetschenischen Geiselnehmern gesprochen. Zu jenem Zeitpunkt habe es eine "echte Chance" gegeben, die Krise friedlich beizulegen, zumal die von den Tschetschenen gestellten Bedingungen leicht hätten realisiert werden können. "Aber Putins Generäle hatten schon entschieden, den Sturm anzuordnen."

Gruß
Trader  

28.10.02 14:20

4971 Postings, 8640 Tage Apfelbaumpflanzerutschek

ist echt gute Frage.

In http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,220224,00.html steht:

"Soldaten der russischen Alfa-Spezialeinheit haben die Terroristen abgehört und herausgefunden, dass die 18 vermummten Geiselnehmerinnen die Bomben an ihrem Körper nur auf ausdrücklichen Befehl ihrer Vorgesetzten zünden dürfen. Zugleich beobachten die Russen mit Hilfe von Mini- Kameras jede Bewegung der Geiselnehmer. Jetzt wittern sie ihre Chance: Die meisten der Terroristen sind in einem Raum fernab der Sprengsätze, die im Zuschauerraum installiert sind."

Grüße

Apfelbaumpflanzer  

28.10.02 14:22

9439 Postings, 8271 Tage Zick-Zock@neo

nur eine einzige sache will mir nicht in den kopf: kein gas, dass nicht tötlich ist, lähmt und betäubt so schnell, dass ich nicht meinen finger auf einen button senken kann, oder meine faust mit dem zünder in der hand ballen kann. und wenn ich ein selbstmordattentäter bin, dann drücke ich auf den knopf, sobald ich gefahr verspüre.

hab ich mich auch gefragt... so schnell kann kein gas wirken, haben die geiselnehmer doch an verschiedenen stellen verteilt gesessen. ist es nicht quasi unmöglich, an alle stellen des theatersaals, gleichviel und gleichschnell das gas zu bringen...?

 

28.10.02 14:22

21880 Postings, 8057 Tage utscheckwäre zumindest denkbar Apfelbaum o. T.

28.10.02 14:29

79561 Postings, 8919 Tage KickyNarkosegas oder geheimes Kampfgas ?

http://www.reuters.de/...3WA2YCRBAE0CFEY?type=topnews&StoryID=1641688
Das zur Geiselbefreiung in Moskau verwendete Gas könnte nach Einschätzung des Münchener Toxikologen Thomas Zilker vermutlich eine Geheimentwicklung Russlands sein. Zugleich äußerte der Experte am Montag die Vermutung, dass die hohe Zahl von Todesopfern unter den Geiseln auf eine Überdosis des eingesetzten Stoffes zurückzuführen ist.

"Es ist nicht auszuschließen, dass die Russen da ein Gas entwickelt haben, das geheim ist", sagte der Leiter der Toxikologischen Abteilung des Universitätsklinikums Rechts der Isar in München. Ein Nachweis werde aber im Nachhinein nicht mehr gelingen. Seiner Ansicht nach handelt es sich vermutlich um ein Narkosegas, möglicherweise eine Abwandlung von Chloroform. Die Verwendung von Kampfgas sei ausgeschlossen.
 

28.10.02 14:30

51345 Postings, 8682 Tage eckiDie alphas haben den Genickschuß an schlafenden

Terroristen verübt. Das haben sie in dem einzigen bisher autorisierten Interview ja selbst gesagt. Die Einsatzkräfte mussten ja immerhin befürchten, dass die eventuell zu sich kommen und dann doch noch ihre Sprengsätze auslösen.

Vorhin in N-TV kam auch so ein russischer Chemiewaffenexperte, der hat mordsmäßig geschimpft, weil er sich sicher war, dass die Alphas vor dem Einsatz das Gegengift bekommen haben, und die Geiseln nach dem Einsatz nich sofort auch, sondern erstmal Abtransportiert wurden. Das hätte die riesige Anzahl toter Geiseln erst erzeugt.

Grüße
ecki  

28.10.02 14:45

5074 Postings, 9157 Tage Elanwas hätten sie denn tun sollen?


ariva.deariva.deariva.deariva.deariva.deariva.de

hätten sie nichts gemacht gäbe s bis dato vielleicht 1000 Tote...lieber nur 90, gleichwohl es sehr schade ist und hart...aber lieber 90 wie 1000.  

28.10.02 14:45

79561 Postings, 8919 Tage KickyBericht der Moscowtimes

Es gab auch Verletzte bei den alphaforces,angeblich war der Mann ,der blutverschmiert sich reingeschlichen hatte um seinen vermissten Sohn zu sehen,ein Geheimagent,er wurde erschossen.Es gab Schüsse im Theater  und Widerstand der Tschetschenen

At 5:30 a.m., special forces started pumping gas into the theater and gunshots broke out.

Officers from the FSB's elite Alpha and Vympel units entered the building in two groups -- one through the front door, the other from the basement, FSB commandos said on television Sunday. Interior Ministry troops also took part.

The two groups encountered some resistance, and the troops lobbed hand grenades in the lobby and side rooms. Most of the shooting took place on the stage, where the rebels were not entirely incapacitated by gas.

"Those gunmen who were on stage started to fire us, and we hit them," an FSB officer said on television. "There was one woman dressed in black with a pistol and a grenade sitting on the right side of the hall. She fired several shots at us, and we killed her. There was a grenade in her hands, and one of our officers removed it. There was no ring in the grenade [meaning it would have exploded if she opened her palm].

"Then we started to deploy across the hall. There were more gunmen firing submachine guns at us from the right side of the hall, but we hit again."


FSB video footage of the theater after the raid suggested that gun battles had taken place in the lobby and onstage. Female rebels in the back of the hall appear to have been killed while asleep or unconscious. In an apparent attempt to smear the leader of the hostage-takers, Movsar Barayev, an uncorked bottle of cognac stood near his bloody and prostrate body.

By 7 a.m. the operation was over.
We saw bodies being carried out into the foyer and laid on the concrete," Walsh said. "Spetsnaz soldiers picked them up by the scruff of the neck and slapped them in the face, checking to see if they responded. Some of them responded. They brought out a teenage girl right next to me. She was pale white. She was only in her bra and trousers at that point, so I imagine they tried to resuscitate her. She wasn't breathing and her arm was draped across her eyes."

Sunday Telegraph photographer Justin Sutcliffe said he saw buses coming out with bodies slumped on seats and in the aisle. "It was hard to tell the difference between those dead and unconscious, but some bodies were in the most unnatural way. When the first estimate came of 10 people dead, I couldn't believe it."


http://themoscowtimes.com/stories/2002/10/28/001.html  

28.10.02 15:52

9123 Postings, 8580 Tage Reila@zick-zock,

Habe nicht so viele Erfahrungen mit Selbstmordattentätern wie Du. Trotzdem solltest Du bedenken, daß durch eine unerwartete Situation erst mal Verwirrung/Irritation entsteht. Dann war das ein hierarchischer Haufen, also mit einem Anführer. Bevor die Truppe erkennt, was der tut, kann es schon zu spät sein. Das Zeug soll ja schnell gewirkt haben.
Ein Münchener Mediziner spekulierte in einer ersten Reaktion auf die übermittelten Symptome übrigens auf Lachgas. Es war auch früher in der Anästhesie problematisch. Ca. 40 % Lachgas im Atemgemisch führten zur Narkose. Der Arzt vermutete, daß durch schnell eingeblasene große Gasmengen zuviel Sauerstoff verdrängt wurde, die Menschen also einfach erstickten.

R.  

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