Bislang gelingt es den ausländischen Anlegern den Logistiksektor US-übergewichtet zu bewerten. Dazu wird die Post ständig gegen den Markt unterbewertet, ggf. mit leichten Gegenbewegungen wie heute. Doch ist darin die immer weiter steigende Angst, dass sich die Post weltweit besser entwickeln wird als ihre Konkurrenz, die in den Entwicklungsländern und den Schwellenländern so gut wie gar nicht geschäftstätig ist.
Dabei ist der Zeitfaktor gerade jetzt besonders wichtig, weil ab sofort die pandemischen Lieferungen für ca. 24 Monate den Zeitraum abdecken, der bei der Entwicklung des Onlinehandels in den noch nicht Industrieländern das Wachstum im hohen zweistelligen Prozentbereich liegt. Nur davon wird die Post soviel mehr profitieren, weil die Händler eben in den Industriestaaten sind, aber von dort nur die Post in die unterentwickelten Gebiete liefert. Gleiches gilt übrigens auch für die Impfstoffe. Waren es zum Beispiel in 50 oder mehr Ländern nur wenige Tausend Sendungen pro Jahr und Land, so werden das am Ende der Pandemie zu Beginn in 2023 ein Vielfaches davon sein. In den Schwellenländern dagegen werden aus wenigen Millionen Sendungen viele Millionen. Aber nur wer als Logistiker von Anfang an dabei ist, wird in diesem Wachstum entsprechend mitwachsen.
Nur das ist ein Wachstum, das weltweit viel größer ist als in den Industrieländern. Hier ist der Markt stark entwickelt und hat nur noch wenig Spielraum für Wachstum. Aber genau das ist die Aussicht der Post für die Zukunft. Es sind vor allem Onlinehandel und Express, die lange vor der Fracht wachsen werden. Nur dazu benötigt man von Anfang an die Landerechte, die weltweit nur die Post besitzt. Die Investitionen der Konkurrenz würden oder werden erhebliche Aufwendungen benötigen, die sich extrem auf die Bilanz der nächsten Jahre auswirken werden - aber ohne, dass dem ein entsprechend beginnendes Wachstum entgegen steht. Bleiben diese Investitionen jedoch aus, so gewinnt die Post immer mehr Vorsprung bis zum Monopolbetreiber. Nur dieses Monopol ist systemrelevant in allen Ländern und wird nicht aufgehoben.
Das hatte die Post im Laufe der letzten 12 Jahre ständig vorgenommen und wurde dafür von den Anlegern abgestraft. Dieser Trend kehrt sich jetzt langsam um. Aber das bedeutet für die Fonds des Logistiksektors eine Verschiebung der Gewichtung, die gleichzeitig eine massive Verlustrechnung bei der Konkurrenz der Post ist. Ich erinnere mich noch daran, als die Post in den EuroStoxx 50 aufgenommen wurde und es zu extremen Kauforders gekommen ist. Gleiches steht bei einer Veränderung der Gewichtung im Sektor bevor. Die benötigten Aktienmengen werden nicht so schnell vom Markt erhältlich sein.
Ich erwarte in den nächsten Tagen mehr Informationen zum Beginn der Lieferungen des Impfstoffes, die ja vor dem Beginn der Impfungen beginnen müssen.
Dann wird der Kurs der Post deutlicher steigen. (Passend auf der Zeitschiene vor dem nächsten Verfallstag.)
Alles Gute
Der Chartlord |