Sie werden als gut getimte Fallbeile eingesetzt - und erst dann lanciert, wenn aufkommende Chart-Schwäche ohnehin zum Drücken einlädt. Die fallenden Kurse verleihen den nassforsch zusammengeklaubten "Sell"-Argumenten dann weitere Kredenz, zumal wenn dann noch "charttechnisches Bruch-Geblubber" dazukommt, das ja "immer" ein Verkaufsgrund ist.. Bei der HRE war der ideale "Bash-Termin" der Fall unter 3 Euro, weil man da in charttechnisches Niemandsland geriet - ein Paradies für Bären, da mangels Unterstützungen niemand mehr sagen konnte, wie tief die Aktie noch fallen kann. In einem solchen Kontext wirkt das Kursziel von 0,50 E der Commerzbank, garniert mit dem gebrochenen Chart, weniger absurd, als hätten die Herren es gerade nach einer Erholung von 4,50 auf 5 Euro abgegeben. Diese Sell-Side-Analysen - die gratis sind, damit möglichst viele Lemminge sie lesen - dienen einzig und allein dem Zweck, das Anleger-Vieh in die den Autoren jeweils genehme Vorzugs-Richtung zu schubsen. Sie ermöglichen den dahinterstehenden Banken/Fonds, ihre Bestände problemlos weiterzureichen. Daraus folgt logischerweise, dass solche Analysten an Tops, wenn sie (bzw. ihre Institutionen) selber Gewinne mitnehmen wollen, "buy" empfehlen und utopisch hohe Kursziele rausgeben (ähnlich wie GS mit 200 Dollar Öl). Die Anleger kaufen dann, und es gibt jemanden, der ihnen trotz der de facto bereits recht hohen Kurse noch die Aktien abnimmt. An Tiefs hingegen empfehlen dieselben Analysten häufig "sell", damit die Anleger nun verkaufen. Das treibt die Anleger somit in das oft verspottete "Buy high, sell low"-Schema, mit dem viele Durchschnittsanleger, die auf das Analystengeblubber reinfallen, ihr Geld verbrennen. Bei der HRE hat das, wie so oft, geklappt. Kaum war der Kurs unter der Unterstützung von 3 Euro, kamen die "Sell-Empfehlungen", und nur wenige Tage später stand die HRE unter 2 Euro. Diese Massenverkäufe der Kleinanleger - ausgelöst durch verlogene Sell-Empfehlungen - nutzten die Fonds/Banken ihrerseits, die nun bereits preislich sehr attraktiven Aktien für ihren Eigenbestand zu kaufen. Oder sie stellen mit den Käufen offene Short-Posis glatt (was ebenfalls einem Kauf entspricht). Daraus folgt: Wer das Gegenteil von dem macht, wass die Analysten empfehlen, ist allemal besser dran. Denn er handelt dann exakt so wie insgeheim sie. Genauso, wie es ein Fehler war, HRE vor einem Jahr beim Kurs von 50 Euro wegen eines abstrus hohen Analysten-"Kursziels" von 80 oder 120 zu KAUFEN, so ist es jetzt absurd, die Aktie bei 2,50 Euro wegen eines nunmehr abstrus tiefen "Kursziels" von 0,50 zu VERKAUFEN. Befolgt man den Rat, arbeitet man in beiden Fällen "seinen Feinden in die Hand", die einem mit gezielter Desinformation das Geld abkknöpfen wollen. Wenn die Masche aber - wie heute - nicht funktioniert und nicht mal weitere "Verkaufs-Empfehlungen" Kursschwäche bei HRE auslöst - sie stieg heute um über 20 % - entsteht auf der anderen Seite die (Kauf-)Panik - sei es, um Shorts zu covern, sei es, um neue Longposis einzugehen. Es ist daher ein Machtkampf. Wer bei "sell" nicht verkauft, niemand diesen Kampf an - und gewinnt ;-) |